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Wolfsberg. Es ist eine traurige Geschichte, die sich zuletzt in der Oberen Stadt zugetragen hat. Dort lag ein betagter Mann rund zehn Tage lang – der genaue Zeitraum ist nicht bekannt – tot in seiner Wohnung, ehe er entdeckt wurde. Ein Phänomen, das üblicherweise aus Großstädten bekannt ist, in der Bezirkshauptstadt aber selten vorkommt.
Im Juli war der 80-Jährige in seiner Wohnung in einem Wolfsberger Mehrparteienhaus eines natürlichen Todes gestorben. Der Vorfall blieb unbemerkt, bis sich aus einem gekippten Fenster der Unterkunft des Mannes Geruch zu verbreiten begann. Erst dann wurde sein Ableben erkannt.
»Man sah ihn öfter spazieren gehen. Daher wundert mich, dass sein Tod nicht aufgefallen ist«
Eine Anrainerin der Oberen Stadt
In der Umgebung herrscht jetzt Entsetzen. »Man sah ihn öfter spazieren gehen«, sagt eine Anrainerin, »daher wundere ich mich, dass sein Tod tagelang niemandem aufgefallen ist. Es ist wirklich schrecklich.«
Weiteres Anwesen
Die Erklärung dafür wird aus dem Haus selbst geliefert. Zu hören war: »Er hatte auch außerhalb von Wolfsberg ein Anwesen. Als er nicht mehr zu sehen war, wusste man nicht, ob er sich nicht vielleicht dort aufhält.« Nachbarn berichten, dass nach der tragischen Entdeckung viel Betrieb vor dem Haus herrschte.
Unter anderem soll ein Reinigungstrupp gesichtet worden sein, der in der Wohnung des Verstorbenen verschwand. Aus Wolfsberger Bestattungskreisen war zu erfahren, dass Vorfälle dieser Art in der Stadt nicht auf der Tagesordnung stehen, aber durchaus vorkommen: »Im Rest des Tals, wo die Strukturen kleiner sind, ereignet sich so etwas extrem selten. In Wolfsberg mit seinen 25.000 Einwohnern passiert es etwas öfter, ist aber immer noch die Ausnahme.« Die Polizei und die Stadtgemeinde wollten sich zu dem Vorfall nicht äußern.
Lange unentdeckte Verstorbene sorgen immer wieder für Schlagzeilen. 2006 wurde in Wien ein 93-jähriger Akademiker gefunden, der bereits seit etwa drei bis vier Jahren tot in seiner Wohnung lag. Erst aufgrund einer Mieterhöhung, auf die der Mann nie reagiert hatte, beauftragte die Hausverwaltung einen Schlüsseldienst mit der Öffnung der Türe. Deren Mitarbeiter entdeckten die stark mumifizierte Leiche auf dem Bett.
Acht Jahre tot
Im Vorjahr fand die Feuerwehr im deutschen Nordrhein-Westfalen nach einem Brand in einem Hochhaus die Leiche eines Mannes. Ermittlungen ergaben, dass die Leiche acht Jahre lang in der Wohnung gelegen hatte. Neben dem Toten befand sich das mumifizierte Skelett seines Hundes.
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