Wolfsberg. Als 2013 der Betreiber des Blumengeschäfts, Ronald Perchtold, überraschend den Laden schloss, entschied sich Tanja Loosli, die auch die Besitzerin des Hauses ist, das Geschäft selbst zu übernehmen. Zehn Jahre hat sie das Geschäft gemeinsam mit zwei Mitarbeiterin erfolgreich geführt. Doch nun ist Schluss. »Mit 66 Jahren darf ich wohl aufhören. Ich war jetzt zehn Jahre lang sieben Tage die Woche selbst im Geschäft. Es war eine sehr schöne Zeit. Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück«, sagt Loosli.

»Mit 66 Jahren darf ich wohl aufhören. Ich war zehn Jahre lang, sieben Tage die Woche im Geschäft«
Tanja Loosli freut sich auf ihre Pension

Mit einem lachenden Auge, weil sie nun ihren Ruhestand genießen kann, mit einem weinenden, weil sie die Kontakte mit ihren Kunden, speziell den Stammkunden, vermissen wird.

Umfangreiches Angebot

Versorgt hat Loosli ihre Kunden mit einem umfangreichen Angebot aus Blumen aller Art für sämtliche Anlässe, wie zum Beispiel Hochzeiten, Trauerfälle, Muttertag, Valentinstag und Allerheiligen. Aber auch Innen- und Außenbepflanzungen, Kräuter, Dekorationen, Blumentöpfe und Grabkerzen wurden im Geschäft angeboten. 

Loosli, die zwei Mitarbeiterinnen beschäftigte, stand täglich selbst im Laden und hat die Kunden beraten. »Besonders stressig war es natürlich rund um den Muttertag, Allerheiligen, Valentinstag und Weihnachten. Da war immer extrem viel los«, blickt Loosli zurück. 

Vermissen wird die 66-Jährige ihre Stammkunden, die einen Großteil der Kundschaft ausmachen. Aber überhaupt wird ihr der Umgang mit den Käufern abgehen. »Es hat doch sehr viel Spaß gemacht. Ich war mit Leib und Seele dabei. Mit der Kundschaft zu reden, sie zu beraten, das war einfach eine tolle Sache, die ich nicht missen möchte. Ich möchte mich einfach bei all meinen Kunden für die schöne Zeit recht herzlich bedanken. Die möchte ich nicht missen«, so Loosli.

In der Vorwoche gab es noch einen Abverkauf der zahlreichen Blumen, Pflanzen, Gestecke sowie Dekorationen mit 50 Prozent Rabatt. 

»Der Abverkauf war traumhaft. Es sind so viele Menschen gekommen, wir wurden förmlich überrannt«, erzählt Loosli. Am Samstag, 20. Mai, hat das Geschäft nun seine Pforten für immer geschlossen.

Ein Nachfolger für den Betrieb konnte nicht gefunden werden. Was mit den Betriebsflächen passieren soll, steht noch nicht fest.