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Lavanttal. Nach der langen »Corona-Pause« durften Ende Mai die Hotels wieder für Touristen öffnen. Gäste dürfen die Beherbergungsbetriebe unter Einhaltung von Verhaltensregeln betreten. Im gesamten Bereich des Eingangs und der Rezeption ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Und die Gäste müssen in allgemein zugänglichen Bereichen von anderen Personen mindestens einen Meter Abstand halten. Für das Hotelpersonal gilt die Pflicht, im Kundenkontakt einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.
Doch wie hat sich die lange Zwangspause auf die heimischen Betriebe ausgewirkt?
Georg Hochegger vom Hotel Alpengasthof Hochegger am Klippitztörl meint: »Für uns war es eine mittlere Katastrophe. Die verlorenen Wochen mit Gästen aus Österreich aufzuholen spielt sich nicht. Wenn wir früher aufsperren hätten dürfen, wären wir bereits ab Mitte Mai mit deutschen Gästen ziemlich voll gewesen.«
Das Hotel am Klippitztörl wird das verlängerte Wochenende über Fronleichnam geöffnet haben, dann gibt es wieder eine Schließung bis Ende Juni, bevor man in den Vollbetrieb gehen wird. Erfreulich ist, dass auch die Mitarbeiter wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren können. »Wir haben unser Personal in Kurzarbeit geschickt bzw. die Saisonarbeiter – wie auch sonst üblich – abgemeldet. Die Mitarbeiter können nun alle wieder zurückkehren«, freut sich Hochegger.
Verhältnismäßig gut
Aufgrund der Sondergenehmigung zur Beherbergung von Arbeitskräften konnte sich auch das Hotel Hecher in Wolfsberg während des Lockdowns über Gäste freuen. »Vom 15. März bis 27. April war nichts los, aber danach ist das Geschäft mit den Arbeitskräften wieder angelaufen«, erzählt Hotel-Chefin Nicole Hecher. Aufgrund der Donnerstag-Feiertage im Mai und Juni ist das Hotel in Wochen mit freien Tagen von Montag bis Mittwoch recht gut gebucht, in den übrigen Wochen sei die Buchungslage laut Hecher verhältnismäßig gut. »Was wir natürlich auch zu spüren bekommen, sind die Absagen von Veranstaltungen wie dem Gackern, der Formel 1 und dem Moto-GP. Diese Events haben uns immer zahlreiche Gäste beschert. Das holen wir nicht mehr auf«, meint Hecher. Ein wenig abfedern konnte man den Rückgang bei den Nächtigungszahlen durch die Konditorei, die während des Lockdowns geöffnet hatte.
Die Mitarbeiter sind derzeit noch voraussichtlich bis 15. Juni auf Kurzarbeit. Die Corona-Maßnahmen bedeuten für die Mitarbeiter einen zusätzlichen Aufwand, obwohl Hecher meint: »Die Zimmer wurden auch vor der Krise für neue Gäste immer desinfiziert und gereinig, aber jetzt macht man das noch ein wenig genauer.«
»Leben von Veranstaltungen«
Das Hotel Stoff in St. Margarethen konnte den kompletten Stillstand durch eine Sondergenehmigung verhindern. So durften Personen, die beruflich im Lavanttal tätig sind, beim Stoff nächtigen. »Dadurch war wenigstens ein bisschen etwas los bei uns. Aber wir leben hauptsächlich von Veranstaltungen, und da gibt es einen Komplettausfall, denn beim Pfingstcup in Wolfsberg, der Lavanttal-Rallye oder dem Formel 1-GP sind wir immer ausgebucht. Diese Events wurden heuer abgesagt«, sagt Chefin Veronika Baldauf.
Seit der Öffnung am 15. Mai kommen langsam wieder Buchungen herein, aber es wird auch noch weiter storniert. »Für den Herbst gab es zahlreiche Stornierungen, die Menschen haben noch immer Angst«, meint Baldauf. Erfreut zeigt sie sich darüber, dass nun wieder einige Veranstaltungen stattfinden: So gibt es im Juli die 20. Stoff-Tennis-Trophy. »Im Juli schaut es nicht so schlecht aus. Auch beim Reiterhof Stückler gibt es in näherer Zukunft einige Veranstaltungen, da gab es bei uns auch schon einige Buchungen. Aktuell ist ein Drittel der Belegschaft beschäftigt.«
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