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Lavanttal. Die Fischereisaison ist wieder in vollem Gang. Laut dem Wolfsberger Ulrich Habsburg-Lothringen, der mehrere Fischereireviere entlang der Lavant betreibt, die sich im Eigentum seines Sohnes Clemens befinden, hat sich die Anzahl der Fische wieder vergrößert – zumindest im oberen Teil.
»Im Bereich Wolfsberg sehe ich eine Verbesserung des Fischbestands. Man kann junge Barben im Wasser beobachten oder auch 30 Zentimeter große Bachforellen, die etwa vier bis fünf Jahre alt sind. Es geht wieder aufwärts«, so Habsburg. Laut ihm ist das einem Raubtier geschuldet: »Dass zwei Wölfe im oberen Lavanttal unterwegs sind, hat sicher dazu beigetragen. Denn der Wolf deckt bis zu 15 Prozent seiner Nahrung mit Fischottern. Ein Wolf, der etwa 45 Kilo wiegt, braucht täglich Nahrung, die zehn Prozent seines Körpergewichts entspricht. Da kommen schon einige Fischotter zusammen.«
Das »Life«-Projekt
Trotzdem schätzt Habsburg, dass weiter rund 50 Fischotter im Lavanttal leben. Etliche davon seien im Bereich des »Life«-Projekts zwischen Blaiken (St. Andrä) und Ettendorf (Lavamünd) angesiedelt, wo von 2011 bis Ende 2015 entlang der Lavant neue, ökologisch hochwertige Lebensräume geschaffen, bzw. wiederhergestellt wurden. Das Vorhaben dient auch dazu, das Überleben stark gefährdeter Kleinfischarten im Gewässer zu sichern und die Fischpopulation wieder zu vergrößern.
»Der Fischotter war früher eine beliebte Fastenspeise. Das könnte man wiederentdecken«
Ulrich Habsburg-Lothringen, Fischereibetreiber
Habsburg steht dem Projekt zwiegespalten gegenüber: »Die Bekämpfung des Fischotters ist im Bereich des ›Life‹-Projekts nicht erlaubt, weshalb sich ihre Zahl vergrößert hat. Dagegen kann man nichts tun.« Es wurden auch vier bestehende Sohlstufen umgebaut, die laut Habsburg aber Fische auch bis zu einem gewissen Grad schützten: »Für kleinere Arten war der Umbau positiv, für größere eher nicht.« So habe es 2013 noch Huchen in der Lavant gegeben, heute sei kein Fisch dieser Art mehr zu entdecken.
Jede Menge Eiweiß
Dennoch: Der Fischbestand in der Lavant befinde sich im Aufwärtstrend. »Wie es nun weitergeht, hängt natürlich von der Anzahl der Fischotter ab.« Habsburgs Vorschlag: »Der Fischotter war früher eine beliebte Fastenspeise, weil er viel Eiweiß enthält. Das könnte man wiederentdecken, Rezepte gibt es noch. Ich selbst habe bereits ein Gulasch mit Fischotter und Reh probiert – es war ausgezeichnet.«
Im von ihm betriebenen Revier, das sowohl an der oberen als auch unteren Lavant liegt, denkt Habsburg über eine Neuorganisation nach: »Schon in der Vergangenheit wurden keine einzelnen Karten verkauft, sondern ganze Flussabschnitte zu 300 bis 500 Euro pro Kilometer und Jahr verpachtet. Die Pächter konnten in diesen Abschnitten alleine fischen. Ich überlege, ob ich das wieder so mache.« Es würde aber auch bedeuten, dass die Anzahl der angebotenen Fischerkarten reduziert werden müsste.
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