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»Im Schatten der Windkraft«: Bürgerinitiative lud zum Infoabend in das Wolfsberger RathausAusgabe 27 | Mittwoch, 3. Juli 2024

Im Rathausfestsaal präsentierte die Bürgerinitiative für ein windradfreies Lavanttal ihre Argumente, welchen Einfluss Windräder im Lavanttal auf Natur und Tierwelt haben. In der anschließenden Diskussionsrunde kam Windpark-Initiator Franz Dorner zu Wort.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Horst Flößholzer, Ingrid Zarfl, Robert Gritsch und Erich Auer (v. l.) waren die Vortragenden des Infoabends »Im Schatten der Windkraft – es brennt der Hut«. Foto: Tripolt

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Wolfsberg. Es ist ein sensibles Thema, das die Lavanttaler nun schon seit einigen Jahren begleitet – die Windkraft. Neben Befürwortern gibt es auch Gegner, die sich gegen die Errichtung der Windräder auf den Lavanttaler Bergen wehren. Am Donnerstag der Vorwoche, dem 27. Juni, lud die Bürgerinitiative für ein windradfreies Lavanttal mit ihrem Sprecher, Robert Gritsch, in das Wolfsberger Rathaus ein. Unter dem Titel »Im Schatten der Windkraft – es brennt der Hut« wurde, gemeinsam mit »Gegenwind in Kärnten« und dem Kärntner Landesverband des österreichischen Alpenvereins, zum Informationsabend geladen.

Ingrid Zarfl, Mitglied der Bürgerinitiative und für einige Jahre im Vorstand der Alpenvereins-Sektion Wolfsberg, begrüßte die zahlreichen Besucher im Rathaussaal: »Wir haben diese Veranstaltung nicht organisiert, um Sie davon zu überzeugen, dass Windkraftanlagen ein Blödsinn sind. Wir wollen darauf aufmerksam machen, was es für uns alle bedeutet, wenn Windindustrieanlagen auf unseren Bergen gebaut werden. In Kärnten kommt es zu einer Vierfachbelastung.« Gemeint sind neben den Windrädern die Pumpspeicher- und Wasserkraftwerke sowie Freiflächen-Photovoltaikanlagen.

Als Sprecher an diesem Abend fungierten neben Ingrid Zarfl auch Robert Gritsch von der Bürgerinitiative, Erich Auer, Naturschutzreferent im Alpenverein Landesverband Kärnten, und Horst Flößholzer, Naturschutzreferent im Alpenverein Wolfsberg. Sie berichteten unter anderem über den Eingriff in die Natur, die Gefahren für die Tierwelt, Eisabfall von den Windrädern, der zum Problem für Wanderer werden kann, und wie Umgehungswege ohne Absprache mit dem Alpenverein umgesetzt wurden. Aktuelle Bilder von der Freiländeralm, der steirischen Seite der Koralpe, wo derzeit ein Windpark mit 17 Anlagen errichtet wird, sorgten für Raunen im Publikum.

»Eine bessere Diskussionskultur«
Ebenso wie Aussagen des Kamper Energielandwirts Franz Dorner. Der Mitinitiator des geplanten Windparks Bärofen wohnte der Veranstaltung bei und erhielt von Auer nach den Vorträgen das Mikro überreicht. Dorner versuchte Gegenargumente darzubringen, die beim Publikum auf wenig Akzeptanz trafen. Nach seinem Statement verabschiedete er sich mit einem kurzen »Ich bedanke mich, auf Wiedersehen«, und verließ unmittelbar darauf den Saal. Auer, der während der Informationsveranstaltung mehrere provokante Wortmeldungen an Dorner gerichtet hatte, entschuldige sich nach dessen Abgang für seine Spitzen. »Ich hätte mir eine bessere Diskussionskultur erwartet«, kommentierte einer der Besucher. Die Veranstaltung stellte wieder unter Beweis, wie emotional das Thema ist.

Im Lavanttal drehen sich bis dato acht Windräder – sechs auf der Steinberger Alpe und zwei auf der Soboth. Weitere Windparks – von Reichenfels bis Lavamünd – befinden sich in Planung.

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