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Seit über 30 Jahren: Die Auto Kucher GmbH blickt auf eine ereignisreiche Vergangenheit zurückAusgabe 05 | Mittwoch, 31. Januar 2024

Weil sein Vater sich für »seine alte Liebe, die Automobilbranche« entschied, wurde das Autohaus im Süden von Wolfsberg errichtet. Man hatte im Jahr 1993 bereits einen Vorvertrag mit Toyota, der plötzlich gekündigt wurde. So kam es zur Unterschrift bei Seat.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Gerwald Kucher (Bild oben), gemeinsam mit seinem Bruder Werner, Geschäftsführer der Auto Kucher GmbH, blickt auf über 30 Jahre Unternehmensgeschichte zurück. Bild unten: Nachdem der passende Standort gefunden wurde, startete man 1991 mit der Errichtung des heutigen Autohauses, das 1993 im Wolfsberger Mühlgangweg eröffnete. Foto: Tripolt (1), KK/privat (1)

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Wolfsberg. Imkerei statt Autohaus, St. Paul statt Wolfsberg, Toyota statt Seat – das alles waren Entwicklungsmöglichkeiten des Kucher Familienbetriebs. Dass die Auto Kucher GmbH im Süden von Wolfsberg in ihrer heutigen Form als Autohaus und Seat-Partner existiert, war nicht immer klar. 

Gerwald Kucher sen. hatte ein Vorstellungsgespräch. Da sein Roller eine Panne hatte, kam er zu spät und wurde nicht genommen. Er ging zum nächsten Betrieb – Opel Dohr – und fing dort an zu arbeiten. Das war der erste Berührungspunkt der Familie Kucher mit der Automobilbranche. Gerwald Kucher sen. blieb 15 Jahre im betrieb, bevor er bei Nissan Dohr zu arbeiten begann, wo er weitere zehn Jahre blieb. »Danach hat er fünf Jahre lang für die Kärntner Imkergenossenschaft gearbeitet. Es gab die Überlegung, eine eigene Imkerei zu gründen«, blickt Gerwald Kucher jun. zurück. Doch daraus wurde nichts, wie Gerwald jun. erzählt: »Die Varroamilbe ist zu dieser Zeit sehr massiv aufgekommen. Mein Vater hat sich schließlich für seine alte Liebe, die Automobilbranche, entschieden.«

Die »liebe Not«  mit dem Standort
»Mit der Standortfindung hatten wir unsere liebe Not«, erklärt Gerwald Kucher jun. Die Familie, die aus Maria Rojach stammt, wollte zuerst in der Heimatgemeinde, in St. Andrä, ein Grundstück kaufen. Nachdem es keinen passenden Grund gab, suchte man in der Nachbargemeinde St. Paul – ebenfalls vergebens.
»Schließlich sind wir hier in Wolfsberg fündig geworden. Ursprünglich war das Grundstück ein Schrebergarten, den wir von der Gemeinde abgekauft haben«, so Kucher.

»Wir haben alle Hersteller angeschrieben und fast nur Absagen erhalten«
Gerwald Kucher, Geschäftsführer

Angefangen mit dem Bau des Autohauses hat man im Jahr 1991, eröffnet wurde am 25. September 1993. Die beiden Geschäftsführer, Gerwald und sein Bruder Werner Kucher, sind seit Anfang an dabei. »Mein Vater war Prokurist und ist mit der Pensionierung 2003 aus dem Betrieb ausgeschieden.«

Vorvertrag mit Toyota
Dass man seit 1993 Vertragspartner von Seat und seit 2018 von Cupra, einer mittlerweile eigenständigen Marke, ist, hätte auch anders kommen können. »Wir haben damals alle Hersteller angeschrieben und fast nur Absagen erhalten. Entweder gab es bestehende Partner oder es wurden Investitionen gefordert, die wir uns nicht leisten konnten. Schließlich hatten wir einen Vorvertrag mit Toyota, der vom Hersteller aufgekündigt wurde. Wir wissen bis heute nicht genau, warum es dazu gekommen ist. Dann hatten wir die Einigung mit Seat. Wir konnten einen Neubau mit großer Fläche in der Bezirkshauptstadt bieten.«

Dass man nun als »kleiner Familienbetrieb«, wie Gerwald Kucher jun. das Unternehmen bezeichnet, seit über 30 Jahren tätig ist, hat für den Geschäftsführer allerdings keinen allzu großen Stellenwert, wie er sagt: »Es hat nicht mehr die Bedeutung wie es früher einmal war. Wir sind davon abgekommen die Besten sein zu wollen. Es passt genau so, wie es ist. Wir sind ein kleiner Betrieb und haben daher die Fäden auch besser in der Hand. Es ist zwar nicht wie bei den großen Autohäusern, wo man für jede Arbeit einen eigenen Mitarbeiter hat, aber dafür steht bei uns die Qualität über der Quantität.«

Aktuell ist die Auto Kucher GmbH übrigens auf der Suche nach einem Kfz-Techniker. Kucher: »Es ist momentan schwer, gute Mitarbeiter zu finden. Wir freuen uns über Bewerbungen.«

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