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Vom Kumpf-Gemälde bis zum Drehbuch: Wieder werden Stücke aus dem Schell-Nachlass versteigert Ausgabe 19 | Mittwoch, 10. Mai 2023

Dimitri Schell, der Adoptivsohn des Oscar-Preisträgers Maximilian Schell, lässt online über 650 Exponate seines Vaters und seiner Tante Maria zum Verkauf anbieten. Besichtigt werden können sie am 17. Mai vor Ort, drei Tage später erfolgen die Zuschläge.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Dimitri Schell vor dem teuersten Exponat: Einem Gemälde von Gottfried Kumpf, dessen Rufpreis 4.500 Euro beträgt. Bild rechts: Die Gebäude in Oberpreitenegg, in denen Maximilian und Maria Schell lebten. Auch sie sind zu haben, aber nicht bei der jetzigen Auktion. aurena.at

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Preitenegg. Wer noch keinen Gegenstand aus dem persönlichen Besitz des 2014 verstorbenen Oscar-Preisträgers Maximilian Schell sein Eigen nennt, hat jetzt eine weitere Möglichkeit, einen zu erwerben. Denn Dimitri Schell, der Adoptivsohn des Schauspielers, trennt sich von persönlichen Stücken seiner berühmten Familie: 663 Exponate aus dem Nachlass seines Vaters Maximilian und seiner 2005 verstorbenen Tante Maria Schell kommen nun unter den Hammer. Versteigert werden sie vom Online-Auktionshaus aurena.at.

Die Schell-Alm in Oberpreitenegg war viele Jahrzehnte wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Künstler- und Schauspielerfamilie Schell. Nach großen internationalen Erfolgen kehrten Maximilian Schell und die legendäre Schauspielerin Maria Schell im Alter wieder auf die Alm zurück. Maria verbrachte ihren Lebensabend im Haus in Oberpreitenegg, Bruder Maximilian setzte ihr und auch dem Familien-Anwesen mit der Dokumentation »Meine Schwester Maria« ein Denkmal.

»Die Summe, die mit der Auktion erlöst wird, ist derzeit nicht abschätzbar«
Jürgen Blematl, Auktionshaus Aurena

Dimitri Schell, der in der Schweiz lebt, möchte sich nun von der Liegenschaft und sämtlichem Inventar trennen: »Ich selbst bin kaum hier, und es ist einfach eine so große Menge an Stücken. Im Idealfall haben nun viele Menschen eine Freude damit.« Rund 650 Positionen sind zu haben, geboten werden kann seit Donnerstag, 3. Mai, unter www.aurena.at/auktion/8111/Schell. 

Zu den besonderen Stücken zählt ein großes Ölbild mit dem Titel »Jedermann« von Gottfried Kumpf mit 4.500 Euro Rufpreis, das der Maler für seinen Freund Maximilian angefertigt hat. Es gibt aber auch ein Buch mit persönlicher Widmung von Friedrich Dürrenmatt an Maria Schell (Rufpreis: 25 Euro). Weitere Raritäten sind das persönliche, analoge Regieobjektiv von Maximilian Schell, seine persönliche Schreibmaschine oder sein Fahrrad. Als besondere Erinnerung an Maria Schell können ihre Brille von Dior, ihr Betstuhl oder ihr Vintage-Koffer ersteigert werden. 

Originale Drehbücher

Dank der Sammelleidenschaft von Maximilian und Maria Schell bietet die Auktion auch etliche Gemälde und Druckgrafiken – oder originale Drehbücher mit handschriftlichen Notizen des Regisseurs Schell, etwa zu seinem mit dem Golden Globe ausgezeichneten Film »Der Fußgänger« aus dem Jahr 1974 (Rufpreis: zehn Euro). 

Der Ablauf der Auktion sieht so aus: Am Mittwoch, 17. Mai, können die Gegenstände vor Ort (9451 Preitenegg, Oberpreitenegg 1) von 13 bis 15 Uhr besichtigt werden, am Samstag, 20. Mai, folgen um 9 Uhr die Zuschläge. Abgeholt werden müssen die ersteigerten Positionen am Dienstag, 23. Mai. von 8 bis 15 Uhr vor Ort.

Laut Jürgen Blematl vom Auktionshaus Aurena geht es jetzt ausschließlich um das Inventar, nicht um die Gebäude selbst, die Dimitri Schell – wie berichtet – ebenfalls verkaufen will. Zur Höhe des erwarteten Erlöses sagt Blematl: »Die Summe ist derzeit nicht  abschätzbar. Es gibt einige hochwertige Exponate, etwa das Kumpf-Gemälde, und viele weitere Gegenstände.« Er rechnet aber mit großer Bieterbeteiligung, denn: »Wir haben auch die Versteigerung von Nastassja Schell organisiert, an der sehr viel Interesse herrschte.«

Wie berichtet bot die Tochter von Maximilian Schell 290 Gegenstände des Schauspielers im Jänner 2021 bei einer Internetversteigerung an. Im folgenden Dezember trennte sie sich auch vom Preitenegger Jagdhaus ihres Vaters: Im Rahmen einer Auktion wurde es um 215.000 Euro angeboten, der Verkaufspreis betrug letztlich 775.000 Euro.

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