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Noah Trettenbrein ist Österreichs bester Maurer – nächstes Jahr geht es für ihn zur WM nach ChinaAusgabe 50 | Mittwoch, 10. Dezember 2025

Der 18-Jährige aus Granitztal konnte kürzlich einen historischen Erfolg feiern. Bei den »AustrianSkills«, den Staatsmeisterschaften der Berufe, setzte sich der Hochbauer gegen seine Konkurrenten durch. Im September 2026 nimmt er an der Weltmeisterschaft teil.

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St. Paul. »Man benötigt schon etwas Zeit, um zu realisieren, was man da gerade erreicht hat«, sagt Noah Trettenbrein. Der 18-Jährige wohnt in Granitztal bei St. Paul und hat im Juli dieses Jahres seine Hochbau-Lehre bei der BM-Haus GmbH in St. Georgen erfolgreich abgeschlossen. Kürzlich hat der Maurer einen historischen Erfolg feiern können: Bei den »Austrian-Skills«, bei denen in diesem Jahr in Salzburg in 46 Berufen die Staatsmeister ermittelt wurden, war der Lavanttaler nicht zu schlagen. Er ist damit der erste Kärntner, der im Beruf Hochbau/Maurer den Staatsmeistertitel holte. Bei den Meisterschaften setzte sich Trettenbrein gegen zwölf Konkurrenten durch, fünf von ihnen hatten schon Teilnahmen bei den Staatsmeisterschaften aus den Vorjahren vorzuweisen und dadurch einen Vorteil. Doch auch sie konnten den Sieg des St. Paulers nicht verhindern.

Genauer Zeitplan
Sein Mittel zum Erfolg war eine akribische Vorbereitung: »Ich habe in der Bauakademie in Klagenfurt vier Wochen lang auf die Meisterschaften hintrainiert. Diese Vorbereitungsmöglichkeit hatte jeder Teilnehmer. Ich habe mir einen genauen Zeitplan zurechtgelegt und eingeteilt, in welcher Zeit ich einzelne Arbeitsschritte abschließen muss. Als ich mit meiner Arbeit fertig war, hatte ich von den 18 Stunden Wettbewerbszeit noch eine Sekunde Restzeit auf der Uhr.« Aufzustellen waren von den Teilnehmern zwei Sichtmauerwerke – eines, das den »EuroSkills 2027« gewidmet ist, und eines, das sich optisch den »WorldSkills 2026«, die im September 2026 in Shanghai in China stattfinden werden, annahm. »Wir hatten enormen Zeitdruck, jeder Millimeter konnte über Sieg oder Niederlage entscheiden. Dazu kommt, dass es ein guter Jahrgang war, fünf von uns hätten am Podest ganz oben stehen können. Aber ich habe gewusst, wenn ich meinen Zeitplan einhalte und meine Qualität abrufen kann, dann hole ich das Ding«, lacht der St. Pauler, der bei den Staatsmeisterschaften mit dem Ziel antrat, den Sieg zu holen: »Wenn ich teilnehme, will ich gewinnen. Ich bin nach Salzburg gefahren, um Erster zu werden.«

Als die Jury schließlich die Gewinner verkündete, war die Freude beim Lavanttaler entsprechend groß: »Eine große Last ist abgefallen. Es ist eine besondere Ehre. Wenn man weiß, dass man den Titel hat, will man mehr. Jetzt habe ich noch mehr Ehrgeiz für die Weltmeisterschaft. Ich habe ein sehr gutes Gefühl.« Mit seinem Staatsmeistertitel hat sich Trettenbrein für die Berufs-Weltmeisterschaften, die »World-Skills«, qualifiziert.

Kärntens bester Maurerlehrling 
Erst heuer im Sommer wurde der Granitztaler Kärntens bester Maurerlehrling, als er den Landeslehrlingswettbewerb für sich entschied und sich damit indirekt für die »AustrianSkills« qualifizierte. Indirekt deshalb, weil ein Landessieg keine automatische Qualifikation für die Staatsmeisterschaften darstellt. Trettenbrein wurde aufgrund seines Erfolgs aber von der Bauakademie in Klagenfurt für die Staatsmeisterschaften nominiert.

»Jeder Millimeter konnte über Sieg oder Niederlage entscheiden«
Noah Trettenbrein, Hochbau-Staatsmeister

Wieso er sich für diesen Beruf überhaupt entschieden hat, beantwortet der 18-Jährige, der seine Freizeit am liebsten am Sportplatz beim ASC St. Paul und im Fitnessstudio verbringt, wie folgt: »Das Bauen hat mich schon immer interessiert. Das hat im Kindesalter mit den Legosteinen begonnen.« Doch vor allem, weil man das Ergebnis seiner Arbeit sieht, hat er sich für Hochbau-Lehre entschieden, wie er sagt: »Man sieht sofort, was man mit seinen eigenen Händen geschaffen hat, und weiß, was man leisten kann.« 

Für den Granitztaler steht als nächstes der dreijährige Besuch der Polierschule bevor. »Wie es danach weitergeht, kann ich derzeit noch nicht sagen. Eventuell mache ich danach noch den Baumeister«, sagt Trettenbrein über seine Zukunftspläne. 

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