Wolfsberg,Groß St. Florian.  Mit der Koralmbahn, die im Dezember 2025 in Betrieb gehen soll, rücken die beiden Zentralräume Klagenfurt und Graz enger zusammen. In 45 Minuten wird man dann mit dem Zug von Klagenfurt nach Graz fahren können. Mitten drin liegt das Lavanttal, das davon auch erheblich profitieren soll, denn in St. Paul wird der Intercity-Zug am neuen Koralmbahnhof halten. Am vergangenen Freitag wurde in Groß St. Florian die neue Dachmarke »AREA Sued« für den Wirtschaftsraum zwischen Graz und Klagenfurt präsentiert.

Das Gebiet der »AREA Sued« umfasst rund ein Drittel der Fläche Österreichs. »Es leben hier 1,8 Millionen Menschen und es gibt über 50.000 Arbeitgeberbetriebe mit 730.000 Beschäftigten, die eine Wirtschaftsleistung von ca. 70 Milliarden Euro erbringen. Es entsteht der zweitgrößte Ballungsraum Österreichs«, berichtete der Wolfsberger Bezirksobmann der Wirtschaftskammer, Gerhard Oswald, am Freitag den Anwesenden in der Florianihalle in Groß St. Florian.

Kernstücke der Region

Gezeigt wurden auch mehrjährige Standortstudien eines wissenschaftlichen Konsortiums bestehend aus dem Joanneum Research, der Universität Graz und dem Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung im Auftrag der Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten. Dabei wird gezeigt, dass die Bezirke Wolfsberg und Deutschlandsberg die Kernstücke des neuen Wirtschafts- und Lebensraums darstellen werden. »Unsere Bezirksstellen der Wirtschaftskammer in Deutschlandsberg und im Lavanttal wirken als Drehscheiben für die jeweiligen Lebens- und Wirtschaftsstandorte«, sagte Oswald.

Laut den Studien käme es  durch die Koralmbahn zu einer Umkehr der demografischen Trends: Es sei ein Bevölkerungszuwachs möglich. Wenn es einen Bahnhof entlang der Koralmbahn gibt, liegt der erwartete Zuwachs bei fast drei Prozent, gibt es einen Anschluss an die Koralmbahn liegt er noch immer bei zwei Prozent. Daher wird es laut der Studie wichtig sein, die Hauptzubringer zur Koralmbahn auszubauen. Aber auch die Nebenbahnen wie die Verbindung Zeltweg – Dravograd oder die Lavanttalbahn müssten reaktiviert werden. 

Für den Kärntner Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) gibt es aber noch viel zu tun: »Es geht nicht nur um die Verkehrsinfrastruktur, wir brauchen auch Betriebsflächen und es muss Wohnraum geschaffen werden – alles das abgestimmt zwischen den Bezirken.« Und man dürfe bei all den Überlegungen nicht darauf vergessen, auch den Fremdenverkehr mit den beiden Tourismusregionen Südkärnten und Schilcherland einzubinden. 

Europa rückt näher

Aber nicht nur in Österreich wird man aus dem Lavanttal schneller herum reisen können, sondern in ganz Europa. »Der Koralmtunnel liegt auf dem Korridor, der das Baltikum und die Adria verbindet. Somit sinkt nicht nur die Fahrzeit zwischen Kärnten und der Steiermark, sondern Europa rückt näher zusammen«, meinte die EU-Abgeordnete Barbara Thaler.