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Frantschach-St. Gertraud. Mehr als ein Jahrzehnt lang stand er leer, ab Montag, 1. September, ist wieder Kinderlachen in den Räumen zu hören: In der Gemeinde Frantschach-St. Gertraud wird an diesem Tag der neue Kindergarten seinen Betrieb aufnehmen, die offizielle Eröffnung ist am Freitag, 12. September, ab 14.30 Uhr geplant.
Wie berichtet musste auch Frantschach-St. Gertraud aufgrund des seit September 2023 geltenden neuen Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz aktiv werden. Da die Kindergarten-Gruppen schrittweise auf 20 Kinder verkleinert werden, wurde mehr Platz benötigt. Die Marktgemeinde hat daher 2023 eine dritte Kindergartengruppe eröffnet, die als Provisorium in der Volksschule St. Gertraud untergebracht war. Doch das war keine dauerhafte Lösung.
»Drei Gruppen werden betreut. Wir haben im neuen Gebäude auch Platz für eine vierte Gruppe«
Roland Kleinszig, Amtsleiter
Da es um den Bestandskindergarten keine Grünfläche gab, entschloss sich die Gemeinde, den ehemaligen Mondi-Frantschach-Werkskindergarten neben dem Festsaal zu reaktivieren. Er stand seit mehr als zehn Jahren leer und gehört seit 2016 der Gemeinde.
Am 26. Juni 2024 fand der Spatenstich für den Umbau statt, der derzeit kurz vor dem Abschluss steht. Das neue Kindergartengebäude wird technisch am letzten Stand sein.
Amtsleiter Roland Kleinszig: »Wir haben den Kosten- und den Zeitrahmen eingehalten. Es gibt in der Gemeinde derzeit 72 Kindergartenkinder, die künftig in drei Gruppen betreut werden. Und da wir davon ausgingen, dass die Höchstzahl der betreuten Kinder weiter sinken könnte, haben wir im neuen Gebäude auch Platz für eine vierte Gruppe.« Betreut werden darin Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 2,2 Millionen Euro, der Kärntner Bildungsbaufonds hat Fördermittel in der Höhe von 1.250.000 Euro zugesagt. Der Rest wird über den Kärntner Regionalfonds, Bundes- und Landesförderungen sowie aus Mitteln des Kommunalen Investitionsprogramms 2023 bereitgestellt.
Neben den Räumen für vier Gruppen gibt es auch ein Kindergartenrestaurant mit einer 70 Quadratmeter großen Terrasse. Die Bäume um das erneuerte Gebäude, die teils mehr als 100 Jahre alt sind, blieben erhalten und werden den Kindern im Sommer Schatten spenden.
Der frühere Werkskindergarten wurde außerdem um einen Zubau erweitert. Um hohe Energieeffizienz zu erreichen, wurde das Gebäude wärmetechnisch aufgerüstet, es gibt auch eine PV-Anlage samt Speicher. Die Betreuungsräume besitzen ein Raumlüftungssystem, um optimalen Luftaustausch zu gewährleisten und die Virenlast auf ein Minimum zu reduzieren – die Corona-Zeit ist noch nicht vergessen. Außen führen befestigte Wege zu den Spielgeräten, auf ihnen können auch »Rennen« mit Laufrädern oder Gokarts durchgeführt werden.
Zuletzt statteten Vizebürgermeisterin Claudia Arpa – sie ist für die Kinderbetreuung in der Gemeinde zuständig – und Amtsleiter Kleinszig dem Kindergarten einen Besuch ab. »Die Innenräume sind nahezu fertig – derzeit wird an den letzten Details gearbeitet. Die Mitarbeiterinnen sind bereits eifrig dabei, alles einzurichten, aufzustellen und zu reinigen«, teilte die Gemeinde danach mit.
Übrigens: Der bisherige Stammkindergarten wird ab Herbst als Kindertagesstätte für Ein- bis Dreijährige genutzt. Auch dort laufen die letzten Umbauarbeiten, die in Kürze abgeschlossen sein werden.
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