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Reichenfels. Am vergangenen Freitag luden die Kelag und »ImWind Erneuerbare Energie« in das Reichenfelser Veranstaltungszentrum, um die Bevölkerung über den geplanter Windpark auf der Peterer Alpe östlich von Reichenfels zu informieren.
»Wir sind hier, um Vorurteile auszumerzen und die Bevölkerung zum Thema Windkraft und konkret zum Projekt auf der Peterer Alpe zu informieren«, erklärten Florian Havranek, Projektentwicklung Windkraft der Kelag, und Christoph Bruny, Leiter der Projektentwicklung von »ImWind«. »Der Bedarf an Strom steigt immer weiter an. E-Autos, Wärmepumpen usw. führen dazu, dass mehr Strom benötigt wird, als noch vor einigen Jahren«, erklärte Havranek. Um den steigenden Bedarf im Lavanttal zu decken, sind derzeit mehrere Windparks in Planung.
»Derzeit gehen wir von acht Anlagen westlich des Peterer Kogels aus«, informierte Bruny. In den Visualisierungen wurde verdeutlicht, dass der Abstand der einzelnen Anlagen zum Ortszentrum knapp 3,7 Kilometer beträgt. »In Niederösterreich beträgt der Mindestabstand einer Anlage zu bewohnten Gebieten 1.200 Meter, um einen Vergleich zu geben«, sagte Bruny.
Windmessungen
Die acht geplanten Anlangen würden 29 Megawatt Strom erzeugen – genug für etwa 20.000 Haushalte. Nachdem im Februar bereits ein LIDAR-Windmessgerät aufgestellt wurde, soll demnächst ein 80 Meter hoher Windmessmast errichtet werden. »Wir wissen bereits, dass die Werte auf der Peterer Alm sehr gut sind, aber durch die Auswertung der Daten, die uns der Windmessmast liefern wird, können wir die Anlagen optimal ausrichten«, erklärten Bruny und Havranek.
»Die Inbetriebnahme der Anlagen soll im Herbst 2026 erfolgen«
Florian Havranek über den Zeitplan
Neben den aktuellen Messungen laufen derzeit auch Untersuchungen im Naturschutzbereich. Nach Abschluss der Messungen Mitte 2022 soll eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht werden. »Wir rechnen mit einer Dauer von rund 1,5 Jahren für die UVP. Danach soll es 2024 ein baubares Projekt geben. Anschließend folgt die Ausschreibung. Die Bauzeit ist für die Sommermonate in den Jahren 2025 und 2026 vorgesehen. Die Inbetriebnahme der Anlagen soll im Herbst 2026 erfolgen«, sagte Havranek.
Die Marktgemeinde Reichenfels würde bei einer Realisierung als Projekt-Partner fungieren.
Keine Industrieruinen
Ausgeschlossen ist laut Havranek, dass es auf der Peterer Alpe zukünftig »Industrieruinen«, also außer Betrieb stehende Windräder geben werde: »Ich weiß nicht, woher diese Angst stammt. Es gibt mehrere Gründe, warum das nie eintreten wird. Erstens aus wirtschaftlicher Sicht. Die Anlagen haben einen Second-Life-Zyklus und werden z. B. nach ihrer vorgesehenen Dauer in ein anderes Land verkauft. Zweitens gibt es eine behördliche Vorschrift, dass außer Betrieb stehende Windkraftanlagen demontiert werden müssen. Und drittens gibt es eine privatrechtliche Sicherheit.« Sprich, auch wenn es zu dem unwahrscheinlichen Fall kommen sollte, dass die Betreiber insolvent wären, würde für die Grundeigentümer der Abtransport mittels Bankgarantie sichergestellt sein.
// INFO
Windpark Peterer Alpe
Die Umweltverträglichkeitsprüfung soll im ersten Quartal 2022 eingereicht werden.
2024 soll es laut Planung ein baubares Projekt geben.
Nach anschließender Ausschreibung, soll im Sommer 2025 und im Sommer 2026 der Windpark errichtet werden.
Die geplante Inbetriebnahme ist für Herbst 2026 anvisiert.
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