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Skifahrer Pirmin Hacker hängt die Rennski an den Nagel und beendet seine aktive KarriereAusgabe 29 | Mittwoch, 21. Juli 2021

Der 24-jährige Bad St. Leonharder hat seine aktive Skikarriere beendet. Zu seinen Karriere-Highlights zählen zwei Siege im Europacup und der Start beim Weltcup-Nachtslalom in Schladming. Dem Sport möchte Hacker aber auch in Zukunft erhalten bleiben.

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Bad St. Leonhard. Mit nur 24 Jahren hat Pirmin Hacker seine aktive Skifahrer-Karriere beendet. Der Bad St. Leonharder stand im Alter von drei Jahren das erste Mal auf Skiern: »Meine Eltern sind begeisterte Sportler, und somit war Sport schon immer ein wichtiger Bestandteil meines Lebens. Ich spielte im jungen Alter auch Fußball und war schon immer an vielen Sportarten interessiert, wobei ich zu diesem Zeitpunkt an keine Sportkarriere dachte.« Als Pirmin Hacker sieben Jahre alt war, schloss er sich dem ASKÖ St. Veit/Klippitztörl an und schaffte zuerst den Sprung in den Schülerkader des Landesskiverbands, später in den Landeskader, 2015 folgte die Aufnahme in den ÖSV-C-Kader und schließlich 2017 der Aufstieg in den ÖSV-B-Kader, dem er bis zum Ende der abgelaufenen Saison angehörte. Im Jahr 2015 wurde ihm selbst bewusst, welches Potenzial er hat: »Als ich in den ÖSV-Kader aufgenommen wurde, habe ich das eigentlich erst richtig erfasst. Es ist ein sehr großer Schritt in Richtung Profisportler.«

Die Jugend war geprägt vom Kräftemessen mit den Jahrgangs-Kollegen. »In meinem Jahrgang gab es viele starke Athleten in Kärnten, wie etwa Adrian Pertl. Wir matchten uns untereinander. Ich errang viele Kärntner und auch österreichische Meistertitel im Schülerbereich. Im Jugendalter wurde ich zwei Mal österreichischer Slalomjugendmeister. Bei der Junioren-WM war ich bis zur letzten Zwischenzeit im Super-G auf Goldkurs unterwegs, wurde wegen eines kleinen Fehlers  mit zwei Zehntel Rückstand Siebenter«, gibt Hacker Einblick auf seinen sportlichen Werdegang. Vermisst hat er in seiner Jugend nichts: »Ich hatte nie das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen, ich lebte meine Leidenschaft.«

Verlust des Kaderplatzes
Die Saison 2020/21 begann für Hacker nicht nach Wunsch. »Am Anfang war ich noch nicht in Form, was natürlich großen Druck verursacht. Danach stabilisierte ich mich, konnte gute Ergebnisse zeigen und wurde bei den österreichischen Meisterschaften in der alpinen Kombination Zweiter, zwischen Pertl und Michael Matt. Im Slalom erreichte ich im zweiten Durchgang Laufbestzeit. Aber für den Kaderplatz wird mehr verlangt. Es gibt nur acht Startplätze im Slalom-Weltcup, und die jungen Jahrgänge rücken nach.«

»Ich hatte nie das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. Ich lebte meine Leidenschaft«
Pirmin Hacker über seine Ski-Karriere

Der Verlust des ÖSV-Kaderplatzes war aber nur einer der Gründe, die den jungen Bad St. Leonharder bewogen haben, seine Karriere zu beenden. »Es war eine wirklich schwere Entscheidung und ich habe mir auch lange dafür Zeit gelassen. Durch den Kaderverlust wäre es um einiges schwerer geworden, mir die Trainings zu organisieren und ich hätte auch nicht mehr die Trainingsmöglichkeiten gehabt wie zuvor. Schlussendlich habe ich aber aus meinem Bauch heraus entschieden und gemerkt, dass mein Feuer für den Skirennsport nicht mehr so stark brennt, wie es einmal gebrannt hat.«

Nachtslalom in Schladming
Pirmin Hacker fuhr in allen Disziplinen gute Resultate ein, deshalb folgte die Spezialisierung auf seine Lieblingsdisziplin, den Slalom, erst spät. Er konnte in seiner Karriere zwei Europacup-Rennen gewinnen und ging im Jänner 2018 beim Weltcup-Slalom in Schladming an den Start. »Das Gefühl, im Starthaus zu stehen und die Menschenmassen im Zielraum zu sehen, ist wirklich phänomenal«, blickt der Lavanttaler zurück.

Während seiner Karriere blieb Pirmin Hacker von Verletzungen verschont: »Ich kann ohne Schmerzen in mein neues Leben starten.« Jetzt, nach seiner aktiven Karriere, möchte Pirmin, der 2016 am Sport-Borg in Spittal maturiert hat, dem Sport erhalten bleiben. »In welcher Tätigkeit das sein wird, wird sich noch weisen«, so Hacker.

Jungen  Sporttalenten möchte er auf den Weg mitgeben, dass »das Wichtigste beim Sport die Freude und Begeisterung ist. Wenn diese beiden Faktoren vorhanden sind und dann noch intrinsische Motivation dazu kommt, kann man sehr viel erreichen.«

Sein jüngerer Bruder Felix ist nach wie vor als Skiathlet aktiv am Geschehen dabei. »Meinem Bruder wünsche ich alles Gute für die Zukunft, keine Verletzungen und ein bisschen Glück. Ich werde ihn auf jeden Fall in allen Belangen unterstützen und ihm meine Erfahrung weitergeben«, so Pirmin.

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