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FBS-Direktor Norbert Aichholzer: »Wir werden mit allen Mitteln um den Kfz-Standort kämpfen«Ausgabe 05 | Mittwoch, 31. Januar 2024

Kfz-Lehrlinge werden noch bis 2027 in der Wolfsberger Fachberufsschule unterrichtet, dann wird der Zweig nach Villach verlagert – so sieht es der Landtagsbeschluss vor. Da sich die Baumaßnahmen in Villach verzögern, könnte es erst 2033 zum »Wechsel« kommen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Norbert Aichholzer (Bild), Direktor der Fachberufsschule in Wolfsberg, will »seine« 129 Kfz-Lehrlinge nicht verlieren. Laut Landtagsbeschluss ist vorgesehen, dass sie im Jahr 2027 nach Villach übersiedeln müssen, wo aktuell 60 Millionen Euro in den Um- und Ausbau der Fachberufsschule investiert werden. Foto: UN-Archiv

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Wolfsberg. Weil das Berufsschulestandortkonzept des Landes Kärnten vorsieht, zukünftig sogenannte Kompetenzzentren zu bilden, soll die Fachberufsschule (FBS) Wolfsberg ihre Kfz-Lehrlinge verlieren. Vorgesehen ist für die Jugendlichen, dass sie ab 2027 in Villach unterrichtet werden. In die dortige Fachberufsschule werden nämlich 60 Millionen Euro für den Um- und Ausbau investiert – unter anderem in die Kfz-Werkstätten –, der 2027 im Frühjahr abgeschlossen sein soll. Norbert Aichholzer, Direktor der Fachberufsschule Wolfsberg beurteilt die derzeitige Situation wie folgt: »Der Landtagsbeschluss ist nach wie vor aufrecht. Aber wie es aussieht, gehen die baulichen Arbeiten in Villach nicht so schnell voran, wie es ursprünglich geplant war. Ich gehe von einer Fertigstellung in knapp zehn Jahren aus. Es war immer unser großes Ziel, die Kfz- und Metalltechnik-Lehrlinge in Wolfsberg zu behalten.«

Laut Aichholzer würden auch die Betriebe in der Region Sicherheit brauchen. Die FBS Wolfsberg stellt sich jedenfalls nicht auf einen Verlust der Lehrlinge im Jahr 2027 ein, wie Aichholzer sagt: »Wir sind in ständiger Abstimmung mit den Bürgermeistern und haben einen Plan, den wir verfolgen. Wie es konkret weitergeht, müssen wir 2033 besprechen.«

»Würde der Bereich Kfz wegfallen, wäre das vernichtend für Wolfsberg«
Norbert Aichholzer, Direktor

Generell sei es ein »riesen Prozess«, so Aichholzer, die kärntenweit 7.400 Lehrlinge in allen Lehrberufen auf die Kompetenzzentren zu verteilen. »Hinzu kommt, dass sich die Berufe, beispielsweise durch die Digitalisierung, beinahe täglich ändern. Es ist eine große Herausforderung für alle, stets aktuell zu sein. Wolfsberg ist der Hauptstandort für Metalltechnik. Würde der Bereich Kfz wegfallen, wäre das vernichtend für Wolfsberg. Wir werden alles unternehmen und mit allen Mitteln und politischen Kräften ankämpfen, damit die nächsten zehn Jahre für Wolfsberg als Kfz-Standort gesichert sind«, sagt Direktor Aichholzer.
Derzeit besuchen 803 Schüler die FBS in Wolfsberg – aufgeteilt in 620 Metaller, 129 Kfz-Techniker und 41 Technische Zeichner.

Drei Millionen beantragt
Von der FBS Wolfsberg wurden zuletzt drei Millionen Euro für Investitionen beantragt. »Wir haben im Lehrlingsheim 47 Plätze, aber bis zu 90 Nächtigungen. Ein Teil ist bei Privaten untergebracht. Hier wird eine Million Euro investiert«, erklärt Aichholzer. Eine weitere Million ist für bauliche Maßnahmen in der Schule vorgesehen. Und die dritte Million ist für »Upgrades«, so Aichholzer, vorgesehen. In erster Linie sind damit Maschinen gemeint, die auf den neuesten Stand gebracht werden.

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