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Wolfsberg: Der Berg wehrt sich – Sprengung auf RatenAusgabe 12 | Mittwoch, 23. März 2022

Am Donnerstag der Vorwoche stürzte ein tonnenschwerer Felsbrocken im Twimberger Graben ab. Dabei wurden zwei Personen verletzt. Am Dienstag war die Sprengung eines überhängenden Felsens nur ein Teilerfolg. Die Straße bleibt weiterhin gesperrt.

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Seit der Vorwoche wird daran gearbeitet, den Verkehrsweg von den Geröll- und Steinmassen zu befreien. Foto: Bachhiesl
Wann genau die Straße für den Verkehr wieder freigegeben wird, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Foto: PAN-TV

Twimberg. Am Donnerstag der Vorwoche, 17. März, kam es gegen 9.15 Uhr im Twimberger Graben zu einem Felssturz, bei dem zwei Personen teils schwer verletzt wurden. Zwei Mitarbeiter einer Spezialfirma waren mit Hangsicherungsarbeiten beschäftigt, als sich plötzlich ein rund 20 Tonnen schwerer Felsbrocken löste und  auf die Packer Straße stürzte. Dabei erlitten die beiden Arbeiter teilweise schwere Verletzungen.  

Einer wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Klinikum Klagenfurt überstellt. Mittlerweile konnte er das Krankenhaus wieder verlassen. Der zweite Mitarbeiter konnte bereits am Donnerstag Nachmittag aus dem Krankenhaus entlassen werden. Weil die Gefahr bestand, dass sich jederzeit weitere Brocken lösen könnten, wurde die Packer Straße durch den Twimberger Graben zwischen St. Gertraud und Twimberg gesperrt und Hangsicherungsmaßnahmen angeordnet.

Erster Sprengversuch gescheitert

Am Freitag, 18. März, hätte der überhängende Felsbrocken, von dem am Tag davor ein riesiger Teil auf die Straße gestürzt war, gesprengt werden sollen. Dafür mussten spezielle Fahrzeuge und Maschinen angefordert werden – die geplante Sprengung musste allerdings abgesagt werden. Manfred Gaber, Leiter der Straßenmeisterei Wolfsberg: »Der Lkw, mit dessen Kranarm Löcher für die Sprengmittel in den Felsen gebohrt werden sollten, hatte eine zu geringe Reichweite. Daher mussten wir ein neues Fahrzeug ordern.« Denn der Kranarm mit einem Bohrer an der Spitze konnte trotz  einer Länge von 28 Metern manche Stellen in der Felswand nicht erreichen. Ein händisches Bohren wäre zu gefährlich gewesen, denn dazu hätten sich Arbeiter in den Gefahrenbereich abseilen müssen.

Sprengung war nur Teilerfolg

Während des Wochenendes wurde umgerüstet, am Montag rückte ein Lkw mit einem längeren Kranarm an. Die vorbereitenden Arbeiten für die Sprengung konnten abgeschlossen werden. Am Dienstag, 22. März, wurde die Gegend weiträumig abgesperrt und gegen 14 Uhr erfolgte eine erste Sprengung. Doch der erwünschte Erfolg blieb aus.

Aus dem Büro des zuständigen Landesrats Martin Gruber (ÖVP): »Danach wurden weitere Felsblöcke in der Gesteinswand festgestellt, die ein großes Risiko darstellen. Es handelt sich um eine stark zerklüftete Felsformation, daher kann die Abtragung nur schrittweise erfolgen.« Es werde am Mittwoch, 23. März, weitere Bohrungen geben, zusätzliche kleinere Sprengungen seien notwendig. Erst danach könne entschieden werden, wie die weiteren Sicherungsmaßnahmen aussehen. Bis dahin bleibt die Packer Straße in diesem Bereich gesperrt. 

Sollte es im dritten Anlauf klappen, gehen die Arbeiten aber erst richtig los. Das Material, das durch den Felssturz und die Sprengung auf der Straße gelandet ist, muss abtransportiert und die Straße auf Schäden überprüft und eventuell saniert werden. Wie lange die Sperre genau dauern wird, kann daher derzeit nicht gesagt werden. 

Problemhang

Bei diesem Hang kam es bereits in der Vergangenheit zu Steinschlagereignissen. Gaber: »Schon zwei Mal war der Landesgeologe vor Ort, um sich einen Überblick zu verschaffen. Daher wollten wir in der Vorwoche das lockere Gestein entfernen, den Felsblock sichern, das Gelände darum vergittern und mit Spritzbeton zugießen.«

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