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Der Präsident der Lavant-Gesellschaft verabschiedet sich aus dem Amt – mit zwei wichtigen Ereignissen Ausgabe 24 | Mittwoch, 12. Juni 2024

Franz Bachhiesl, der die Christine Lavant Gesellschaft zehn Jahre lang leitete, wird seinen Rücktritt erklären. Davor hat er aber noch zwei Veranstaltungen organisiert: Am 28. Juni wird eine Lavant-Skulptur enthüllt, danach gibt es ein hochkarätig besetztes Konzert.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Oben: Franz Bachhiesl (r.) mit Kammersängerin Ildikó Raimondi und dem Pianisten Eduard Kutrowatz im Oktober 2018. An diesem Abend wurde nicht nur eine Lavant-Vertonung uraufgeführt, Bachhiesl erhielt auch die Goldene Ehrennadel der Stadt Wolfsberg. Unten: Das Antlitz Lavants, wie es die Bildhauerin Hortensia Fussy für die Skulptur schuf. Fotos: CLG, UN-Archiv

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Wolfsberg. »Ich habe das Amt vor zehn Jahren übernommen und – wie ich glaube – etwas weitergebracht. Jetzt ist es Zeit zum Aufhören.« Das sagt der Wolfsberger Franz Bachhiesl, der der Christine Lavant Gesellschaft (CLG) seit einem Jahrzehnt als Präsident vorsteht. Bei der Jahreshauptversammlung am 5. Juli im Hotel Hecher will er seinen Rücktritt erklären – doch für die Zeit davor hat er noch zwei wichtige Veranstaltungen organisiert: Die Enthüllung der lebensgroßen Skulptur von Christine Lavant, die am 28. Juni mit hohen Politikern und Musikern über die Bühne geht. Und im Anschluss daran folgt ein Konzert mit hochkarätigen Musikern.

»Ich stehe im 76. Lebensjahr und habe noch viel vor«, begründet Bachhiesl seine Entscheidung, auf sein Präsidentenamt zu verzichten. »Ich möchte reisen, habe beim Haus viel zu tun, will die Oper und andere Veranstaltungen besuchen. Ich bleibe der Kultur verbunden, aber nicht mehr an vorderster Front.«
Sein Bestreben war es, im Lavanttal, wo die Volkskultur breiten Raum findet, auch die Hochkultur zu etablieren: »Ich wollte auch diese Art von Kultur salonfähig machen. Bei der Auswahl der Künstler war mir der richtige Mix wichtig: einheimische oder aus dem Lavanttal stammende Künstler und internationale Größen.« Rund 8.000 Besucher lockte er mit diesem »Rezept« zu den Veranstaltungen, die er im Lauf der Jahre organisiert hat.

Im Dienst von Christine Lavant
Und natürlich lag ihm die Dichterin Christine Lavant am Herzen. »Ihre Person und ihr Werk bekannter zu machen und zu verbreiten, war mir ein großes Anliegen. Ich denke, die Gesellschaft konnte dazu viel beitragen, und ich hoffe, das wird bleiben«, sagt Bachhiesl. Der Vereinigung selbst verlieh er quasi »Flügel«: Die Mitgliederzahl der vor 30 Jahren gegründeten Gesellschaft hat sich während seiner Präsidentschaft auf 150 Personen, die im In- und Ausland leben, verdreifacht.

»Ich bleibe der Kultur verbunden, aber nicht mehr an vorderster Front«
Franz Bachhiesl, scheidender CLG-Präsident

Aber vor seinem Abschied stehen noch zwei Ereignisse ins Haus: Am Freitag. 28. Juni, wird um 18 Uhr beim Haus der Musik in St. Stefan die Statue von Christine Lavant präsentiert. Die Grußworte werden von den Bürgermeistern Josef Wallner (Deutschlandsberg) und Hannes Primus sowie von Vizebürgermeistern Michaela Lientscher kommen. Landeshauptmann Peter Kaiser hält die Festansprache, nach der die Enthüllung vorgesehen ist. Die Segnung übernehmen die evangelischen Pfarrerin Renate Moshammer und Eugen Länger, Pfarrer von St. Stefan. Dazwischen werden Annemarie Haring und Christian Theuermann auf der Viola bzw. dem Akkordeon zu hören sein, gefolgt von Lavant-Rezitationen von Julia Mikusch.

Die Dichterin in Lebensgröße
Die Bronze-Skulptur Lavants wurde von der Künstlerin Hortensia Fussy, letzte Schülerin Fritz Wotrubas, geschaffen, die mit den Arbeiten 2015, im Jubiläumsjahr der Dichterin, begann. Auslöser war eine Lesung in St. Stefan, Heimatort Lavants, die bei der Bildhauerin tiefen Eindruck hinterließ. Die mit etwa 1,65 Metern Höhe lebensgroße Statue zeigt zu Füßen der Dichterin ein Buch: »Ich Christine Lavant«. Finanziert wurde die Skulptur von Bund, Land Kärnten, der Stadt Wolfsberg und der Christine Lavant Gesellschaft.

Nach der Enthüllung ist dieser 28. Juni kulturell aber noch nicht zu Ende. Um 20 Uhr wird im Haus der Musik in St. Stefan anlässlich 30 Jahre Christine Lavant Gesellschaft zu einem Konzert mit Lesung geladen. Den Anfang macht Martina Graf mit einer Rezitation, die Julia Malischnig musikalisch umrahmt. Malischnig ist eine der führenden Musikerpersönlichkeiten der aktuellen Gitarrenszene und Trägerin des Großen Ehrenzeichens des Landes Kärnten.

Danach tritt Wolfgang Puschnig auf die Bühne, der als einer der einflussreichsten und wichtigsten Jazzer Europas gilt. Er wird gefolgt von Klaus Paier am Akkordeon, einem stilintegrierenden Gestalter der europäischen Jazzszene. Den Abschluss bildet ein Auftritt von Asja Valčić, Cellistin, Arrangeurin und Komponistin. Auch sie nimmt in der europäischen Musikszene eine herausragende Position ein.

Der Eintritt für das Konzert beträgt 20 Euro, für CLG-Mitglieder 15 Euro. Karten gibt es bei San Damiano Buch-Musik-Kunst, in der Raiffeisenbank Mittleres Lavanttal und unter der E-Mail-Adresse office@christine-lavant.at.

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