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Erst im dritten Anlauf stimmten die Zahlen: Seine liebe Not hatte St. Andrä mit dem Abschluss 2021 Ausgabe 26 | Mittwoch, 29. Juni 2022

Mitglied des Kontrollausschusses übte Kritik am vorgelegten Zahlenwerk, das erst lückenhaft, dann nicht stimmig war. Es brauchte drei Sitzungen, bis der Rechnungsabschluss 2021 stimmte. Beschlossen wurde auch der Mietvertrag für die neue Kindertagesstätte.

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St. Andrä. Eigentlich schreiben die Regeln vor, dass der Rechnungsabschluss am 30. April des Folgejahrs fertig sein muss. St. Andrä hat das nicht ganz geschafft. Der Abschluss des Jahres 2021 wurde erst in der Sitzung des Gemeinderats am 27. Juni beschlossen – und hatte eine längere Vorgeschichte.

Minus wurde kleiner

Doch zuerst die gute Nachricht: Hatte die Bischofsstadt erst damit gerechnet, das Jahr 2021 werde ihr ein Minus von rund 2,5 Millionen Euro bescheren, sind es jetzt »nur« 1,055 Millionen Abgang im Ergebnishaushalt. Bis das feststand, hat es aber ein wenig gedauert. Kontrollausschuss-Mitglied Robert Quendler (ÖVP) sagte in seinem Bericht: »Am 21. April gab es eine Sitzung des Kontrollausschusses, bei der ein lückenhafter Rechnungsabschluss vorgelegt wurde. Es sollte möglich sein, den Abschluss ohne Mängel zu präsentieren.« Am 1. Juli gab es eine weitere Sitzung, in der laut Quendler abermals eine »Differenz« auftauchte. Erst im dritten »Anlauf« stimmte das Zahlenwerk. Der ÖVP-Gemeinderat betonte zwar die grundsätzlich positive Entwicklung des Rechnungsabschlusses 2021, hob aber hervor, dass der Abgang vor allem wegen finanzieller Beiträge des Bundes »moderater« ausfiel. Als »erschreckend« bezeichnete Quendler die Verschuldung St. Andräs, die 13,2 Millionen Euro beträgt. »Allein der jährliche Schuldendienst beläuft sich auf 1,024 Millionen Euro«, sagte er, was bei steigenden Zinsen zum Problem werden könne. Seine Forderung: Künftig möge bereits bei der ersten Sitzung des Kontrollausschusses der gesamte (und korrekte) Jahresabschluss vorliegen.

Danach wurde kalmiert: ÖVP-Vizebürgermeister Maximilian Peter betonte das gute Zusammenspiel aller Parteien im Kontrollausschuss, Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) meinte, direkte Aussagen seien Teil der Kontrolle, der Ausschuss leiste hervorragende Arbeit. Die Gemeinden bräuchten aber angesichts der Lage und ständig steigender Ausgaben Unterstützung des Bundes: »Sonst fahren wir gegen die Wand. Es ist eine Milchmädchenrechnung, dass es sich à la longue nicht ausgehen wird.« 

Vizebürgermeister Andreas Fleck (SPÖ) verwehrte sich gegen Andeutungen, in der Gemeinde würden »dunkle Dinge laufen«: »Das stimmt nicht. Wir haben eine tolle Finanzverwaltung, es wird ordentliche Arbeit gemacht.« Er betonte auch, der Finanzhaushalt, der mit einem Plus von rund 2,3 Millionen Euro abgeschlossen wurde, habe ein um fünf Millionen Euro besseres Ergebnis erzielt als gedacht. Dazu werde 2022 eines der »investitionsintensivsten Jahre« der Gemeinde. 

Schließlich lobte auch Stadtrat Jürgen Ozwirk (FPÖ) nach leiser Kritik den Rechnungsabschluss, der letztlich ebenso wie der Bericht des Kontrollausschusses einstimmig angenommen wurde.

Ebenfalls beschlossen

Allgemeine Zustimmung fand auch der Abschluss des Mietvertrags mit Birgit Juri, die im Gebäude der früheren Volksschule Schönweg eine Kindertagesstätte einrichtet (wir berichteten). Im Juli soll der Betrieb bereits starten.

Beschlossen wurde auch die Unterstützung des neuen Regionalmanagements Lavanttal (RML neu), das sich nicht mehr mit Tourismus befassen darf – darum kümmert sich künftig der Tourismusverband Klopeiner See-Südkärnten-Lavanttal, dem der Bezirk Wolfsberg beitreten musste – und sich nun neuen Aufgaben widmen wird. 

Um vier Prozent erhöht wurden außerdem die Tarife der Kinderbetreuung: Halbtagsbetreuung kostet nun 107 Euro (statt 102,90 Euro), ganztags 129,80 Euro (statt 124,90 Euro). Das Mittagessen für die Kleinen bleibt mit vier Euro je Mahlzeit unverändert.

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