Artikel
St. Andrä. Die Gerüchteküche brodelt. In der Bevölkerung heißt es, eine Fläche in Framrach im Bereich der Kreuzung der B70 und der St. Pauler Landesstraße solle verbaut werden – vom bereits in St. Andrä ansässigen Unternehmen »K Industries«, das im Vorjahr mit Umzugsplänen nach Wolfsberg für Aufregung gesorgt hatte. Allerdings: Alle Beteiligten bestreiten ein solches Vorhaben.
Die St. Andräer Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) meint auf die Frage, was im genannten Bereich entstehen werde: »Von einer Ansiedlung von ›K Industries‹ ist mir nichts bekannt. Ich hatte ein Vorgespräch mit dem Besitzer des Grundstücks, ob für ihn die Verwendung als Industriegebiet denkbar wäre. Mehr weiß ich nicht, bitte wenden Sie sich an den Eigentümer.«
»Die Fläche befindet sich weiterhin in unserem Besitz. Mehr wollen wir dazu nicht sagen«
Aus der Eigentümerfamilie zu den Gerüchten
Aus dessen Familie kommt ein knappes Dementi. Zu hören war: »Die Fläche befindet sich weiterhin in unserem Besitz. Mehr wollen wir dazu nicht sagen.«
Auch Gerhard Seifried, Sprecher von »K Industries«, hält sich kurz. »Gerüchte kommentieren wir nicht«, sagt er, »wir machen Nägel mit Köpfen. ›K Industries‹ hat mit einer Übersiedlung keine Eile, es gibt einen langfristigen Mietvertrag am derzeitigen Standort in St. Andrä.« Der befindet sich in der Krestastraße 1 in Framrach, nur ein kleines Stück von besagter Fläche entfernt.
Die abgebrochene Übersiedlung
Dass sich das Unternehmen mit dem Gedanken eines Umzugs trägt, ist keine Neuigkeit. Wie berichtet bereitete »K Industries« bereits im Jahr 2020 die Übersiedlung samt 150 Arbeitsplätzen nach St. Marein vor. Dort sollten rund 16 Millionen Euro in eine neue Halle investiert werden, die Verhandlungen begannen noch in der Amtszeit des früheren Wolfsberger Bürgermeisters Hans-Peter Schlagholz (SPÖ). Im Vorjahr geriet allerdings Sand ins Getriebe. Ein Optionsvertrag mit einem Landwirt kam an die Öffentlichkeit, dem jenes Ackerland gehört, das »K industries« für seine Ansiedlung in St. Marein benötigt hätte.
»›K Industries‹ hat mit einer Übersiedlung keine Eile, es gibt einen langfristigen Mietvertrag am Standort«
Gerhard Seifried, Sprecher des Unternehmens
Laut dem Schriftstück wollte die Gemeinde dem Eigentümer für 16.533 Quadratmeter Boden nicht nur 1,405.305 Euro zahlen, sondern ihm auch ein Grundstück mit 14.115 Quadratmetern, auf dem sich derzeit der Flughafen befindet, überlassen. FPÖ-Stadträtin Isabella Theuermann ortete wegen der großzügigen Konditionen einen »Skandal« und kündigte an, sie werde dem Projekt im Gemeinderat nicht zustimmen. Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) verwies darauf, dass die Stadt keinen Cent ausgegeben habe, dazu müssten alle entstehenden Kosten von »K industries« getragen werden. Und: Alle im Stadtrat vertretenen Parteien, also SPÖ, ÖVP und FPÖ, müssten dem Projekt zustimmen«, so Primus damals.
Im Juni des Vorjahrs zog »K Industries«, nachdem das Unternehmen vergeblich einen neuen Plan vorgelegt hatte, die Notbremse. Sprecher Seifried gab bekannt, man werde das Wolfsberger Projekt nicht weiterverfolgen, da die geforderten einstimmigen Beschlüsse nicht realisierbar seien und man nicht zum Spielball der lokalen Politik werden wolle. Ein Umzug ist weiter angedacht, wann und wohin ist offen.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!