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Neuhaus. Fährt man durch Lavamünd und biegt ab Richtung Neuhaus kommt man zum Hof der Familie Kanzian. »Schon 1985 haben wir, damals noch in kleinem Maß, angefangen, unsere Produkte zu verkaufen. Als meine Mutter dann daheim war, hat sich der Verkauf in den Folgejahren immer weiterentwickelt«, gibt Gerald Kanzian einen Einblick in die Geschichte des Familienbetriebs. 2006 hat Gerald den heimischen Hof übernommen und führt nun den Schweinezucht- und Mastbetrieb mit Verarbeitung und Zerlegung als Direktvermarkter. »Ich bin gelernter Fleischer und mache daher alles selber – von der Aufzucht bis zur Schlachtung und dem Verkauf. Wir kaufen nichts zu. Es ist ein geschlossener Kreislauf«, weiß Kanzian, der pro Jahr rund 150 Tiere verarbeitet und die Erzeugnisse das ganze Jahr hindurch, an verschiedenen Standorten, anbietet. »Im Lagerhaus Bleiburg sowie dem Lagerhaus Feistritz und beim Graf in St. Andrä kann man unsere Produkte kaufen. Und natürlich ab Hof. Von Juni bis September sind wir auch jeden Freitag am Bauernmarkt am Klopeiner See. Im Juli und August findet dieser zusätzlich dienstags statt«, so Kanzian.
Pro Jahr ist Kanzian auch bei vier bzw. fünf Messen, um die Hoferzeugnisse zu präsentieren: »Häuslbauer-, Freizeit- und Herbstmesse sowie die Brauchtumsmesse im November sind Fixpunkte in unserem Kalender. Alle zwei Jahre findet zudem die Holzmesse statt, bei der wir auch vertreten sind. Der Ablauf kann schon stressig sein, aber als Chef muss man sich auch die Zeit nehmen, um mit den Kunden zu sprechen und ihre Fragen zu beantworten, wenn sie Einzelheiten über die Aufzucht oder die Herkunft der Produkte wissen wollen.«
Mehrfach prämiert
Die Direktvermarktung von Gerald Kanzian vlg. Latschniker trägt das Gütesiegel »Gutes vom Bauernhof« und ist Mitglied vom »Genussland Kärnten«, der »Jauntaler Hadn« und der »Jauntaler Salami«. Ebenso ist man Mitglied im Granitztaler Obstbauverein. Apfelsaft und Most werden selber am Hof produziert. »Um hier überall Mitglied zu sein, müssen viele bestimmte Kriterien erfüllt werden und die Mitgliedschaft ist mit ständigen Kontrollen verbunden«, erzählt Kanzian. Und auch seine Produkte wurden bereits mehrfach ausgezeichnet. Speckkaiser in Wieselburg, mehrfache Goldprämierungen für Salami, Speck und Trockenwürste sowie der dritte Platz bei der Schinkenkaiserwahl 2019 stehen zu Buche.
Es wird ausgebaut
Um das ganze Jahr hindurch frische Ware anbieten zu können, investiert Kanzian aktuell auch in die Infrastruktur am heimischen Hof. Errichtet werden ein Trocken- sowie ein Verarbeitungsraum und ein Kühlhaus. Die Vergrößerung ist auch schnell erklärt: »Eine Auslagerung war nicht möglich und nach der Fertigstellung ist platztechnisch alles leichter.«
Neu im Sortiment sind übrigens Hadn Cupcakes, die von seiner Lebensgefährtin in der kleinen Hofbäckerei zubereitet werden. Hier entstehen auch weitere Produkte wie Brot, Reindling, Gugelhupf usw., aus der Jauntaler Hadn, die ebenso von seiner Lebensgefährtin sowie von seiner Mutter zubereitet werden. Im Winter zählen Leberlan, Maischerl und Lungenstrudel zu den beliebtesten Produkten.
»Die ganze Familie unterstützt mich und steht hinter mir. Ohne sie würde das alles nicht in diesem Rahmen funktionieren. Gerade als kleiner Betrieb in einer ländlichen Gegend ist es wichtig, dass wir rausgehen und den Leuten unsere Produkte zeigen. Wir müssen uns umso mehr bemühen, dass wir unsere Produkte verkaufen. Die hohe Qualität spielt hier natürlich auch eine tragende Rolle«, so Kanzian abschließend.
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