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Wolfsberg, Wien. »Herbstferien - was für eine Diskussion liegt hinter uns«, meinte Bildungsminister Heinz Faßmann zu Beginn der Pressekonferenz am Montag, bei der die Einführung der allgemeinen Herbstferien in Österreich bekanntgegeben wurde. Künftig werden Schüler vom 26. Oktober bis zum 2. November fix frei haben. Um das zu ermöglichen werden die beiden bisher freien Dienstage nach Pfingsten und Ostern und nach Bedarf auch schulautonome Tage herangezogen. Der Gesetzesentwurf bringt den Schülern dadurch nicht mehr unterrichtsfreie Tage.
Im kommenden Schuljahr 2019/2020 können die Bildungsdirektionen in Absprache mit den Bildungsregionen die Herbstferien für ihr Bundesland vorgeben.
Ab dem Schuljahr 2020/2021 gibt es dann erstmals österreichweit Herbstferien: Im Jahr 2020 ist dann von Samstag, dem 24. Oktober, bis Montag, dem 2. November frei. Die vier Werktage vom 27. bis zum 30.10. werden mit zwei bisherigen Feiertagen sowie zwei schulautonomen Tagen ausgeglichen. Die bei Pflichtschulen vier und weiterführenden Schulen zwei zur Verfügung stehenden schulautonomen Tage werden also um jeweils zwei reduziert.
Planungssicherheit für Eltern
Hintergrund der Herbstferien ist, dass die bisherige Regelung, wonach Schulleiter autonom zwei bis drei Tage frei geben können, Mehrkind-Familien in eine schwierige Situation gebracht hat. Mit den für alle gültigen Herbstferien hofft die türkis/blaue Regierung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern zu können.
Kritik am Entwurf
Für die Kinder sollen die Ferien eine Pause zur Erholung in der langen Unterrichtszeit zwischen Schulbeginn und den Weihnachtsferien bringen. Kritik kommt von Elternvertretern, denn die Frage der Betreuung während der schulfreien Zeit sei noch nicht geklärt. Und auch der Fachverband der Hotellerie ist nicht begeistert, denn durch die Streichung der freien Dienstage fallen verlängerte Wochenenden weg, die von vielen gerne für Kurzurlaube genutzt wurden.
Und auch unter Lehrern ist man sich nicht einig. Der Schulleiter der Volksschule Maximilian Schell, Helmut Kirisits, hält wenig von der Idee: »Vom Schulstart bis Weihnachten ist eine gute Zeit ohne Unterbrechungen. Es geht in der Schule in den vier Monaten sehr viel weiter und die Schüler lernen enorm viel. Die Kinder sind nach den Sommerferien gerade in den Lernrhythmus gekommen und der soll nicht durch Ferien unterbrochen werden.«
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