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St. Georgen. Die Geschichte begann bereits im Jahr 2010. Durch den Bau des Koralmtunnels wurde befürchtet, dass die Wasserversorgung beeinträchtigt werden könnte. Daher mussten die ÖBB für eine Ersatzwasserversorgung sorgen. 2012 wurde diese dann aber von der Gemeinde St. Georgen übernommen, dafür gab es von Seiten der ÖBB eine Abfertigung von 1,7 Millionen Euro sowie für Hausanschlüsse und Wartung zusätzliche 400.000 Euro.
In Pontnig gibt es 23 Objekte, die ihr Wasser aus einer eigenen Quelle beziehen. Daher verpflichtete sich die Gemeinde 2016 für die Bereiche Pontnig und Krakerberg eine Wasserleitung herzustellen, damit die Haushalte in dieser Gegend im Falle, dass die hauseigenen Quellen versiegen, mit Wasser versorgt werden.
»Diese Bürger werden wie Bürger zweiter Klasse behandelt, und das ist nicht in Ordnung«
Karl Mollhofer, Vizebürgermeister, ÖVP
Nun, vier Jahre später, gibt es in Pontnig nach wie vor Haushalte, die auf ihren Anschluss an die Ersatzwasserleitung warten. »Das ist nicht in Ordnung. Wir bauen eine Wasserleitung, schließen zahlreiche Objekte an, aber halt nicht alle. Diese Bürger werden wie Bürger zweiter Klasse behandelt und ausgeschlossen, und das ist nicht in Ordnung. Bürgermeister Markut erzählte immer, dass mit den Grundeigentümern Einverständnis hergestellt worden und alles in Ordnung sei, das stimmt aber nicht«, ärgert sich Vizebürgermeister Karl Mollhofer (ÖVP).
Unverständlich ist für ihn, dass die Wasserleitung bis teilweise bis zum Grundstück bzw. einem Gebäude gebaut wurde, ein Anschluss aber nicht herstellt worden sei. Bei zwölf Objekten gebe es derzeit noch immer keinen Anschluss.
Bürgermeister Karl Markut (Team Markut) versteht die Aufregung nicht: »Das Projekt ist abgeschlossen. Es handelt sich um eine Ersatzwasserleitung. Die Gemeinde ist verpflichtet, wenn es zu einer Fehlmenge kommt, Wasser zu liefern. Überall, wo es baulich sinnvoll war, haben wir den Anschluss hergestellt, ansonsten wurden Vorkehrungen für einen raschen Anschluss getroffen.«
»Es ist ein tolles Projekt. Mollhofer will mir diesen Erfolg einfach nicht gönnen«
Karl Markut, Bürgermeister, Team Markut
Weiters stört Mollhofer, dass der Finanzierungsplan für das Projekt geändert werden musste: »Die Firma Porr hat den Zuschlag mit 1,5 Millionen Euro bekommen. Aber es gab ständig Erhöhungen, ohne das ersichtlich war, wie es dazu kam. Das Projekt zieht sich nun schon über Jahre. Mittlerweile kostet es uns um 300.000 Euro mehr als ursprünglich geplant. Wenn wir die Anschlüsse fertig machen wollen, kommen weitere 100.000 Euro dazu. Und auch rund 1,1 Kilometer Leitung sind noch zu bauen. Ich fordere, die noch fehlenden Anschlüsse herzustellen, ohne weiteres Steuergeld in die Hand zu nehmen«, sagt Mollhofer.
Markut kontert: »Für alles, wodurch höhere oder zusätzliche Kosten entstanden sind, gibt es Beschlüsse.« Zur Kostenerhöhung meint er: »Wir haben auch eine 3,3 Kilometer lange Asphaltstraße gebaut, wir haben Rohre mit einem größeren Durchmesser verlegt und keine PVC-, sondern Gussrohre verwendet. Dadurch ist es uns auch möglich, in Zukunft ein Druckwasserkraftwerk zu errichten. Außerdem wurde die Schlussrechnung vom Kontrollausschuss geprüft«.
Mollhofer ist außerdem darüber verärgert, dass die privatrechtlichen Verträge mit den nicht angeschlossenen Haushalten noch nicht unterzeichnet wurden.
»Es wurde gegen den wasserrechtlichen Bescheid von einem Bewohner berufen. Im Herbst wurde die Berufung zurückgezogen. Daher haben wir erst jetzt einen rechtskräftigen wasserrechtlichen Bescheid und können die Vereinbarungen mit den Grundeigentümern treffen«, so Markut. Im Frühjahr nächsten Jahres sollen diese unter Dach und Fach sein. »Es ist ein tolles Projekt, anscheinend gönnt mir Mollhofer den Erfolg nicht. Mit diesem Projekt ist die Wasserversorgung von St. Georgen auf Jahrzehnte gesichert«, so Markut abschließend. Mollhofer meinte zum Schluss: »Der Bau der Wasserleitung ist in Ordnung, aber das einige Objekte nicht angeschlossen sind, das geht nicht. Außerdem sagt Markut immer, es sei mit den Grundeigentümer ein Einverständnis hergestellt. Das stimmt so nicht.«
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