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Daniel Weinberger: »Wir wollen keine Vormacher sein, sondern den Kindern Kompetenzen aneignen«Ausgabe 23 | Mittwoch, 9. Juni 2021

Die Coronakrise hat die Musikschule Wolfsberg mit einem »blauen Auge« überstanden, wie Direktor Daniel Weinberger versichert. Im Herbst startet mit der »Musikschule plus« ein kompetenzorientierter Unterricht. Anmeldungen sind noch bis 18. Juni möglich.

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Wolfsberg. Die Musik spielt im Leben von Daniel Weinberger (42) eine zentrale Rolle. Erste musikalische Erfahrungen machte er durch seinen Vater, der Mitglied der Werkskapelle Mondi  Frantschach ist. »Kurz danach habe ich mit dem ersten Musikunterricht begonnen. Seitdem ist die Musik mein ständiger Begleiter«, erzählt Weinberger, der in Hintergumitsch bei Frantschach-St. Gertraud aufgewachsen ist.

Er selbst spielt einige Instrumente, wie er erklärt: »Es ist von allem etwas dabei. Studiert habe ich Trompete, deshalb sind die Blechblasinstrumente meine Heimat, die ich auch nach wie vor noch unterrichte.« Weinberger hat eine Reihe von Funktionen inne: Aktuell ist er unter anderem Bezirkskapellmeister, Landeskapellmeister-Stellvertreter und seit mittlerweile vier Jahren auch Direktor der Musikschule Wolfsberg. »Meine wichtigste Funktion ist aber die Rolle des stolzen Familienvaters«, weiß Weinberger, der mit seiner Frau einen gemeinsamen Sohn hat.

»Blaues Auge«
Die Coronakrise hat natürlich auch die Musikschule Wolfsberg vor neue Herausforderungen gestellt. »Was den Unterricht betrifft, sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Ich möchte mich bei meinen Kollegen bedanken, die sehr flexibel waren«, erklärt Weinberger. Gemeistert wurde die Situation mittels Videounterricht. So konnte ein überschaubarer Zeitraum ohne Präsenzunterricht über die Bühne gebracht werden.

»Auf der Freude der Kinder, zu musizieren, bauen wir auf«
Daniel Weinberger, Direktor Musikschule Wolfsberg

Über 700 Schüler werden derzeit an den Standorten Wolfsberg, St. Stefan und St. Margarethen von rund 40 Pädagogen unterrichtet. »Ich bin froh, dass uns die meisten Schüler treu geblieben sind. Wir sind zwar noch lange nicht im Vollbetrieb, aber auf der Freude der Kinder, zu musizieren, bauen wir auf«, erklärt der Direktor, der damit auf ein neues Unterrichtskonzept anspielt.

»Musikschule plus«
Gerade auch die Coronakrise zeigte in den Musikschulen, dass mit dem selbstständigen Erlernen neuer Stücke nur wenige Schüler wirklich gut zurechtkamen. »Oftmals fehlt ihnen das gewisse Know-how, sozusagen die richtigen Werkzeuge, um ans Ziel zu kommen«, erklärt der 42-Jährige. Auf der Grundlage des Konzepts von Pädagogin Verena Unterguggenberger startet nun im Herbst 2021 ein kompetenzorientierter Unterricht mit dem Namen »Musikschule plus«. Die Musikschule Wolfsberg und die Musikschule Lieser-Maltatal in Oberkärnten wurden aus 28 Schulen als Pilotschulen ausgesucht. Neben dem gewählten Hauptfach gibt es zusätzlich die sogenannte »Musikwerkstatt«. Weinberger: »Singen, Rhythmus und Bewegung sollen den Kindern zu mehr Selbstständigkeit verhelfen. Wir wollen keine Vormacher sein, sondern den Kindern Kompetenzen aneignen, mit denen sie ihren Weg finden sollen.« Während sich die Unterrichtszeit mehr als verdoppelt, bleiben die Kosten gleich. »Ich persönlich sehe es als meine Verantwortung, den Vereinen im Tal gut ausgebildeten musikalischen Nachwuchs zu liefern. Wir sind ein Vernetzer für die Vereine und so können wir einen kleinen Beitrag zur Nachwuchsarbeit leisten«, so Daniel Weinberger abschließend.

Anmeldungen sind noch bis 18. Juni möglich. Es gibt nur ein begrenztes Kontingent. Infos unter 04352/3185 oder wolfsberg@musikschule.at.

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