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Wolfsberg. In der Gemeinderatssitzung am 12. Dezember des Vorjahrs fassten SPÖ, ÖVP und Grüne einen Grundsatzbeschluss zur Einführung der Pflegenahversorgung in Wolfsberg, da das Land ab 1. Jänner die Personalkosten übernimmt. Die FPÖ war dagegen, da die Kosten vom Land nur ein Jahr lang getragen werden sollen und danach wieder die Gemeinde zahlen müsste. Das hat sich geändert.
Und jetzt ist es soweit. Laut einer Aussendung der Stadt zum Start der kostenlosen Pflegenahversorgung wird sie mit dem Ziel eingeführt, Menschen mit Unterstützungsbedarf ein möglichst langes und selbstständiges Leben im vertrauten Umfeld – also daheim – zu ermöglichen. Es handelt sich um ein niederschwelliges Angebot, das Pflegebedürftige und deren Angehörige individuell begleitet und entlastet. Und: Die Stadt Wolfsberg weist darauf hin, dass die Finanzierung des Landes nicht auf ein Jahr beschränkt, sondern unbefristet ist. Das heißt, für die Betroffenen ist das Angebot kostenlos.
Mit der Reichenfelserin Sigrid Baumgartner und Julia Hipfl aus Frantschach-St. Gertraud wurden zwei Pflegenahversorgerinnen gefunden. Wolfsbergs Sozialreferentin Michaela Lientscher (SPÖ): »Die Pflegenahversorgerinnen stehen den Bürgern in verschiedensten Lebenslagen beratend und unterstützend zur Seite – nach einem Krankenhausaufenthalt, bei Fragen zur Organisation von Pflegeleistungen oder zur Inanspruchnahme sozialer Dienste.«
Der Hausbesuch
Ein besonderes Merkmal der Pflegenahversorgung sei der Hausbesuch, bei dem die Situation vor Ort erhoben und gemeinsam über notwendige Schritte beraten werde. »Ziel ist es, frühzeitig Hilfebedarf zu erkennen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten – im Sinne einer wohnortnahen, bedarfsorientierten Unterstützung«, so Lientscher.
Betroffene können sich an die Pflegenahversorgung wenden, wenn sie oder eine nahestehende Person Unterstützung im Alltag benötigen – sei es bei der Organisation von Pflege- und Betreuungsleistungen, nach einem Krankenhausaufenthalt oder bei Fragen zu sozialen und pflegerischen Angeboten.
»Ziel ist es, frühzeitig Hilfebedarf zu erkennen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten«
Michaela Lientscher, Vizebürgermeisterin
Altersgrenzen sind nicht vorgegeben, »jedoch richtet sich das Angebot vorrangig an ältere Menschen oder pflegebedürftige Personen sowie deren Angehörige«, informiert die Stadt.
Das Angebot
Die Pflegenahversorgerinnen bieten eine Vielzahl von Unterstützungsleistungen, etwa Hausbesuche, um frühzeitig Unterstützungs- oder Pflegebedarf zu erkennen, Informationen zu Gesundheitsangeboten und Pflegediensten, Hilfe bei der Organisation mobiler sozialer Dienste, Vermittlung von ehrenamtlichen Besuchsdiensten, etwa für Einkäufe, Hilfe bei der Aufnahme in ein Pflegeheim, Unterstützung bei Behördenwegen und Anträgen, aber auch bei der Erstellung von Gesundheitsdiagnosen oder Beratung zur Gesundheitsvorsorge.
Allerdings: Die Pflegenahversorgerinnen bieten keine direkte medizinische Pflege an, wie sie etwa durch Pflegeheime oder ambulante Pflegedienste erfolgt. Sie sind keine Ersatzkräfte für die tägliche Pflege, sondern Berater und Unterstützer in organisatorischen und präventiven Belangen, informiert die Stadt.
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Kontaktaufnahme
Betroffene und deren Angehörige können telefonisch mit den Pflegenahversorgerinnen in Kontakt treten:
Montag bis Donnerstag von 8 bis 14 Uhr, Freitag von 8 bis 12 Uhr.
Julia Hipfl: 0664/8411455.
Sigrid Baumgartner: 0664/8411454.
E-Mail: pflegenahversorgung@wolfsberg.at.
Montags und mittwochs findet von 8 bis 12 Uhr im Gebäude der Alten Post am Hohen Platz eine Sprechstunde statt, bei der sich Betroffene und Angehörige informieren können. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
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