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St. Andrä. Reinhalteverband Mittleres Lavanttal (RHVML) wurde am 11. Dezember 1978 gegründet. Zweck des Verbands ist es, die im Verbandsbereich anfallenden Abwässer zu sammeln und in einer oder mehreren Reinigungsanlagen zu klären.
Die Mitglieder sind die Stadtgemeinde Wolfsberg, die Stadtgemeinde St. Andrä, die Marktgemeinde St. Paul, die Gemeinde St. Georgen, die Marktgemeinde Frantschach-St. Gertraud sowie die Mondi Frantschach GmbH.
»In allen Verbänden gibt es Entschädigungen. Das ist eine Ungerechtigkeit und gehört angepasst«
Maria Knauder, Obfrau Reinhalteverband
Die Mitglieder werden vom jeweiligen Bürgermeister bzw. von der Geschäftsleitung von Mondi vertreten. Aktuell ist die St. Andräer Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) die Obfrau des Reinhalteverband. Bei der Gründung hatte man sich darauf geeinigt, dass es für den Obmann bzw. die Obfrau sowie die Mitglieder des Vorstands keine Aufwandsentschädigungen oder Sitzungsgelder gibt, da alle ohnehin durch den Bürgermeisterposten ein angemessenes Salär bekommen würden. Nun gibt es einen Vorstoß, das zu ändern. Hinter vorgehaltener Hand wird gemunkelt, dass man eine »Lex Knauder« schaffen wolle, um der Obfrau einen Zuverdienst zu sichern, da ihr Bürgermeistergehalt in St. Andrä gekürzt wurde. Grund: Die Bischofsstadt ist unter die 10.000 Einwohner-Grenze gefallen, wodurch der Gemeinderat verkleinert und das Bürgermeistergehalt reduziert wurden.
Obfrau Knauder dazu: »Das ist Blödsinn. In allen Verbänden im Bezirk gibt es Sitzungsgelder und Entschädigungen, sei es beim Schulgemeindeverband oder beim Abfallwirtschaftsverband. Nur beim Reinhalteverband Mittleres Lavanttal gibt es nichts. Das ist eine Ungerechtigkeit und das gehört ausgebessert. Das möchten wir nun anpassen. Darüber soll in der nächsten Sitzung diskutiert werden.«
»Ich denke, jetzt ist nicht die Zeit für so etwas, denn es ist überhaupt nicht erforderlich«
Karl Markut, Bürgermeister St. Georgen
Ein Insider berichtet, dass ein Gehalt von rund 800 Euro pro Monat an die Obfrau ausbezahlt werden soll. Sitzungen gibt laut Obfrau Knauder etwa drei bis vier Mal pro Jahr. »Wozu soll die Obfrau überhaupt bezahlt werden? Das operative Geschäft führt der Geschäftsführer, das ist eine Frechheit«, so der Insider. Die Geschäftsführung beim Reinhalteverband Mittleres Lavanttal obliegt Markus Kleinszig, der die gesamte technische und kaufmännische Leitung des Verbands über hat.
Satzungsänderung
Der St. Georgener Bürgermeister Karl Markut (Team St. Georgen) kann sich zu den Plänen nicht detailliert äußern, da er in der Sitzung, in der erstmals darüber gesprochen wurde, nicht anwesend war. Er meint aber: »Ich weiß nicht, warum jetzt eine Entschädigung eingeführt werden soll. Ich denke, jetzt ist nicht die Zeit für so etwas, es ist nicht erforderlich.«
Nachdem es in der kürzlich abgehaltenen Sitzung keinen Beschluss für eine Satzungsänderung gab, wurde die Entscheidung vertagt und soll in der nächsten Sitzung gefällt werden. Unklar ist, ob die Satzungsänderung einstimmig beschlossen werden kann oder Zwei-Drittel-Mehrheit vorgenommen werden kann. Während Markut meint, es werde eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt, ist Knauder davon überzeugt, dass eine es der Einstimmigkeit bedarf.
Reinhalteverband
Der Reinhalteverband betreibt neben der Zentralkläranlage Mettersdorf auch die Hauptsammelkanäle beginnend ab Frantschach sowie die Pumpstation St. Paul samt Pumpdruckleitung zur Zentralkläranlage.
Neben den Industrie- und Gewerbebetrieben sind ca. 40.500 Einwohner an die öffentliche Kanalisation im Gebiet des 1978 gegründeten Verbands angeschlossen. Rund 93 Prozent der in die öffentliche Kanalisation eingeleiteten Abwässer des Lavanttals werden vom Reinhalteverband gereinigt.
Das Kanalnetz, inklusive der Ortsnetze, verfügt über eine Länge von rund 700 Kilometern. Sechs Mitarbeiter sind beim Reinhalteverband Mittleres Lavanttal beschäftigt, das Jahresbudget beträgt rund zwei Millionen Euro.
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