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Wolfsberg. Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung des MGV Wolfsberg im Café Hecher konnte Obmann Manfred Gosch alle zehn aktiven Sangesbrüder des Wolfsberger Traditionsvereins begrüßen.
Aktives Jahr
Zunächst berichteten die Ämterführer über das äußerst aktive 170. Vereinsjahr. Es fanden rund 90 Zusammenkünfte statt, davon rund 40 Proben, Sitzungen, zwölf Messen, wie zum Beispiel eine Gedenkmesse für Georg Gritsch, die Hauptandacht, Muttertags-Singen, Fronleichnam, Hubertusmesse, Messe in der Stadtpfarrkirche und in der Geriatrie oder das Christbaumsingen in der Kirche Mariä Himmelfahrt. Weiters beteiligten sich die Sänger bei der Jahreshauptversammlung der Kärntner Landsmannschaft, am Schönsonntagmarkt und beim Gausingen in St. Georgen, sowie verschiedenen Veranstaltungen anderer Chöre. Sehr nett waren die Geburtstagsfeiern für die Sangesbrüder Rudi Kremser, das Ehrenmitglied Franz Rupacher und für Alfred Rothleitner. Ein besonderes Erlebnis war ein Ausflug mit den Frauen nach Taggenbrunn und nach Eggen zur Kirche »Dreifaltigkeit am Gray«.
Die drei Schwerpunkte des Vereinsjahres waren die Ausstellung »Hab oftmals ein Lied gesungen« an sieben verschiedenen Ausstellungsorten in Wolfsberg, das »Festliche Singen am Hohen Platz« und das »Jubiläumskonzert« in der Markuskirche von Wolfsberg und der Kirche St. Georgen.
Aktuell verfügt der MGV Wolfsberg über zehn aktive Sänger bzw. zwölf Mitglieder.
Obmann trat zurück
Nach den Berichten der Vorstandsmitglieder trat der langjährige Obmann und Ehrenobmann Manfred Gosch von seiner Funktion im MGV Wolfsberg aus persönlichen Gründen zurück. Gosch sagt: »Es war immer mein Ziel nach dem Vereinsmotto zu handeln und meine Versprechen den Vorgängern gegenüber zu halten. Die haben immer gesagt: ›Manfred, schau, dass der Verein weiter lebt!‹. Das habe ich wohl 57 Jahre gepflegt.« Er hofft, dass seine Sängerfreunde Verständnis und Einsehen für seinen Rücktritt haben und ihm eine ruhigere Zeit gönnen. Er dankte den Anwesenden für den Zusammenhalt, für deren Freundschaft und die schönen Stunden beim Singen. »Ohne Singen werde ich wohl nicht leben können, daher bleibe ich als Sänger erhalten«, meinte Gosch, der in diesem Zusammenhang auch an alle Männer der Stadt und Umgebung appelliert: »Singen ist ein wunderschönes Hobby. Außerdem ist es für die Gesundheit von großem Wert: Entspannung, Freude für dich und alle. Kommt singen, ihr werdet es nicht bereuen.«
Nun übernimmt sein Stellvertreter, Alfred Rothleitner, die Geschicke des Vereins, bis bei der außerordentlichen Jahreshauptversammlung im Februar ein neuer Obmann und ein neuer Vorstand gewählt werden.
Ein Leben für den Gesang
Manfred Gosch wuchs als Sohn des Schuhmachermeisters Viktor und Irma Gosch in St. Johann auf. Nach der Pflichtschule erlernte er den Beruf Bürokaufmann und absolvierte neben seiner Angestelltentätigkeit die Abend-HAK in Klagenfurt, wo er 1965 maturierte. 1966, nach dem Präsenzdienst, trat er als Sänger im ersten Tenor dem MGV Wolfsberg bei. Er ist damit seit 57 Jahren aktiver Sänger und vereinsältestes Mitglied.
1970 trat Gosch den Dienst in der Berufsschule Wolfsberg an, zusätzlich unterrichtete er noch an der Volkshochschule. 2003 wurde ihm der Berufstitel »Schulrat« verliehen und ein Jahr später trat er seinen Ruhestand an.
Im Laufe seiner Zeit beim MGV übernahm er immer wieder Vorstandsfunktionen. So war er von 1966 bis 1970 Rechnungsprüfer und Fahnenjunker, von 1970 bis 1986 Schriftführer. Von 1986 bis 1998 stand er dem Verein erstmals als Obmann vor, von 1999 bis 2019 war er Sangrat und für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. 2019 übernahm er erneut die Funktion des Obmanns, die er bis zur Jahreshauptversammlung in der Vorwoche ausübte.
Im Sängergau Lavanttal war Gosch außerdem von 1989 bis 2010 Gaukassier. In seiner Zeit als Obmann gab es zahlreiche Veranstaltungen. So gab es viele Chor- und Festkonzerte des MGV und bei Partner-Chören. Jedes Jahr wurde ein Muttertagssingen und in der Adventzeit ein Christbaumsingen durchgeführt.
1986 fand in Wolfsberg das Sängerbund-Fest mit über 5.000 Besuchern statt. 1992 wurde im Rahmen des 140-jährigen Bestandsjubiläums zum Gausingen in Wolfsberg geladen. Und 2022 zeichnete er für die Festivitäten anlässlich des 170. Bestandsjahrs verantwortlich.
Weiters war Gosch rund 20 Jahre für die Sammlung der Lieder auf Tonbändern und die Umwandlung auf CD sowie die Verwaltung des Vereinsvermögens, wie Fahnen, Bilder usw. zuständig.
Gosch wurde auch des öfteren ausgezeichnet. Er erhielt von der Stadtgemeinde Wolfsberg die Ehrennadel in Gold. Weiters wurden ihm der Kärntner Lorbeer in Gold und Brillant für ehrenamtliche Tätigkeiten vom Land Kärnten überreicht.
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