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Nach schrecklichem Unfall auf der Autobahn A2: Parkplatz-Ausfahrt Twimberg wurde umgestaltetAusgabe 44 | Mittwoch, 2. November 2022

Ein polnischer Lenker war im Jänner in einen Lkw geprallt, der aus dem Parkplatz fuhr. Ein Augenschein zeigte, dass die Situation an dieser Stelle problematisch war. Autobahnerhalter Asfinag führte Verbesserungen durch, die vor zwei Wochen abgeschlossen wurden.

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Twimberg. Nach dem Unfall betonte der Autobahnerhalter Asfinag, der Parkplatz und seine Ausfahrt seien behördlich genehmigt, entsprechen den gesetzlichen Vorgaben – und es habe dort noch nie einen Zusammenstoß gegeben. Nun wurde die Ausfahrt des Parkplatzes Twimberg auf der A2 in Richtung Wien dennoch umgestaltet. Es gibt jetzt einen »normalen« Beschleunigungsstreifen, die Leitschienen wurden versetzt und neue Markierungen auf die Fahrbahn gemalt.

Anlass war ein Crash, der sich am heurigen 9. Jänner an exakt dieser Stelle ereignet hatte. Gegen 6.50 Uhr lenkte damals ein 28-jähriger Kraftfahrer aus Slowenien einen Sattelzug vom Parkplatz Twimberg auf die Autobahn. Dazu musste er erst »mit geringer Geschwindigkeit auf die erste Fahrspur ausschwenken, um danach den Pannenstreifen als Beschleunigungsstreifen zu nutzen«, wie es im Polizeibericht hieß. Den Pannenstreifen deshalb, weil es in diesem Bereich damals keinen herkömmlichen Beschleunigungsstreifen gab.

Ins Heck geprallt
In diesem Augenblick fuhr ein 62-jähriger Pkw-Lenker aus Polen dem Lkw auf. Dessen Mercedes soll lediglich etwa 90 km/h schnell gewesen sein, allerdings hat der Fahrer in der leichten Kurve und der Dunkelheit den Lkw übersehen. Der Wagen schob sich bis zur B-Säule unter das Heck des Lasters – mit verheerenden Folgen für die Insassen: Der 62-Jährige und sein 16-jähriger Sohn, der auf dem Beifahrersitz gesessen hatte, wurden schwer verletzt. Ein weiterer Sohn (14) saß auf der Rückbank, er kam mit leichten Verletzungen davon. Der Fahrer und der 16-Jährige – er hatte ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten – wurden im Klinikum Klagenfurt bzw. der Uniklinik Graz intensivmedizinisch betreut.

»Jetzt gibt es bei der Ausfahrt auch einen breiten Beschleunigungsstreifen«
Walter Mocnik, Asfinag-Sprecher

Die Unterkärntner Nachrichten sahen sich die Unfallstelle danach an. Die Ausfahrt des Parkplatzes war mit einer Stopptafel beschildert. Schwerfahrzeuge waren dort gezwungen, einen Teil der ersten Spur zu nutzen, ehe sie auf den Pannenstreifen wechseln konnten, um Geschwindigkeit aufzunehmen. Allerdings war der Pannenstreifen in diesem Abschnitt der A2, der Richtung Wien dreispurig geführt wird, nicht breit. Das bedeutete, Lkw ragten immer in die erste Spur hinein, wenn sie ihn benutzen. Und: Es geht bergauf. Sie benötigen also Zeit, um Fahrt aufzunehmen.

Gut einsehbar
Allerdings: Der Bereich der Ausfahrt war trotz der leichten Rechtskurve gut einsehbar, andere Lenker konnten Lkw, die aus dem Parkplatz kamen, schon aus der Ferne erkennen.

Die Asfinag erklärte nach dem Unfall, die Situation beim Parkplatz Twimberg sei gesetzeskonform, man werde sie aber dennoch genauer betrachten. Mittlerweile wurde die Ausfahrt umgestaltet.

Walter Mocnik, Asfinag-Sprecher für Kärnten: »Wir überprüfen das gesamte Autobahnnetz ständig auf Verbesserungsmöglichkeiten. Wenn sich Unfälle ereignen, sehen wir noch genauer hin. Hier wurde ein Gutachten eingeholt, das Vorschläge unterbreitete, wie die Situation zu verbessern wäre.«

Darauf wurde mit einem Kostenaufwand von mehr als 50.000 Euro die Ausfahrt des Parkplatzes Twimberg neu gestaltet: Laut Mocnik wurden die Leitschienen versetzt und neue Markierungen angebracht. »Jetzt gibt es auch einen breiten Beschleunigungsstreifen«, so der Asfinag-Sprecher. Vor rund zwei Wochen wurden die Arbeiten abgeschlossen. Ziel des Autobahnerhalters sei es immer, die Sicherheit auf den Autobahnen zu verbessern.

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