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Wolfsberger Voranschlag sorgt für Aufregung: Der Zuschuss für den Schönsonntagmarkt fehltAusgabe 50 | Mittwoch, 11. Dezember 2024

Bisher zahlte Stadt jährlich 50.000 Euro zum Markt dazu. Im Voranschlag 2025 fehlt diese Position, dafür gibt es »Abgangsdeckung« für die Stadtwerke. Stadträtin Theuermann ortet Attacke gegen sich, laut Finanzreferent Stückler handelt es sich um falsche Bezeichnung.

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Wolfsberg. Wird es wieder Wirbel geben? Oder handelt es sich um ein Missverständnis? Fest steht: Im Budget-Voranschlag 2025 der Stadt Wolfsberg, der in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 12. Dezember, behandelt wird, ist bei Punkt 914090 ein »interessanter« Posten verzeichnet. Unter dem Titel »Wolfsberger Stadtwerke GmbH – Abgangsdeckung« sind 50.000 Euro eingetragen. Das sorgte zuletzt für Aufregung. 

Bisher war es so, dass das Unternehmen 50.000 Euro zweckgebunden für den Schönsonntagmarkt erhielt. Befürchtet wird, das könnte nun nicht mehr möglich sein – mit Folgen für die Veranstaltung. Allerdings: Finanzstadtrat Christian Stückler (SPÖ) weist Anschuldigungen zurück, korrigiert die Bezeichnung »Abgangsdeckung« und sagt: »Natürlich kann diese Summe für den Schönsonntagmarkt verwendet werden.«

»Da gibt man mir das  kritische Referat Märkte, dann entzieht man mir das Geld«
Isabella Theuermann, Stadträtin

Mit der Überschrift »Abgangsdeckung« wäre die Verwendung des Betrags festgelegt – eben zur Deckung der Fehlbeträge, die die Freizeiteinrichtungen der Stadt (Stadionbad, KUSS, Eventhalle) jedes Jahr produzieren: rund eine Million Euro. Das Unternehmen könnte die 50.000 Euro dann schlecht in den Schönsonntagmarkt stecken, für den das Geld aber gebraucht wird. 

Karl Heinz Smole, der Beiratsvorsitzende der Wolfsberger Stadtwerke, hat davon bereits gehört. Er sagt: »Ja, die Summe wäre für die Abgangsbetriebe bestimmt. Dass es weitere 50.000 Euro für den Markt gibt, glaube ich nicht.« Und was wird dann aus dem Schönsonntagmarkt? »Das weiß ich nicht«, sagt Smole, »das müsste Stadträtin Isabella Theuermann mit den Stadtwerken ausmachen.« Er verweist auf Finanzstadtrat Stückler, »er machte die Budgetverhandlungen«.   

 Stadträtin Isabella Theuermann (FPÖ), seit Ende April für die Wolfsberger Märkte zuständig, sagt: »Da gibt man mir das kritische Referat Märkte, dann entzieht man mir das Geld. Das kann nur das Ziel haben, dass ich keinen Erfolg habe.« Welche Einschnitte müssten beim Schönsonntagmarkt gemacht werden, wenn 50.000 Euro fehlen? Theuermann: »Das müsste ich mit den Stadtwerken besprechen, in der bisherigen Qualität wäre der Markt aber nicht mehr möglich. Etwa die Hälfte des Budgets würde fehlen.« 

Sie wundere sich über dieses Vorgehen, »denn ich habe den Handschlag von Bürgermeister Hannes Primus, dass es fair abläuft und die Förderung weiter fließt«. Primus (SPÖ), der sich im Krankenstand befindet, habe laut Theuermann »Handschlagqualität, über seine Vertretung bin ich jetzt verwundert. Denn meines Wissens kommt die Anweisung für dieses Vorgehen von Christian Stückler.«

Es ist alles ganz anders

Laut dem Finanzreferenten stellt sich der wahre Sachverhalt ganz anders dar. Stückler: »Es handelt sich bei den 50.000 Euro um einen Eigentümerzuschuss, keine Abgangsdeckung. Die Stadtwerke Wolfsberg haben keinen Abgang.« (Anm.: Der Jahresabschluss 2023 des Unternehmens brachte einen Überschuss von 122.279 Euro.) Daher könne der gesamte Betrag durchaus für den Schönsonntagmarkt verwendet werden, denn »Geld hat kein Mascherl«, wie Stückler sagt. 

Interesse am Markt 

Zu den Vorwürfen Theuermanns meint er: »Sie sind nicht richtig. Im Gegenteil, ich bin selbst daran interessiert, dass der Schönsonntagmarkt noch besser wird.«

Schließlich Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schimik – er meinte: »Die Wolfsberger Stadtwerke befinden sich aktuell noch in der Budgetierungsphase für das Wirtschaftsjahr 2025 . Dies betrifft auch beide Märkte und somit den Schönsonntagmarkt.«

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