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Frantschach-St. Gertraud. Sie haben geschafft, was vor ihnen noch niemandem im südlichsten Bundesland gelungen ist: das erste Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren für Wind-kraft in Kärnten auf die Beine zu stellen. Die Unterlagen, die die Bärofen Energie GmbH für die notwendige UVP eingereicht hat, sind komplett, wurden geprüft und für ausreichend befunden. Jetzt liegen sie bis 25. Juni in der Gemeinde Frantschach-St. Gertraud für jedermann zur Einsicht auf. Wie berichtet, will das Unternehmen Ecowind, in deren Auftrag die Bärofen Energie GmbH arbeitet, acht Windräder am Bärofen auf der Koralpe bauen. Seit zehn Jahren wird an dem Vorhaben gewerkelt.
Die treibende Kraft
Mitinitiator und treibende Kraft des Projekts ist der Kamper Energielandwirt Franz Dorner. Er sagt: »Ab einer Leistung von 20 Megawatt ist eine Umweltverträglichkeitsprüfung, kurz UVP, ge-setzlich vorgeschrieben. Das dafür notwendige Vorprüfverfahren ist sehr aufwendig, Flora, Fauna, Landschaftsbild, Vogelzug, die Regelungen mit den Nachbarn und Grundbesitzern – alles musste in Betracht gezogen werden.«
Mittlerweile sind alle Unterlagen komplett und von der Behörde auch akzeptiert. Sie liegen sechs Wochen lang öffentlich auf, jeder Interessierte kann sie in Augenschein nehmen, sich informieren, Fragen stellen und Anregungen abgeben. Dorner: »Danach werden die Unterlagen von Experten geprüft, die Anregungen angesehen und aufgearbeitet. Einige Monate später gibt es den Bescheid zur Baugenehmigung« – wenn nicht Einsprüche erhoben werden. Bleiben sie aus, rechnet Dorner mit einem Baubeginn im nächsten Jahr. »Sollte es Einsprüche geben, wird sich der Start um ein bis eineinhalb Jahre verzögern«, so Dorner. »Dieser Schritt, den wir jetzt gemacht haben, ist aber ein großer Erfolg, und ich bin sehr froh, dass ich als Initiator dabei bin.«
Allerdings: Sämtliche Windpark-Projekte in Kärnten treffen auf massiven Widerstand. Alpenverein, Birdlife Kärnten, der Jagdaufseherverband oder die Initiative »Kärntner Berge ohne Windräder« wehren sich gegen ihre Errichtung. Bei einer Informationsveranstaltung im April 2019 im voll besetzten Wolfsberger »Kuss« wurde aus allen Rohren gegen die Windkraft geschossen. Daher ist mit Einsprüchen gegen das Vorhaben am Bärofen mit großer Wahrscheinlichkeit zu rechnen.
Ob der Windpark noch verhindert werden kann, steht auf einem anderen Blatt. Und Bärofen könnte auch den Weg für weitere Projekte ebnen, als da sind: Sieben Windräder auf der Steinberger Alpe bei St. Georgen, acht auf der Koralpe, weitere acht im Bereich Preitenegg/Pack.
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