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Wolfsberg. Die extremen Preissteigerungen bei Strom, Gas und Fernwärme setzen nun auch dem Schulgemeindeverband und damit den Lavanttaler Gemeinden kräftig zu. Der Schulgemeindeverband ist eine gemeindeübergreifender Verband im Bezirk, der für die Erhaltung der Mittelschulen und der dazugehörigen Liegenschaften verantwortlich ist.
Durch die aktuelle Preisentwicklung bei Strom und Gas sind die Kosten für Energie auch beim Schulgemeindeverband geradezu explodiert. Der Obmann des Schulgemeindeverbands, Klaus Penz, erzählt: »Für 2022 mussten wir für Strom, Fernwärme und Erdgas 514.000 Euro aufwenden, im kommenden Jahr werden es laut Berechnung der Kelag über 1,2 Millionen Euro sein. Die Zahlen nehmen einen gleichbleibenden Stromverbrauch an.«
Aufgrund dieser Steigerungen müssen die Umlagen, die die Gemeinden an den Schulgemeindeverband bezahlen um 40 Prozent erhöht werden. Denn die Umlagen sind die einzige Einnahmequelle des Schulgemeindeverbands. »Im Verbandsrat wurde die Erhöhung der Umlagen bereits einstimmig beschlossen. Ich bedanke mich bei allen Bürgermeistern des Tals, dass sie für unsere Jugend gestimmt haben und das notwendige Geld bereitstellen«, sagt Penz.
In Wolfsberg sind künftig rund 800.000 Euro mehr an Verbandsumlage zu bezahlen. »Das trifft uns natürlich sehr hart. Man darf ja nicht vergessen, dass nicht nur der Schulgemeindeverband, sondern sämtliche Verbände von den Erhöhungen betroffen sind. Aber das ist zu machen, denn es müssen auch anstehende Sanierungen finanziert werden«, sagt der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ).
In Bad St. Leonhard steigt damit die Verbandsumlage von 254.000 auf 364.000 Euro. Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dohr) gibt zu bedenken: »Es sind ja nicht nur die hohen Energiekosten die uns voll treffen, es stehen auch Sanierungen an. Daher war diese Erhöhung notwendig.« Er gibt aber auch zu bedenken, dass man im Bereich des Verbands eine Strukturreform angehen müsse. »Wir hatten früher um die 500 Schüler in der Mittelschule Bad St. Leonhard, aktuell sind es 179. Da muss man sich überlegen, wie die Ressourcen künftig richtig genutzt werden können.«
Dohr schlägt vor, die Verbandsumlage jährlich anzupassen. Er meint: »Die Umlage wurde seit 2014 nicht erhöht. Hätten wir jährlich eine Steigerung von drei Prozent vorgenommen, hätten wir uns nun diese 40-prozentige Erhöhung erspart.«
In der Musikmittelschule und Polytechnischen Schule in Wolfsberg sind die Energiekosten laut Penz von 89.000 auf satte 325.000 Euro gestiegen, an einer anderen Lavanttaler Schule stieg die Fernwärmerechnung von 34.000 auf 124.000 Euro. »Das muss mir einmal jemand sinnvoll erklären können, warum es bei der Fernwärme zu so einem Kostenanstieg kommt. Ich frage mich, warum wird da nichts unternommen, das verstehe ich überhaupt nicht«, ärgert sich Penz.
Wie es weitergeht
Die Steigerungen sind für den Schulgemeindeverband ein harter Brocken, doch dem Verband sind die Hände gebunden, da sie auf die Preise keinen Einfluss nehmen können. Penz sagt: »Wenn uns jetzt vorgeschlagen wird, man soll die Temperaturen senken, um Kosten zu sparen, ist das absoluter Blödsinn. Wenn wir die Heizung um ein Grad zurückdrehen würden, gäbe es sofort einen riesen Aufschrei.«
Derzeit versucht man nun von den Gas- und Stromheizungen in den Schulen des Schulgemeindeverbands wegzukommen und auf Fernwärme umzustellen. Doch auch bei der Fernwärme gab es zuletzt Steigerungen um bis zu 30 Prozent.
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