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Dramatisch: 80 Prozent mehr Arbeitslose im BezirkAusgabe 15 | Mittwoch, 8. April 2020

Die Coronakrise wirkt sich dramatisch auf die Arbeitnehmer im Lavanttal aus. Aktuell sind 2.725 Menschen im Bezirk Wolfsberg arbeitslos. Über 470 Betriebe zeigen Interesse an Kurzarbeit. Das Arbeitsmarktservice steht vor einer großen Herausforderung.

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Wolfsberg. Die positive Entwicklung der vergangenen Monate und Jahre auf dem Arbeitsmarkt kehrte sich durch die Coronakrise komplett um: Der Markt ist nur noch in geringem Ausmaß aufnahmefähig (minus 40,7 Prozent an offenen Stellen im Bezirk), während es zu einer massiven Freisetzung von Personal kommt. Auch im Lavanttal schießen die Zahlen bei den Arbeitslosen in die Höhe. Aktuell stehen im Bezirk 2.725 Menschen (1.470 Männer und 1.255 Frauen) ohne Job da. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 80,8 Prozent. Damit liegt das Lavanttal weit über dem Kärntenschnitt (67,6 Prozent) und dem Österreichwert von 65,7 Prozent.

»Alleine im März gab es einen Zuwachs von 1.094 Personen. Frauen sind davon schlimmer betroffen als Männer, da viele in Dienstleistungsbetrieben wie im Handel, der Gastwirtschaft oder im Bürobereich tätig sind. Fast 900 Personen, die ihren Job verloren haben, kommen aus dem Dienstleistungsbereich«, erzählt der Regionalstellenleiter des AMS, Klaus Leopold. Bei den Männern sind überwiegend Beschäftigte am Bau, im Fremdenverkehr und bei Metall/Elektroberufen  betroffen. F

ür das AMS Wolfsberg bedeutet die Coronakrise eine gewaltige Herausforderung. »Es gibt über 470 Betriebe, die Interesse an Kurzarbeit zeigen. Durch die zahlreichen Nachbesserungen bei diesem Modell mussten unsere Mitarbeiter viele Unternehmen mehrmals beraten. Nun gilt es, die unzähligen Anträge zu bearbeiten. Das ist ein enormer Aufwand für unsere Mitarbeiter«, meint Leopold.

AMS geöffnet
Die Regionalstelle in Wolfsberg ist natürlich nach wie vor geöffnet. Entsprechende Maßnahmen wurden getroffen. So arbeiten zehn Personen derzeit im Home Office, und auch die Abteilungen im Ge-bäude wurden strikt getrennt, damit die Mitarbeiter untereinander keinen Kontakt haben. Leopold appelliert an die Kunden, derzeit nicht persönlich in die Regionalstelle zu kommen, sondern ihre Anfragen telefonisch, per E-Mail oder über das E-AMS-Konto abzuwickeln. Die Kunden können alles von zu Hause aus erledigen. Die AMS-Kurse und -Schulungen wurden vorerst auf unbestimm-e Zeit ausgesetzt. Vermittlungen werden nach wie vor vorgenommen, allerdings gibt es wegen der Coronakrise keine Sanktionen, sollte jemand die Vermittlungsvorschläge nicht annehmen.

Große Unsicherheit
Bei den Arbeitslosen herrscht derzeit verständlicherweise eine große Unsicherheit. Niemand kann sagen, wann es wieder weitergehen wird. Aktuell kommt es lediglich zu Vermittlungen in versorgungskritischen Bereichen wie der Landwirtschaft. Wie es mit dem Tourismus, den Gastwirtschaften und den Handelsbetrieben weitergehen wird, kann derzeit noch nicht gesagt werden.

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