St. Georgen, Lavamünd. In der Vorwoche ist in Österreich die Impfpflicht für alle über 18 Jahre gegen das Coronavirus in Kraft getreten. Dadurch erhofft sich die Bundesregierung eine weitere Erhöhung der Impfquote. Um die Impfquote weiter zu erhöhen, gibt es auch für Kommunen einen Bonus, ab dem Erreichen einer Impfquote von 80 Prozent. 

Je nach Größe der Gemeinde wird bei Erreichen der Impfquoten ein bestimmter Betrag ausgeschüttet. Bei rund 3.000 Einwohnern würden das 30.000 Euro (80 Prozent Impfquote), 60.000 Euro (85 Prozent) bzw. 120.000 Euro (90 Prozent) sein.

»Es gab bei uns einige Infizierte, die als genesen gelten und daher mit der Impfung noch warten«
Karl Markut, Bürgermeister St. Georgen

In Kärnten hat aktuell noch keine Gemeinde, die 80-Prozent-Hürde erreicht, im Lavanttal ist man davon noch meilenweit entfernt. Die höchste Impfquote im Bezirk weist mit Stand vom 7. Februar die Stadtgemeinde Bad St. Leonhard mit 68,3 Prozent auf, gefolgt von Frantschach-St. Gertraud mit 67,7 Prozent und der Bezirkshauptstadt Wolfsberg mit 67,6 Prozent. Während im mittleren und oberen Lavanttal die Impfquoten in den Gemeinden zwischen 63 und 68 Prozent liegen, hat im unteren Lavanttal die Gemeinden St. Georgen – Impfquote 59 Prozent – noch nicht einmal die 60-Prozent-Marke erreicht.

Lavamünd schafft erst vor einigen Tagen den Sprung über die 60er-Marke und weist mit Stand vom 7. Februar eine Impfquote von 60,5 Prozent auf.

Cluster und falsche Zuordnung

Der St. Georgener Bürgermeister, Karl Markut (Team St. Georgen), hat eine Theorie, warum seine Gemeinde die niedrigste Impfquote im Bezirk aufweist. Markut sagt: »Wir hatten im November eine recht hohe Zahl an Infektionen, daher gibt es viele Bürger, die genesen sind und daher noch keine Covid-Impfung benötigen.« Außerdem hat er eine Theorie, warum nicht alle geimpften St. Georgener der Gemeinde zugerechnet werden: »Die Ortsteile Allersdorf, Raggane und Unterrainz gehören zwar zur Gemeinde St. Georgen, haben aber die Postleitzahl von St. Paul. Ich glaube, dass Menschen aus diesen Ortsteilen, die geimpft wurden, St. Paul und nicht St. Georgen zugerechnet wurden.«

Gerd Kurath, Leiter des Landespressediensts Kärnten, erklärt: »Die Impfzahlen werden jenen Gemeinden zugeordnet, in denen sich die Ortschaft befindet.« Soll heißen: Auch wenn Gemeindeteile eine andere Postleitzahl aufweisen, werden die Zahlen der Gemeinde zugeordnet, der die Ortschaften angehören.

Lavamünd will Quote verbessern

Die Marktgemeinde Lavamünd hat erst kürzlich die 60-Prozent-Marke überschritten. Trotzdem liegt die Gemeinde im Lavanttal-Ranking auf dem vorletzten Platz. 

Bürgermeister Wolfgang Gallant (LWG) dazu: »Warum das so ist, kann ich selbst nicht sagen. Ich weiß es wirklich nicht. Wir haben alle 14 Tage den Impfbus im Ort, sowie eine ansässige praktische Ärztin, die impft.  An den Möglichkeiten, sich impfen zu lassen, kann es nicht liegen. Ich glaube, dass durch das Hick-Hack in den Medien die Menschen verunsichert wurden.« Derzeit wird gerade intern beraten, wie die Impfquote in Lavamünd in den kommenden Wochen erhöht werden kann.

»Mein Ansinnen wäre es, den Menschen klar zu sagen, wie die Situation ist und wie eine Lösung aussehen könne. Wir müssen noch schauen, wie wir die Menschen erreichen können«, so Bürgermeister Gallant.