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Schneefälle bescherten Iva Schell auf 1.300 Metern »Survivaltraining«, Freunde eilten ihr zur HilfeAusgabe 5 | Mittwoch, 1. Februar 2023

Völlig eingeschneit, kein Strom, Telefon und Internet: So musste die Sängerin Iva Schell mit ihrer Tochter auf 1.300 Metern in ihrer Arche Noe – der Alm ihres verstorbenen Ehemanns Maximilian Schell – in Oberpreitenegg in der Vorwoche zeitweise ausharren.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Michael Swersina Von Michael Swersina m.swersinano@spamunterkaerntner.at
Kaum zu finden war das Fahrzeug von Iva Schell (Bild links), das von den Schneemassen völlig verdeckt wurde. Auch Tochter Viktoria half mit, die Wege zwischen den Gebäuden am Anwesen freizuschaufeln. Iva Schell kämpft sich durch den Schnee. Gemeinsam mit Freunden und Gemeinde wurde gegen den Schnee angekämpft (Bild rechts). KK/privat

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Wolfsberg. Am Montag der Vorwoche gingen im Lavanttal heftige Schneefälle nieder. Mit Ausnahme der Stadtgebiete von Wolfsberg und St. Andrä sowie dem Ortsgebiet von Frantschach-St. Gertraud fiel überall massenhaft Schnee, teilweise bis zu einem Meter. Die Schneefälle brachten viele Probleme mit sich, es gab Stromausfälle, Straßen mussten gesperrt werden. In Lavamünd und Preitenegg blieben am Dienstag der Vorwoche die Schulen geschlossen.

Hilferuf aus Preitenegg
Besonders dramatisch war die Situation für die bekannte Lavanttaler Sopranistin Iva Schell, die mit ihrer Tochter Viktoria in 1.300 Metern das Anwesen ihres verstorbenen Ehemanns, dem Oscarpreisträger Maximilian Schell, bewohnt. Am Montagabend postete sie erstmals auf Facebook: »….also so gegen 14.30 Uhr, als mein Auto feststeckte und ich nicht wusste, wie ich meine Tochter vom Kindergarten abholen soll (dank an die Gemeinde Preitenegg für die Hilfe beim Abholen und dem Freischieben der Straße), war ich ziemlich am Verzweifeln, aber dank der großartigen Hilfe von Franz Berger und Brigitta Penz beim Schaufeln und Befreien des Autos, gehts jetzt wieder besser. Derzeit liegen wir bei rund einem Meter Schnee, mal schauen was noch so dazukommt und hoffentlich bleibt der Strom!«

»Die Haustüren ließen sich aufgrund der Schneemaßen kaum noch öffnen«
Iva Schell zur Situation am Berg

Der Strom blieb nicht. Von Montagabend bis Dienstag gab es zeitweise keine Elektrizität und auch das Telefonnetz fiel aus. Damit war Schell von der Außenwelt abgeschnitten. Zum Glück verfügt das Haus noch über einen Holzofen, so verbrachten Iva und ihre Tochter die zwei Tage hauptsächlich in einem Zimmer. Schell berichtet: »Wir haben den Kühlschrank ins Freie gestellt, damit die Waren nicht schlecht werden. Kochen konnten wir nicht und so haben wir uns mit Brot und Müsli über die Runden gekämpft. Nur Kaffee ist mir abgegangen.«

Eine weitere Herausforderung für Schell war die Versorgung der Tiere auf dem Anwesen. »Die Haustüren ließen sich aufgrund der Schneemassen kaum noch öffnen und ich musste die Tiere versorgen«, erzählt Schell. Bei ihr gibt es mehrere Tiere, darunter auch fünf Ponys, da sich Brigitta Penz mit ihrer »Brixis Bunte Ponywelt« vor rund zwei Jahren auf der Alm angesiedelt hat. Dazu kommen noch vier Schafe, zwei Schweine, ein Hase, drei Meerschweinchen und eine Katze, die bei Iva Schell eine Unterkunft gefunden haben. 

Sorgen bereitete der Sängerin auch das Dach des Poolhauses. Sie befürchtete, dass es aufgrund der Schneemassen einstürzen könnte.

Hilfe rückte an
Auf ihre Situation aufmerksam geworden, rückten rasch Freunde, Bekannte, aber auch Mitarbeiter der Gemeinde aus, um Schell zu helfen. 

So brachten zum Beispiel Kameraden der FF Schiefling ein Notstromaggregat und Freunde sowie auch Kinder halfen, das Dach des Poolhauses schneefrei zu bekommen.

Trotz der schwierigen Situation war am Dienstagabend alles einigermaßen unter Kontrolle. Schell sagte am Mittwochvormittag (25. Jänner) zu den Unterkärntner Nachrichten: »Die Tiere sind versorgt, wir haben wieder Strom und uns geht es den Umständen entsprechend gut. Es waren harte und arbeitsreiche Tage. Aber Dank der zahlreichen Unterstützung konnte das gemeistert werden.« 

Auf Facebook danke Schell schließlich am Mittwoch den Helfern: »Ohne Euch, liebe Brigitta Penz, Franz Berger, Claudia Zarfl, Alexander Blasinschek und all den anderen, die hier raufgekommen sind, um zu helfen, wäre ich jetzt um ein 1000-Faches verzweifelter.« 

Im Sommer möchte sie alle Helfer zu einer Grillparty eingeladen

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