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Er will es noch einmal wissen: Ragger tritt wieder zur Nationalratswahl anAusgabe 25 | Mittwoch, 19. Juni 2024

Der Wolfsberger Anwalt ist Spitzenkandidat der Freiheitlichen im Kärntner Wahlkreis Ost: "Ich will, dass der Bezirk Wolfsberg im Parlament vertreten ist."

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Wolfsberg, Wien. Die Parteigremien haben in den vergangenen Tagen entschieden: Der Wolfsberger Rechtsanwalt Christian Ragger (51) geht als Spitzenkandidat der Freiheitlichen im Kärntner Wahlkreis Ost in die Nationalratswahl, die am 29. September stattfindet. 

Ragger sitzt seit November 2017 für die FPÖ im Parlament, davor war er von 1999 bis 2009 Landtagsabgeordneter in Kärnten, von 2009 bis 2016 Mitglied der Landesregierung. Nicht zu vergessen seine Zeit als Parteiobmann der Freiheitlichen in Kärnten von 2013 bis 2016. 

»Ich mache solide, ideologiefreie Arbeit – auch wenn ich manchmal vorlaut bin«
Christian Ragger, FPÖ-Kandidat 

Auf die Frage, warum er wieder kandidiere, sagt der Anwalt, der seinen Wohnort zuletzt von Frantschach-St. Gertraud nach Wolfsberg verlegt hat: »Alle vor zwei Jahren vorgebrachten Anschüttungen gegen mich gingen ins Leere, alles wurde eingestellt. Die Bundespartei ist an mich herangetreten und hat mich aufgrund meiner Kompetenz im Justiz- und Wirtschaftsbereich ersucht, bei der Nationalratswahl wieder anzutreten.« 

Zur Erklärung: Im Februar 2022 wurden gegen Ragger und zwei weitere FPÖ-Vertreter anonyme Sachverhaltsdarstellungen mit einer Vielzahl an Vorwürfen eingebracht. Bei den folgenden Untersuchungen erhärteten sie sich nicht. 

Er habe nach dem Vorschlag der Bundes-FPÖ lange überlegt, so Ragger, »denn ich bin auch privat eingeteilt. Ich habe mit meinen Partnern in der Kanzlei gesprochen, die zu mir meinten, wenn du es willst, mach es.«

Und weiter: »Ich habe zugestimmt. Denn das Lavanttal ist einer der stärksten freiheitlichen Bezirke in Kärnten, ich will, dass der Bezirk im Parlament vertreten ist.« Bei der am 9. Juni durchgeführten Europawahl fielen auf die Freiheitlichen – wie berichtet – 35,66 Prozent der Stimmen, ein Zuwachs von 10,4 Prozent und Platz eins unter allen angetretenen Parteien. Außer in Frantschach-St. Gertraud, wo die SPÖ mit 36,86 Prozent siegte, lag die FPÖ in allen anderen Gemeinden an der Sptze.

Glaubt Ragger an seinen Wiedereinzug ins Parlament? »Ja, ich rechne mir gute Chancen aus, nicht zuletzt deshalb, weil ich viel gemacht habe: Mehr als 120 Anträge wurden von mir eingebracht. Im Bezirk und in Kärnten kennt mich jeder, ich mache solide, ideologiefreie Arbeit – auch wenn ich manchmal vorlaut bin.«

Worauf er anspielt

Mit seinem Nachsatz spielt der 51-Jährige auf einen Vorfall im Jahr 2022 an: Damals wurde ein Mitschnitt einer Präsidiumssitzung der Kärntner FPÖ öffentlich, in der Ragger die ÖVP und Martin Payer, den Vorstand der Kärntner Beteiligungsverwaltung, mit derben Worten bedacht hatte. Es folgte eine Rücktrittsaufforderung, Ragger entschuldigte sich.

Der Anwalt gilt als bestens vernetzt, seine Verbindungen reichen in große heimische Unternehmen und ins benachbarte Italien. 

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