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European Lithium präsentiert Machbarkeitsstudie und erwirbt gleich drei weitere Lithium-ProjekteAusgabe 14 | Mittwoch, 5. April 2023

Nach Jahren der Ankündigungen konnte European Lithium nun endlich die Machbarkeitsstudie für das Projekt auf der Weinebene präsentieren. Außerdem wurde angekündigt, dass drei weitere potenzielle Lithium-Projekte in der Steiermark übernommen werden.

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Wolfsberg, Ontario. Seit 2012 ist European Lithium Eigentümer der Mine auf der Weinebene. Als die Australier 2011 ins Lavanttal kamen, war davon die Rede, 2016 mit dem Abbau zu beginnen. Daraus wurde nichts und der Start wurde auf 2017 verschoben. Auch daraus wurde nichts und es gab weitere Verschiebungen, zunächst auf 2019, dann auf 2020, 2022 und nun auf 2025. Abgesehen von den Ankündigungen hat sich im Lavanttal nicht viel getan. Selbst einen formellen Antrag auf Errichtung einer Mine gibt es nach wie vor nicht.

Nun wurde bekanntgegeben, dass European Lithium Limited weitere Lithium-Projekte in Österreich erwerben wird. Mit dem kanadischen Unternehmen Ontario Inc. wurde eine Vereinbarung unterzeichnet, die steirischen Projekte Lachtal, Klementkogel und Wildbachgraben zu übernehmen. Tony Sage, nicht geschäftsführender Vorsitzender von European Lithium, zeigt sich erfreut: »Die Akquisition ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich Boden in einem weitgehend unerforschten und vielversprechenden Gebiet zu sichern und baut auf unserem Portfolio europäischer Projekte auf.«

Die neuen Lithiumprojekte bestehen aus 245 Explorationslizenzen mit einer Gesamtfläche von 114,6 Quadratkilometern. Die Lizenzen decken ein Gebiet ab, das als aussichtsreich für Lithiumvorkommen im Bergbaugebiet Steiermark gilt.

European Lithium wird dafür 250.000 Dollar in bar an Ontario Inc. zahlen, dazu zwei Millionen Aktien des Unternehmens zu einem Ausgabepreis von 0,07 Dollar pro Aktie sowie zwei Millionen nicht börsennotierte Optionen (je 0,12 Dollar, die drei Jahre nach dem Ausgabedatum verfallen).

»Vorbehaltlich der Erfüllung oder des Verzichts auf aufschiebende Bedingungen wird die Abwicklung voraussichtlich am oder vor dem 7. Juli 2023 erfolgen«, teilt European Lithium mit.

Studie für Projekt Wolfsberg
Mittlerweile wurde auch die lang ersehnte Machbarkeitsstudie für das Projekt auf der Weinebene der Öffentlichkeit präsentiert. »Die vorgelegte solide Machbarkeitsstudie schafft Vertrauen in die Kommerzialisierung des Wolfsberg-Projekts. Diese positiven Nachrichten kommen in einer Zeit, in der der Markt für Lithium boomt und die Dringlichkeit für entschlossenes Handeln zur Beschleunigung der grünen Energiewende, insbesondere in Europa, zunimmt«, so Sage.

Die Studie sieht eine durchschnittliche Jahresproduktion aus der Mine von 780.000 Tonnen vor.  Das Projekt werde laut der Studie einen Bergbau- und Verarbeitungsbetrieb zur Herstellung des Lithiumkonzentrats und eine hydrometallurgische Anlage zur Umwandlung des Spodumens in Lithiumhydroxid-Monohydrat (LHM) mit Batteriequalität umfassen. Die hydrometallurgische Anlage soll etwa 880.000 Tonnen Lithiumhydroxid-Monohydrat pro Jahr erzeugen.

Die Studie zeigt, dass eine Bergbauflotte mit batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEVs) für das Wolfsberg-Projekt wirtschaftlich tragfähig sein könne. Außerdem bestätige die Machbarkeitsstudie, dass das unterirdische Portal, der Konzentrator und die gesamte erforderliche Oberflächeninfrastruktur auf einer Fläche von weniger als zehn Hektar untergebracht werden können, wodurch der ökologische Fußabdruck des Wolfsberg-Projekts erheblich reduziert wurde.

Bedenken
Von der Lavanttaler Bevölkerung gibt es zum Teil massive Einwände gegen das Projekt. Unter anderem fürchten die Lavanttaler um die Wasserqualität und haben Sorge, dass sich das Lkw-Verkehrsaufkommen drastisch erhöht. Darauf antwortet European Lithium, dass der Wasserbedarf deutlich geringer sei als beim Lithiumabbau in Südamerika. Bedenken, dass die Wasserqualität leiden werde, seien durch ein Gutachten widerlegt worden. Darüber hinaus werde das abgebaute Erz zerkleinert und nur das konzentrierte Material ins Tal befördert. Dadurch werde die Anzahl der Transporte reduziert und der CO2-Fußabdruck verkleinert.

Ob die endgültige Verarbeitung des Rohstoffs im Lavanttal erfolgen wird, ist unklar. Ursprünglich war geplant, das dafür notwendige Hydroxidwerk in St. Paul zu errichten. Als diese Pläne scheiterten, sollte es in Wolkersdorf gebaut werden. Aber auch dieser Standort erscheint mittlerweile unwahrscheinlich. Zuletzt wurden Pläne bekannt, das Werk – aufgrund der geringeren Umweltauflagen und niedrigeren Energiekosten – in Saudi-Arabien zu errichten.

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