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Wolfsberg. In der Bezirkshauptstadt entsteht ein neuer Stadtteil – und man merkt beinahe nichts davon. Dabei wird auf den Mikutta-Gründen am Kirchbichl hinter dem Bahnhof mit Hochdruck an vier Häusern gebaut, in denen 53 Wohnungen untergebracht sein werden.
Betreiber des Projekts ist die gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft »Meine Heimat«, die in die drei- bzw. viergeschossigen Gebäude rund acht Millionen Euro investiert. Aus der Genossenschaft heißt es zum Baufortschritt: »Es gibt keine Probleme, noch heuer sollten die vier Rohbauten fertig sein. Derzeit läuft bei zwei Gebäuden bereits der Ausbau. Aus jetziger Sicht wird der angepeilte Fertigstellungstermin im Herbst bzw. Winter 2024 eingehalten« – sollten keine unerwarteten Ereignisse eintreten.
»Es gibt keine Probleme, noch heuer sollten die vier Rohbauten fertig sein«
Aus der Genossenschaft zum Baufortschritt
Laut dem vom Grazer Architekturbüro Nussmüller erstellten Plan werden die Häuser 3 und 4 im rechten Winkel aneinander gebaut, während die Häuser 1 und 2 frei stehen. Alle zusammen bilden ein leicht verschobenes Quadrat, in dessen Innerem ein 150 Quadratmeter großer Spielplatz vorgesehen ist. Nördlich des Komplexes ist ein Parkplatz geplant – mit zwei Carports und nicht überdachten Stellplätzen. Auf einer Fläche im Westen kommen laut Plan weitere zwölf Abstellplätze dazu.
Beim Spatenstich am heurigen 20. Februar (wir berichteten) wurde mitgeteilt, dass 41 Wohnungen wohnbaugefördert, zwölf frei finanziert werden. Integriert werden auch Mutter-Kind-Wohnungen, betreubares Wohnen sowie ein Wohnverbund der Lebenshilfe Kärnten.
Unter den Häusern, die mit Fernwärme beheizt werden, ist eine Tiefgarage mit 41 Parkplätzen vorgesehen, auch eine Photovoltaik-Anlage ist geplant. Die Vergabe der Wohnungen liegt in den Händen der Stadt Wolfsberg. Deren Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) kündigte beim Spatenstich den Bau eines Kindergartens an: Er werde ab dem Jahr 2026 südlich der neuen Wohnanlage entstehen und Platz für fünf Gruppen bieten. Angesiedelt wird er auf jenem Teil der Gründe, auf dem in den ursprünglichen Plänen ein Hotel und ein Kino vorgesehen waren. Primus sagte im Februar weiters einen Stadtobstgarten im Süden des Areals zu, dessen Früchte allen Bürgern zur Verfügung stehen sollen. Der vom Bürgermeister vorgeschlagene Name: »Staudacher Stöckl« – nach dem Namen jener Familie, die einst dort lebte.
Helmut Manzenreiter, früherer Bürgermeister von Villach und heute Vorstandsvorsitzender von »Meine Heimat«, sagte beim Spatenstich: »Das Grundstück kann bezüglich der künftigen Wohnqualität kaum übertroffen werden.« Das Projekt erfülle alle Auflagen für umweltfreundliches Bauen, sein Ziel sei es, kostengünstigen Wohnraum zu schaffen.
Die Vorgeschichte
Die Gemeinde hat die Mikutta-Gründe mit einer Größe von rund 1,8 Hektar im Jahr 2016 um 1,3 Millionen Euro gekauft. 2018 wurde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, den Nussmüller gewann. Im Plan waren ein Kino, ein Hotel und rund 70 Wohnungen vorgesehen, mit den Jahren wurde das Vorhaben aber kleiner: Man verzichtete auf das Hotel, ein neues Kino ist bereits beim Stadionbad entstanden. Im Juli 2022 räumte der Gemeinderat der Siedlungsgenossenschaft ein 99 Jahre dauerndes Baurecht ein.
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