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Noch nie war es so wichtig, fit und beweglich zu seinAusgabe 16 | Mittwoch, 15. April 2020

Seit Mitte März haben die Fitnesscenter im Lavanttal geschlossen. Ihre Betreiber sorgen sich nicht nur um das Geschäft, sondern ebenso um die Gesundheit ihrer Kunden. Wichtig sei, täglich Sport zu betreiben. Schon kurze Einheiten haben einen positiven Effekt.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Werner Kohler (gr. Bild, l., mit Lehrling Rebecca Baumgartner (Mitte) und Doris Scherzer) vom Fitnesscenter Health Gym will mit einer App seinen Mitgliedern helfen, auch während der Coronakrise in Form zu bleiben. Bild unten: Othmar und Maria Haag leiten gemeinsam das Befima in Bad St. Leonhard. Fotos: Tripolt

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Othmar und Maria Haag

Lavanttal. Mit 16. März mussten die Lavanttaler Fitnesscenter ihre Pforten schließen. Nicht nur die Sperre des laufenden Betriebs sorgt bei Werner Kohler vom Fitnesscenter Health Gym in St. Stefan und Othmar Haag vom »Befima« (Beauty, Fitness, Massage) in Bad St. Leonhard derzeit für Kopfzerbrechen.

»Fit zu bleiben ist gerade jetzt besonders wichtig. Bei einer Trainingspause von zwei Wochen nimmt man noch keine großen Veränderungen wahr, aber bereits in der dritten Woche beginnt die Muskulatur abzubauen«, weiß Werner Kohler. Bei ihm haben sich in den vergangenen Tagen vermehrt Kunden gemeldet, die über das Wiederauftreten von Schmerzen klagen. Kohler: »Die Leute kriegen Probleme mit dem Bewegungsapparat, wenn sie sich zu wenig bewegen. Deswegen ist es wichtig, immer etwas zu tun, um beweglich zu bleiben. Dafür reichen schon kleine Einheiten aus.«

»Die Leute kriegen Probleme mit dem Bewegungsapparat, weil sie sich zu wenig bewegen«
Werner Kohler, Health Gym

Um seine Mitglieder zu motivieren, hat Kohler auf Facebook auch eine »Burpee«-Challenge gestartet, in der es darum geht, in zwei Minuten möglichst viele Wiederholungen zu schaffen.

Nun bietet Kohler seinen Mitgliedern einen modernen Weg, um auch daheim fit bleiben: »Gemeinsam mit einem Grazer Start-up-Unternehmen haben wir eine App entwickelt, die eine digitale Trainings- und Bewegungsplattform bietet. Videounterstützt werden hier individualisierte Trainingsprogramm, angeleitet von professionellen Trainern, angeboten.« Die App »IPEAK« ist kostenlos und kann im Apple-App-Store und Google-Play-Store heruntergeladen werden. Für die Mitglieder im Health Gym steht nach der Registrierung eine eigene Community in der App zur Verfügung.

Das Immunsystem stärken
»Ich möchte mich bei allen Kunden und Mitgliedern für ihre Solidarität bedanken«, beginnt Othmar Haag, der mit seiner Frau Maria das »Befima« in Bad St. Leonhard leitet. Wie wichtig gerade jetzt die Bewegung ist, weiß auch Haag. Sein Appell: »Es ist gerade jetzt wichtig, sich zu bewegen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Das Virus hat uns so sehr im Griff, dass sich viele Menschen gar nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren können.« Seiner Einschätzung nach gilt es gerade jetzt darauf zu achten, aktiv und trainiert zu bleiben und das eigene Immunsystem zu stärken.

»Das Virus hat uns so sehr im Griff, dass wir uns gar nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren«
Othmar Haag, Befima

Doch warum genau ist Training gerade jetzt so wichtig? Haag: »Wachstumsreize waren noch nie so wichtig, wie in dieser schwierigen Zeit, denn Muskeln produzieren unter Belastung Botenstoffe, die sogenannten Myokine, die der Kommunikation zwischen den Organen dienen und die in der Lage sind, uns vor Erkrankungen wirksam zu schützen.«

In einer Zeit, in der das Virus uns »ruhigstellt«, sei laut Haag die Produktion von Myokinen wichtig, weil langes Liegen zu einem Abbau von T-Lymphozyten führt, die im Körper für die Immunabwehr zuständig sind.

Das Ehepaar Haag investierte erst kürzlich rund 150.000 Euro in neue, moderne Geräte. Diese Investition kommt ihnen besonders zugute, wenn wieder eröffnet werden darf, denn: »Nach einer längeren Pause, wie wir sie jetzt haben, kann durch einen Krafttest der optimale Wiedereinstieg in den elektronisch gesteuerten Gesundheitszirkel gefunden werden, ohne dabei den Körper zu überfordern«, so Haag abschließend.

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