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Sieben Kälber verendeten in Bad St. LeonhardAusgabe | Mittwoch, 3. April 2019

Mitte März machten Polizeibeamte einen erschreckenden Fund: Sechs Tote Kälber fanden sie auf einem »Bauernhof« in Bad St. Leonhard. Ein weiteres Tier starb Tage später. Tierarzt Michael Weitlaner betont, dass man sich um junge Kälber intensiv kümmern muss.

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Bad St. Leonhard. Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, hat ein 23-Jähriger auf seinem landwirtschaftlichen Grundstück in Bad St. Leonhard junge Kälber gehalten, die stark unterernährt waren. Sechs tote Tiere fanden Polizeibeamte der Polizeiinspektion Bad St. Leonhard am 13. März. Ein weiteres Tier verendete wenige Tage später.

Der Bad St. Leonharder Tierarzt Michael Weitlander war in den Fall nur teilweise involviert. Beim Fund Mitte März war er nicht vor Ort. Nachdem bereits sechs tote Kälber am Grundstück aufgefunden wurden, startete man den Versuch ein siebentes Kalb zu retten, das ebenfalls stark unterversorgt war. Hier war Weitlaner im Einsatz, das Tier verendete schließlich – trotz aller Hilfsmaßnahmen – zwei Tage später.

Wie bekannt wurde, rührte der 23-jährige Landwirt seinen Kälbern Milchpulver mit kaltem Wasser aus der Lavant anstatt mit lauwarmen Wasser an. »Es gibt die Möglichkeit einer Kalttränke. Aber gerade bei wenigen Wochen alten Kälbern, sollte man lauwarmes Wasser verwenden.«

Weitlaner vermutet, dass die Tiere wahrscheinlich nicht zum Tränkeeimer gegangen sind. »Junge Kälber sollte man zur Tränke führen und sich vergewissern, dass sie auch trinken«, so der Tierarzt.

Der 23-Jährige, der nach Abschluss der Erhebungen bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt wird, hat das, allem Anschein nach, nicht gemacht.

Manfred Stückler von der Landwirtschaftsabteilung der Stadtgemeinde Bad St. Leonhard sieht die Situation ähnlich wie Weitlaner: »Ich bin kein praktizierender Landwirt, aber kleine Kälber zu halten ist natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden.«

»Uns wurde bekannt, dass der 23-Jährige Tiere hält, als er im Herbst des Vorjahres ein paar Kälber bei der Tierkörpersammelstelle abgegeben hat. Was damals der genaue Grund war, wissen wir nicht, aber das kommt durchaus öfter vor, gerade in der Grippezeit«, verrät Stückler.

Ein weiteres Problem für den 23-jährigen Landwirt: Die Holzbaracken, die er auf seinem Grundstück erbaut hat, befinden sich in der roten Zone und wurden ohne Baugenehmigung errichtet. »Das Verfahren dazu ist aktuell am Laufen«, so Stückler abschließend.

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