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Wolfsberg. Es sind dramatische Bilder. Zu sehen sind eine Person an einem Fallschirm und ein Segelflugzeug, das zu Boden trudelt. Nach einem Schwenk ist nur noch das Flugzeug im Bild, das, nachdem es sich mehrmals um die eigene Achse gedreht hat, hart in einem Waldstück aufschlägt.
Ein Video, das derzeit in den sozialen Netzwerken kursiert, dokumentiert den Absturz eines Segelflugzeugs bei den Wolfsberger Flugsporttagen am Sonntag, 1. September. Er endete für eine Wolfsbergerin (62) tödlich, der 56-jährige Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten.
Die Passagierin hatte sich bei der Veranstaltung für einen Mitflug angemeldet und war mit einem Fallschirm ausgerüstet gewesen. Nach dem Absturz, der sich gegen 18.15 Uhr ereignet hatte, suchten Polizei und Feuerwehr nach der Frau. Das Wrack wurde schließlich von einem Polizeihubschrauber gesichtet, die Wolfsbergerin lag »leblos im näheren Umfeld der Absturzstelle«, so die Polizei.
»Ließ sich nicht mehr steuern«
In Wolfsberg kursieren (unbestätigte) Aussagen des schwer geschockten Piloten, laut dem sich die Maschine plötzlich nicht mehr steuern ließ – in keine Richtung.
Was sich in der Luft abgespielt hat, warum das Flugzeug am Boden zerschellte und ob ein plötzlicher technischer Defekt auftrat, das versucht nun die Flugunfallkommission des Bundesministeriums für Inneres zu klären. Die Behörde ist für die Ermittlungen zuständig, die laut Polizei »längere Zeit in Anspruch nehmen werden«.
Das Wrack des Segelflugzeugs wurde am Tag nach dem Absturz von einem Lkw-Kran geborgen und auf einem Abschlepp-Laster in eine Halle in Wolfsberg transportiert, wo es untersucht werden soll.
Das 23 Sekunden lange Video zeigt nicht nur den Absturz selbst, es hielt auch die Reaktionen der Augenzeugen fest. So dachten die Zuschauer erst an einen »Trainingssprung« im Rahmen der Flugsporttage. Als der Segler rasch an Höhe verlor, wurde ihnen aber die Dramatik bewusst. »Der fliegt aber niedrig«, ist zu hören, dann: »Der stürzt ab!« Als das Flugzeug mit hörbarem Krachen zu Boden geht, ist den Augenzeugen bei einem weiteren Schwenk des Handys der Schock anzusehen.
Weiterer Unfall
Erst am 9. Juni war es in Wolfsberg zum Absturz eines Leichtflugzeugs vom Typ Cessna 120 gekommen, bei dem der 63-jährige Pilot schwere Verletzungen erlitten hatte. Er war am Flugplatz St. Marein gestartet und Richtung Süden geflogen. Die Maschine erreichte aber nicht die vorgesehene Flughöhe, weshalb sich der Pilot zur Umkehr entschloss. Beim Anflug auf die Landebahn musste er zwischen zwei Siedlungshäusern eine Stromleitung überfliegen. Unmittelbar danach sackte das Flugzeug ab, touchierte mit der linken Tragfläche den Ackerboden, wodurch es in die Hecke eines Wohnhauses geschleudert wurde.
Wie zu hören ist, kam es vor wenigen Tagen zu einem weiteren Vorfall am Flugplatz St. Marein. Während des Starts wurde eine Maschine von einer Windböe erfasst und überschlug sich. Während der Pilot unverletzt geblieben sein soll, entstand am Fluggerät schwerer Schaden.
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