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Granitztal. »Der Ursprung beginnt im Obstgarten und beim Füttern der Tiere. Erst danach kommen die Früchte in die Hand, erst dann hat man den Speck, den Most, den Schnaps«, beginnt Gerhard Schifferl, der den Buschenschank Neuhauser leitet. »Wenn man dann den Speck anschneidet oder das erste Mal den Most aus dem Fass laufen lässt, weiß man, wofür man so hart gearbeitet hat. Dann sieht man, dass sich der Aufwand gelohnt hat«, so Schifferl weiter.
Der Familienbetrieb im Granitztal bei St. Paul besteht bereits seit 32 Jahren. Gerhard Schifferl betreibt den Buschenschank als »Hobby« wie er selbst sagt: »Hauptberuflich arbeite ich in einem Planungsbüro. Das hier ist mein Hobby, damit bin ich aufgewachsen und das lasse ich nicht sterben. Auch wenn viel harte Arbeit dahintersteckt.« Ob seine Kinder den Familienbetrieb weiterführen werden, kann Gerhard Schifferl selbst noch nicht sagen: »Ich habe mir im Laufe der Zeit viel Wissen angeeignet. Man lernt jeden Tag dazu und das möchte ich auch meinen Kindern weitergeben. Natürlich will ich sie zu nichts zwingen. Man kann die Arbeit nur machen, wenn man es auch machen will und Freude daran hat.«
Wenn im Herbst die Erntezeit beginnt, packen alle mit an. »Alle müssen mithelfen, sonst würde es nicht funktionieren. Ohne die ganzen freiwilligen Helfer, die uns unterstützen, wären die Produkte so teuer, dass sie niemand mehr kaufen würde. Im vergangenen Herbst hatten wir das erste Mal seit einiger Zeit wieder viele junge Helfer, die uns aus Freude an der Natur unter die Arme gegriffen haben«, weiß Schifferl die Hilfe zu schätzen.
Musikantenfamilie
Vor rund drei Jahren hat Schifferl auch das Mangalitzaschwein mit dem typischen, weißen Speck am heimischen Hof eingeführt. Ihm zu Ehren komponierte er auch ein eigenes Lied über »die schönste Specksau im Granitztal«: »Wir sind eine Musikerfamilie. Ich habe selbst 15 Jahre Gitarre gespielt. Für die Mangalitza greife ich im Buschenschank regelmäßig zum Akkordeon.«
Gäste erhalten bei der Familie Schifferl ausschließlich Produkte aus der eigenen Produktion. Neben Brettljause, belegten Broten, Apfelsaft und -most, gibt es auch Selbstgebackenes. Fehlen darf natürlich auch das Hochprozentige nicht. »Beim Schnapsbrennen sind wir Spezialisten. Aber wir können nicht mehr machen, als die Natur hergibt. ›Klasse statt Masse‹ ist unser Motto. Für Feiern können die Leute auch Platten oder belegte Brötchen bei uns holen«, gibt Schifferl Einblick.
Eine Veranstaltung der besonderen Art findet einmal jährlich im Obstgarten des Buschenschanks statt: Zum 30-jährigen Jubiläum veranstaltete Schifferl »Rock im Obstgarten«, im vergangenen Jahr gab es eine »Full Moon Party« und auch heuer wird es wieder ein spezielles Fest beim Buschenschank geben: »Was es genau wird, wissen wir selbst noch nicht. Fest steht, dass es am 17. August stattfindet, es Camping-Möglichkeiten im Obstgarten und Unplugged-Musik geben wird.«
Mostwanderweg
Der Buschenschank befindet sich in unmittelbarer Nähe des Granitztaler Bahnhofs und ist damit Start und Ziel des Granitztaler Mostwanderwegs. »Gäste können bequem mit dem Zug anreisen, eine Wanderung machen, werden bei uns verköstigt und fahren anschließend wieder mit dem Zug nach Hause«, so Schifferl.
Geöffnet hat der Buschenschank der Familie Schifferl noch bis 16. Juni und dann wieder von 15. August bis 26. Oktober.
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