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Lavanttal. 180 Verkehrsunfälle mit Wild im Bezirk Wolfsberg für das laufende Jahr meldeten die Wolfsberger Jäger in der Vorwoche. Die Dunkelziffer dürfte allerdings viel höher liegen, denn Unfälle, vor allem mit Kleinwild wie Füchsen und Hasen, werden oftmals gar nicht gemeldet. Die Lavanttaler Jägerschaft geht davon aus, dass die Zahl der Unfälle bis zum Jahresende auf 280 bis 300 steigen.
»Morgens und abends ist viel Verkehr auf den Straßen und das Wild zieht zu seinen Einständen«
Walter Theuermann, Bezirksjägermeister
»Sehen Sie Verkehrsschilder die auf Wildwechsel hinweisen oder Wildwarngeräte, dann heißt es aufpassen. Derzeit sind die Tage kurz und der Morgen kommt spät. Zu diesen Zeiten ist viel Verkehr auf unseren Straßen und gleichzeitig zieht das Wild zu und von seinen Äsungsplätzen bzw. Einständen«, meint Bezirksjägermeister Walter Theuermann in einer Aussendung. Und dabei kommt es immer wieder vor, dass das Wild plötzlich an einer Straße auftaucht, das Wild wechselt auf die Straße und die Autofahrer müssen reagieren.
Geschwindigkeit anpassen
Die effektivste Maßnahme, um einem Wildunfall vorzubeugen, ist die entsprechende Anpassung der Fahrgeschwindigkeit in Wildwechselzonen. Wenn tatsächlich ein Wildtier in Fahrbahnnähe auftaucht, sollte zunächst gebremst und anschließend abgeblendet sowie mehrmals gehupt werden. Wenn das Tier bereits auf der Straße ist, nur nicht ausweichen oder das Lenkrad verreißen. Dabei kommt es fast immer zu einem fürchterlichen Unfall mit schweren Personen- und Sachschäden. Was ist zu tun, wenn der Zusammenstoß unvermeidlich ist? Bremsen Sie stark ab, halten Sie das Lenkrad fest und versuchen Sie auf Ihrer Fahrspur zu bleiben. Vielleicht kommt es zum Zusammenstoß mit dem Wild. Der Schaden ist dabei meist geringer als bei einem missglückten Ausweichmanöver.
Wenn es doch einmal zu einem Zusammenstoß kommt und ein Reh, Hase oder ein anderes Wild angefahren wird und danach auf der Straße liegt, muss die Unfallstelle abgesichert und umgehend die Polizei verständigt werden. Die Polizei wird in diesem Fall auch den zuständigen Jäger zur Unfallstelle schicken, der dann alles Weitere veranlasst.
Totes Tier nicht mitnehmen
Wichtig ist, dass Sie das Wild nicht mitnehmen, das stellt den Tatbestand des Wilddiebstahles (Wilderei) dar und wird strafrechtlich verfolgt. Rund 74.000 Wildtiere – darunter mehr als 12.000 Jungtiere – haben in der Saison 2017/2018 die Kollision mit einem Fahrzeug nicht überlebt. Das bedeutet, dass es auf Österreichs Straßen etwa alle sieben Minuten zu einem Wildunfall kommt. »Die bei einem Wildunfall wirkenden Kräfte sind enorm: Die Wucht mit der ein Rothirsch bereits bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h auf eine Windschutzscheibe prallt, entspricht in etwa der Masse eines ausgewachsenen Elefanten – fünf Tonnen«, erklärt Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit.
In Kärnten ereigneten sich 2018 31 Wildunfälle mit Personenschaden, dabei wurden 32 Menschen verletzt.
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