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Frantschach-St. Gertraud, Wien. Es ist jetzt ein Projekt mit höchster Priorität, das im nationalen Aktionsplan gereiht wurde und von der Republik Unterstützung erhält. Und: Laut einer Vereinbarung mit dem ÖBB-Unternehmen Rail Cargo wird der Transport des Gesteins auf der Schiene erfolgen. Die Rede ist vom geplanten Lithium-Abbau auf der Weinebene, der von European Lithium betrieben wird. Auch der Standort des verarbeitenden Werks scheint mittlerweile so gut wie fix – bleibt aber weiterhin geheim.
Der Wolfsberger Anwalt Christian Ragger vertritt die Interessen von European Lithium. Er sagt: »Wir haben am Montag, 25. Jänner, das Projekt im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus vorgestellt. Auch der Standort der geplanten Veredelungsanlage, der noch nicht genannt werden kann, wurde dabei präsentiert. Wir haben bei der Vorstellung präzisiert, dass elf Millionen Tonnen Gestein in einem Zeitraum zwischen zwölf und 25 Jahren abgebaut werden.« Darauf habe das Ministerium das Vorhaben dem nationalen Aktionsplan zugeordnet. Ragger: »Nachdem die EU den Bergbau prioritär in die Förderkulisse aufgenommen hat, erhalten wir Förderungen von der Republik Österreich und der EU.« Auch das ist ein wichtiger Schritt für das Projekt.
»Wir haben jetzt auch eine Vereinbarung mit Rail Cargo zum Transport des Gesteins«
Christian Ragger, Anwalt European Lithium
Darüber hinaus wurde dem Ministerium eine Grundsatzvereinbarung zwischen Rail Cargo und European Lithium vorgelegt, die den Transport des in der Mine auf der Weinebene angebauten Gesteins regelt. Ragger: »Es wird von der Mine mit elektrisch angetriebenen Lkw nach Frantschach-St. Gertraud gebracht, dort auf die Schiene verladen und schließlich zur Veredelungsanlage transportiert. Mit dieser Vorgehensweise sind wir die umweltfreundlichste Mine Österreichs.«
Der Abbau in Zahlen
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Rund 800.000 Tonnen Gestein werden jährlich im Traudi-Stollen abgebaut. Der Großteil wird vor Ort getrennt, etwa 80.000 Tonnen werden zur Veredelung ins Lithium-Werk gebracht. »Davon gehen wiederum rund 30.000 Tonnen zur Verfüllung zurück in den Stollen«, so Ragger. Das gewonnene Lithiumhydroxid wird vom Bahnhof in St. Paul an die Abnehmer verteilt. Der Anwalt: »Alles das haben wir gestern fixiert.«
Auf die Frage, wann der Betrieb starten will, legt sich Ragger nicht fest: »Die Coronapandemie hat uns mindestens sech Monate gekostet. Es ist damit zu rechnen, dass nach Abschluss aller Verfahren rund 15 Monate vergehen werden, bis schließlich der Abbau beginnen kann.«
Dietrich Wanke, CEO von European Lithium, sagte in einem Interview mit den Unterkärntner Nachrichten im Oktober des Vorjahrs: »Die Machbarkeitsstudie DFS wird im dritten bzw. vierten Quartal 2021 durchgeführt werden. Der anvisierte Termin für den Abbau- und Produktionsbeginn ist Ende 2022, Anfang 2023.«
»Der Standort des Veredelungswerks von European Lithium ist vertraulich«
Derselbe lässt sich nicht in die Karten sehen
Dass jetzt ein Standort für das verarbeitende Werk gefunden wurde, ist ein weiterer Meilenstein für das Vorhaben. Wie berichtet war ab dem Jahr 2018 intensiv mit dem Stift St. Paul verhandelt worden, um auf deren Gründen ein Werk zu bauen. Das Problem: Das Stift wollte den eigenen Boden nicht verkaufen, sondern lediglich langfristig verpachten, womit die Gegenseite nicht einverstanden war. Nach Gesprächen, die sich über Monate zogen, wurde es still in der Causa.
Wo sich European Lithium jetzt ansiedeln will, lässt sich Ragger auch auf intensive Nachfrage nicht entlocken: »Das ist vertraulich, ich kann es nicht öffentlich machen. Wir werden den Standort zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.«
400 Arbeitsplätze
Mit dem Start des Abbaus soll es rund 400 neue Arbeitsplätze im Lavanttal geben. Im Bergwerk ist ein Vierschichtbetrieb mit 80 Mann pro Schicht vorgesehen – ergibt 320 Stellen. Dazu sollen 120 weitere Jobs im Hydroxidwerk und der Verwaltung des Betriebs entstehen. Die Gesamtinvestition wurde mit 400 Millionen Euro angegeben.
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