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Wolfsberg. Gewalt gegen Frauen ist auch in Österreich nach wie vor ein ernstes Problem. Jährlich sind Tausende Frauen von häuslicher Gewalt betroffen, wobei viele von ihnen über Jahre hinweg leiden, bevor sie Hilfe suchen. Auch Frauenmorde gibt es jedes Jahr in Österreich, bis Mitte November wurden bereits 26 Frauen ermordet und 36 Mordversuche durchgeführt.
Die Gewalt gegen Frauen bleibt eine tragische Realität. Und sie hat viele Gesichter, von physischer und psychischer Misshandlung bis hin zu tödlicher Gewalt. Für Frauen, die davon betroffen sind, ist das Frauenhaus Lavanttal eine Einrichtung, wo sie Schutz vor weiteren Misshandlungen, eine vorübergehende Unterkunft und professionelle Unterstützung und Hilfestellung erhalten, um das Erlebte zu bearbeiten und ein neues gewaltfreies Leben aufzubauen. Eine Aufnahme kann jederzeit– rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, erfolgen. Herkunft, sozialer Status, Religion oder Kultur spielen keine Rolle. Ein Erstkontakt mit dem Frauenhaus kann persönlich, per Telefon und per E-Mail erfolgen.
»Die Gewalt gegen Frauen und die damit verbundenen Annäherungs- und Betretungsverbote gegenüber dem Vorjahr haben exorbitant zugenommen. Positiv anzumerken ist allerdings, dass Frauen, auch mit ihren Kindern, vermehrt den Schritt wagen, sich aus gewaltsamen Beziehungen zu befreien und das Angebot des Frauenhauses in Anspruch nehmen«, sagt Astrid Vallant, die Vereinsvorsitzende des Lavanttaler Frauenhauses.
Das Frauenhaus in Wolfsberg bietet Platz für sieben Frauen und deren Kinder. Vallant erzählt: »Während des Aufenthalts werden die Frauen auch beraten und die Mitarbeiter begleiten sie auch zu Gerichtsterminen, Behördenwegen und der Wohnungssuche. Ziel ist es, die Frauen zu stabilisieren und ihre Eigenständigkeit zu fördern.« Die Frauen führen einen gemeinsamen Haushalt und jede Frau übernimmt bestimmte Aufgaben für die Hausgemeinschaft. Sie kochen, putzen, waschen selbstständig und richten auch gemeinsam Feiern, wie zum Beispiel an Geburtstagen aus. So wird den Frauen die Möglichkeit geboten, ihr Leben möglichst selbstständig zu führen und ihre Kinder selbst zu versorgen und den Alltag mit den Kindern individuell zu gestalten. Wenn es die Frauen in die Selbstständigkeit schaffen, erfolgt nach dem Auszug aus dem Frauenhaus auch eine Nachbetreuung.
Für das kommende Jahr sind in Wolfsberg auch Übergangswohnungen angedacht, in die Frauen nach dem Aufenthalt im Frauenhaus einziehen und dort auch betreut werden können.
Abschließend sagt Vallant: »Ich möchte allen danke für ihren täglichen Einsatz im und für das Frauenhaus sagen. Sie tun täglich das was notwendig ist, damit der Einsatz künftig nicht mehr notwendig ist.«
Lichterwanderung
Mit der Kampagne »Orange The Word« der Vereinten Nationen wird jedes Jahr vom 25. November – Tag gegen Gewalt an Frauen – bis zum 10. Dezember – Tag der Menschenrechte – die Aufmerksamkeit auf das Thema Gewalt gegen Frauen gelegt. Städte und Gebäude weltweit, darunter auch im Lavanttal, werden in Orange beleuchtet, um das Bewusstsein für dieses Thema zu stärken und Solidarität mit den Opfern zu zeigen.
Als Zeichen gegen Gewalt wird der Soroptimistclub Lavant/Wolfsberg die Mariensäule am Hohen Platz in der Zeit von 22. November bis 10. Dezember orange beleuchten lassen. Am Freitag, 22. November, findet um 18 Uhr ein Treffen bei der Mariensäule statt, zu dem die gesamte Bevölkerung eingeladen ist. Nach Gedenkworten von Clubpräsidentin Christa Hanschitz wird entlang von orangen Fußabdrücken eine Lichterwanderung, zum Monument gegen Gewalt im Kapuzinerpark stattfinden. Die Wanderung führt vorbei an der Markuskirche, wo Stadtpfarrer Christoph Kranicki ein Gedenkgebet abhalten wird.
Dort werden dann Vertreterinnen des Frauenhauses von ihren Erfahrungen berichten. Die Lavanttaler Bevölkerung ist recht herzlich eingeladen, mit Lampen, Laternen, und Handylichter an diesem Gedenkmarsch teilzunehmen.
// Info
Frauenhaus Lavanttal
Postfach 7, 9400 Wolfsberg
T: 04352/36929
F: 04352/36929-10
M: officeno@spamfrauenhaus-lavanttal.at
W: frauenhaus-lavanttal.at
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