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St. Andrä. Die vierte Sitzung des St. Andräer Gemeinderats am Mittwoch, 30. September, startete mit einer leichten Rüge für die Stadtführung. Danach ging es aber mit der Sicherstellung des Kindergartens Maria Loretto und dem Beschluss für ein öffentlich zugängliches Stadtarchiv durchaus produktiv weiter.
Christian Taudes (ÖVP), Obmann des Kontrollausschusses, berichtete eingangs von der Überprüfung der Verwendung der Verfügungsmittel und Repräsentationsausgaben, die heuer mit rund 78.000 Euro budgetiert sind. Er ermahnte die St. Andräer Politik, den jeweiligen Verwendungszweck und die – etwa bei Restaurantbesuchen – eingeladenen Personen auf den Rechnungen anzuführen (Zitat: »Handschriftliche Rechnungen sind zu vermeiden!«). Außerdem: »Die Repräsentation soll mit dem Amt einhergehen. Ich ersuche alle, sich stets zu fragen, ob die Ausgabe auch nötig ist«, so Taudes. Der Gemeinderat nahm es ohne Wortmeldung zur Kenntnis ...
Der Kindergarten
Punkt 5 der Tagesordnung behandelte eine Änderung des Stellenplans. Dahinter verbarg sich die Aufnahme von Mitarbeiterinnen – Kindergärtnerinnen, Helferinnen und eine Reinigungskraft – des Kindergartens Maria Loretto in die Dienste der Gemeinde. Da die Firma GHO das Kloster Maria Loretto gekauft hat, um daraus unter anderem ein eigenes »Stadtviertel« zu entwickeln, hat sie auch die besagten Mitarbeiterinnen »geerbt«.
»Ich ersuche alle, sich stets zu fragen, ob die Ausgaben für Repräsentation nötig sind«
Christian Taudes, Obmann Kontrollausschuss
Gemeinderat Günther Drescher (Grüne) nutzte die Gelegenheit, um die mögliche Entfernung von Bäumen am Areal zu kritisieren und die Erhaltung der Natur zu fordern. Stadträtin Ina Hobel (SPÖ) gab ihm grundsätzlich recht, meinte aber auch: »Jetzt geht es um die Aufnahme der Mitarbeiterinnen und die Vereinigung der bisher zwei Kindergärten zu einem.«
Auch Bürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ) betonte , dass es für die Stadt von Vorteil sei, alle Kindergärten in einer Hand zu wissen. Der Antrag wurde gegen Dreschers Stimme angenommen.
Zwei weitere Punkte befassten sich mit diesem Kindergarten. Zum einen wurde eine Vereinbarung mit der GHO beschlossen, wonach das Unternehmen drei Jahre lang je 15.000 Euro per anno als Unkostenbeitrag erhält. Und: Die Stadt übernimmt Betriebskosten und Pacht in Höhe von 60.000 Euro pro Jahr. Knauder: »2022 wollen wir einen neuen Kindergarten haben. Bis dahin sind unsere Kinder dort gut aufgehoben.« Vizebürgermeister Andreas Fleck (SPÖ) meinte: »Wir sind nur Mieter. Wenn der Vertrag gekündigt worden wäre, wären die Kinder auf der Straße gestanden.« Alle Mandatare außer Drescher stimmten den beiden Punkten zu.
Neues Stadtarchiv
Stadträtin Reinelde Kobold-Inthal (SPÖ) stellte die Pläne für ein neues Stadtarchiv vor, das zurzeit in einem Privathaus lagert und öffentlich nicht zugänglich ist. Jetzt werden Räume in der früheren Generali-Niederlassung an der Packer Straße gemietet, in denen ab kommendem Jahr eine Geschichtswerkstatt, ein Raum für Vorträge, Filmvorführungen. Lesungen etc. und die öffentliche Präsentation der Stadtarchivs Platz finden werden. Einstimmig angenommen.
Beschlossen wurde der Ankauf eines Kleinlöschfahrzeugs für die FF Schönweg im Wert von 165.000 Euro, für das die Stadt 120.000 Euro aufwenden muss. Das derzeitige Auto steht im dritten »Lebensjahrzehnt« und hat ausgedient. Vizebürgermeister Gerald Edler (FPÖ) meinte: »Es freut uns Freiheitliche, dass wir es zustande brachten, das Fahrzeug zu kaufen.« Sein Kollege Fleck wies ihn postwendend darauf hin, dass der Verdienst nicht der FPÖ, sondern dem gesamten Gemeinderat gebühre.
Mit leisem Zähneknirschen wurde einer Förderung des Wolfsberger Tierheims in Höhe von 5.000 Euro pro Jahr bis 2022 zugestimmt, auch das Haus der Region erhält diese Summe (ohne Knirschen). Sollten das Land und die Stadt Wolfsberg mitziehen, wird St. Andrä das neue Schutzhaus auf der Koralpe mit 20.000 Euro mitfinanzieren, legte der Gemeinderat einstimmig fest.
Zuletzt hatte die Bürgermeisterin eine gute Nachricht für die von Covid-19 gebeutelten Vereine. Da Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) rund 30.000 Euro zur Verfügung stellt, erhält jeder Jugend-, Kultur- oder Familienverein 150 Euro, für Sportvereine gibt es 250 Euro.
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