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Wolfsberg. Jetzt »leben« schon die Verkehrszeichen in der Bezirkshauptstadt gefährlich. Wie zu hören ist, kommt es an den Wochenenden seit der Corona-Öffnung immer öfter zu Vandalenakten an Verkehrseinrichtungen. »Spinnen die sich jetzt ganz aus?« fragt ein Wolfsberger.
»Diese Leute sind verrückt, denn sie setzen die Gesundheit anderer aufs Spiel«
Ein Wolfsberger über den Vandalenakt
Der Mann machte während eines Spaziergangs kürzlich eine absonderliche Entdeckung. Unbekannte hatten beim Fachmarktzentrum in der Spanheimerstraße ein Gebotszeichen, das die Fahrtrichtung vorschreibt, kurzerhand ausgerissen. »Danach schleppten sie es etwa 300 Meter weit und warfen es von der Brücke beim Schloss Bayerhofen auf den darunter liegenden Radweg. Denn dort habe ich es wieder gesehen«, berichtet der Wolfsberger und hält mit seiner Meinung darüber nicht hinterm Berg: »Die das tun, schädigen nicht nur uns alle, denn die Tafeln werden aus Steuergeld bezahlt. Diese Leute sind auch verrückt, denn sie setzen die Gesundheit anderer aufs Spiel.« Die fallende Tafel hätte einen Passanten treffen können. Und auch für Radfahrer ist es wenig vorteilhaft, wenn ihnen plötzlich ein Hindernis den Weg versperrt.
Leitbaken ausgerissen
Berichtet wurde den Unterkärntner Nachrichten auch von ausgerissenen Leitbaken im Muldenweg, mit denen eine Gefahrenstelle abgesichert war. Sie wurden ebenfalls an einem Wochenende entfernt. Hier soll es sich ebenfalls um keinen Einzelfall handeln.
Die Neigung, öffentliches Gut zu beschädigen, scheint in Wolfsberg größer zu werden – auch wenn das Problem seit langem besteht.
Wie berichtet wurden rund 60.000 Euro Schaden allein in der Toilette im Kapuzinerpark seit dem Jahr 2009 angerichtet. Pro Jahr muss die Stadt zwischen 5.000 und 7.000 Euro für zerstörte Beleuchtungskörper stemmen, dazu kommen bis zu 8.000 Euro wegen zerstörter Straßeneinrichtungen und mindestens 10.000 Euro pro Jahr für Schäden an Spielplätzen. Seit Ende des Lockdowns hat sich die Situation tendenziell verschlimmert.
Gegensteuern
Davor war es aber auch schon kein »Lercherl«. Um gegenzusteuern,
weitete »Over the Limit«, die Präventionskampagne der Stadt Wolfsberg, in Kooperation mit der Polizei ihre Aktivitäten bereits vor Monaten aus. Jugendliche werden darüber aufgeklärt, dass mit solchen Delikten nicht nur öffentliches Gut vernichtet wird – sondern unter Umständen auch die Zukunftsaussichten der Täter. Christian Vallant, Leiter von »Over the Limit«, meinte im Jänner zu den Unterkärntner Nachrichten: »Vandalismusakte werden von allen Gesellschaftsschichten gesetzt, leider auch von Jugendlichen. Ihnen wollen wir bewusst machen, welche Folgen solche Taten haben können.«
Auch die Polizei hat seit der Öffnung alle Hände voll zu tun. Gruppeninspektor Andreas Tatschl von der Wolfsberger Polizei meinte kürzlich: »Die Aggressivität hat zugenommen, auch Polizisten werden immer öfter attackiert und verletzt. Die Bereitschaft, sich Amtshandlungen zu widersetzen, steigt.« Im Gegenzug nimmt das Verständnis für die Arbeit der Polizei ab. Tatschl: »Jetzt gibt es nach einer langen Zeit der Einschränkungen Lockerungen, dann kommt die Polizei und schränkt jemanden ein. Das macht die Menschen aggressiv, dabei können wir nichts dafür, wir machen nur unseren Job.«
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