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Lavanttal. Auf Initiative der St. Stefanerin Helga Leopold, frühere Kammerrätin der Landwirtschaftskammer, gab es probeweise im Schuljahr 2011/12 die ersten Schulobstlieferungen im Bezirk Wolfsberg. Nachdem sich die Organisation – regelmäßige Lieferungen und Verteilung innerhalb der Schulen und Kindergärten, Förderungsabwicklung über das Regionalmanagement Wolfsberg – bewährt hatte, wurde das Projekt auf das gesamte Bundesland Kärnten ausgeweitet.
Die Landwirtschaftskammer Kärnten übernahm ab dem Schuljahr 2014/15 im Rahmen des »Schulprogramms der Europäischen Union« die Organisation und Förderungsabwicklung der Lieferungen von Obst und Gemüse in alle Schulen und Kindergärten Kärntens, die teilnehmen möchten. Finanziert werden die Lieferungen zu 50 Prozent über Finanzmittel der Europäischen Union. Durch einen weiteren Beitrag der Gemeinden und der (Agrarabteilung des Landes Kärnten ist das Obst und Gemüse für die teilnehmenden Kindergärten und Volksschulen kostenlos. Alle weiteren sonstigen und Höheren Schulen, die teilnehmen, etwa Mittelschulen, Polytechnische Schulen, Handelsakademien oder Gymnasien, zahlen die restlichen 50 Prozent über Elternbeiträge, Elternverein oder Sponsoren.
»Das Schulobstprojekt liegt mir besonders am Herzen«
Siegfried Huber, LK-Präsident
Siegfried Huber, Präsident der Kärntner Landwirtschaftskammer: »Das Schulobstprojekt liegt mir besonders am Herzen. Nicht nur, weil die Schulobstbauern einen Absatzmarkt haben, sondern die vielen Kinder in den Kindergärten und Schulen zu ihrer Schuljause einen gesunden, vitaminreichen und regional produzierten Snack erhalten.« Wichtig für Huber ist die Versorgung aller Kinder in Kärnten, nicht nur in den Ballungszentren: Von Lavamünd bis Winklern können alle Kinder in den Genuss der Schulobstlieferungen kommen. »In Zeiten steigender Preise finde ich es toll, dass den Volksschülern und Kindergartenkindern das Obst und Gemüse gratis zur Verfügung steht. An dieser Stelle danke ich den teilnehmenden Gemeinden und Landesrat Martin Gruber für die finanzielle Unterstützung«, so der Präsident.
Von Beginn an war es ein großes Anliegen der Landwirtschaftskammer, dass regional produziertes, heimisches Obst und Gemüse für Kinder zur Verfügung gestellt wird. Daher werden jährlich von allen Lieferanten Äpfelproben gezogen und von einem zertifizierten Labor auf Rückstände sowie auf Herkunft untersucht. Im heurigen Schuljahr fand die Probenziehung am 22. Februar durch die Firma AgroVet statt, die Untersuchung auf Rückstände wurde vom Institut Dr. Wagner in Lebring sowie die Untersuchung auf Herkunft von der Firma Imprint Analytics GmbH in Neutal durchgeführt. Alle gezogenen Proben entsprachen den Richtlinien.
Alle Lieferungen kommen
Trotz Schwierigkeiten in Zeiten der Pandemie – Schul- und Kindergartenschließungen, Homeschooling bzw. Distance Learning – können im laufendem Schuljahr alle 21 Lieferungen durchgeführt werden. So freuen sich die Kinder über knackige heimische Äpfel, Birnen, Zwetschken, Kirschen und Erdbeeren. Aber auch beim Gemüse wie Babykarotten, Snackgurken oder Minitomaten greifen die Kinder gerne zu und bereichern ihre Jause mit gesunden Vitaminen.
Erstmals ausprobiert wurden im vergangenen Schuljahr heimische Radieschen und Kohlrabi. Auch sie kamen bei den Schülern und Kindergartenkindern großteils gut an. Neu im Programm für alle waren die Heidelbeeren, die mit Genuss verspeist wurden.
Die Landwirtschaftskammer richtet ein Dankeschön an alle Schulobstlieferanten, die mindestens zwei Mal im Monat alle Einrichtungen anfahren und die gesunde Jausenbeigabe vor die Tür bringen. Aber auch den Kindergärtnerinnen und dem Schulpersonal, die für die Verteilung unter den Kindern verantwortlich sind, gebührt ein herzlicher Dank. Durch ihren Einsatz ist es möglich, dass immerhin rund 29.000 Kinder den gesunden Jausensnack
zu sich nehmen können. Pro Lieferung sind es durchschnittlich 4.200 Kilo, die in ganz Kärnten verteilt werden.
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