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St. Andrä. Der Veranstaltungssaal des Gasthofs Brenner erlebte am Mittwoch, 10. Dezember, eine friedliche Sitzung: Der St. Andräer Gemeinderat tagte wie immer vor Weihnachten in Schönweg. Kurz vor dem Ende wurde der Saal aber »gestürmt«: Rund 30 Mitglieder der Wasserrettung St. Andrä wollten dabei sein, wenn die Mandatare über ihren neuen Stützpunkt in der Freizeitanlage St. Andrä (FZA) abstimmten. Es war der Höhepunkt der Sitzung, der zuvor behandelte Budgetvoranschlag 2026 ging im Vergleich dazu unter (siehe Artikel links).
Die Wasserrettung ist seit 30 Jahren in der FZA angesiedelt, laut Einsatzstellenleiter Christian Hafner sind die Verhältnisse im derzeitigen Gebäude angesichts steigender Einsatzzahlen aber nicht ideal: Es fehlt ein Aufenthaltsraum für die rund 60 Mitglieder, es gibt keine Sanitäranlagen, keinen Schulungsraum. Sein Stellvertreter Markus Joham sagt: »Wir bringen dazu unser großes Boot in der FZA nicht unter. Bei einem Einsatz, etwa auf der Drau, müssen wir es aus einer Zusatzgarage in St. Andrä holen und verlieren wertvolle Zeit.« Das soll sich künftig ändern.
»St. Paul und Lavamünd sind dabei, die Förderzusage des Landes liegt bereits vor«
Maria Knauder, Bürgermeisterin
In der Sitzung sagte Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ): »Das Einsatzgebiet der Wasserrettung reicht bis zum Klopeiner See, ihr leistet hervorragende Arbeit. Daher waren wir bei Landesrat Daniel Fellner, um mit ihm über eine neue Einsatzstelle zu sprechen.« Das Ergebnis war für sie wie »Ostern und Weihnachten zusammen«.
Fellner schlug ein interkommunales Projekt mit St. Paul und Lavamünd vor. Dafür war er bereit, den beiden Gemeinden Mittel von jeweils 50.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Mit weiteren 300.000 Euro an die Stadt ist das neue Gebäude, das etwa 400.000 Euro kosten wird, beinahe finanziert. Knauder: »St. Paul und Lavamünd sind dabei, die Förderzusage des Landes liegt bereits vor. Ihr bekommt eine Einsatzstelle, die euch würdig ist.«
Vizebürgermeister Andreas Fleck (SPÖ) sprach von einer Aufwertung der FZA und sicherte der Wasserrettung finanzielle Hilfe der Stadt zu, die für den neuen Stützpunkt auch das Grundstück zur Verfügung stellt und die Betriebskosten übernehmen wird. Vizebürgermeister Maximilian Peter (ÖVP) und Gemeinderat Jürgen Ozwirk (FPÖ) unterstützten das Projekt ebenfalls, der Grundsatzbeschluss für den Neubau fiel einstimmig.
Danach trat Obmann Hafner ans Rednerpult, dankte für die Unterstützung und versprach: »Wir werden uns noch mehr ehrenamtlich für die Bürger engagieren.«
Wie es weitergeht
Der weitere Fahrplan sieht so aus: Da die 400.000 Euro nicht ausreichen werden, will die Wasserrettung eine Bausteinaktion starten, um weitere Gelder zu lukrieren. Der Bau könnte im September 2026 starten, »wenn die Bewilligungen erteilt sind«, sagt Joham. Dann wird es schnell gehen, dennlaut dem Stellvertreter wird das Haus in Holzbauweise errichtet: »Wenn die Bodenplatte vorhanden ist, kann es innerhalb einiger Tage aufgestellt werden.« Ist alles fertig, hat nicht nur das große Boot in der FZA eine Garage, auch die Einsatzgeräte können untergebracht werden. Außerdem werden den Wasserrettern ein Büro und alle weiteren benötigten Räume zur Verfügung stehen.

Von Horst Kakl
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