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Gefahr in Verzug: Bäume gefälltAusgabe | Mittwoch, 24. Oktober 2018

Am Samstag wurden die Bäume vom Klosterkogelpark entfernt. Anrainer sind empört und verärgert und wollen Bau des geplanten Wohnhauses verhindern. Grundbesitzer sagt: »Es war Gefahr in Verzug.«

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St. Andrä. Der Ärger über das Bauvorhaben in der Klosterkogelstraße zieht sich nun schon bald ein Jahr. Wie die Unterkärntner Nachrichten berichteten, wurde der ehemalige Spielplatz gegenüber der Basilika verkauft und ein privates Unternehmen plant den Bau eines mehrstöckigen Wohnhauses.
Kürzlich fand die Bauverhandlung statt, die Bewohner der Klosterkogelstraße erhielten dafür keine Parteistellung, was für großen Unmut sorgte. »Wir wurden einfach weggeschickt und konnten unsere Bedenken nicht äußern«, ärgert sich eine Anrainerin. Über den Rechtsanwalt Franz Unterasinger haben die Anrainer Einsprüche eingebracht, die nun von der Baubehörde behandelt werden. Doch in der Zwischenzeit wurden die Bäume auf dem Grundstück geschlägert. Samstagmorgen rückten die Bagger an und entfernten die Bäume. Die Anrainer sind aufgebracht.

»Da bereits Äste auf den an der Südseite meines Grundstückes vorbeiführenden öffentlichen Gehweg gefallen sind, mussten einige Bäume gefällt werden, um Schaden von Dritten abzuwehren. Das Fällen der Bäume hat mit der Errichtung der Wohnungen nichts zu tun, da ich die Bäume sowieso entfernen musste«, erklärt Gerhard Hanschitz, der Grundbesitzer. Das möchten die Klosterkogelstraße-Bewohner nicht gelten lassen: »Der Eigentümer weiß nicht einmal, ob er jemals bauen wird dürfen, aber die Bäume sind jetzt weg. Die kommen nie wieder zurück.«. Noch weiter geht Grünen-Gemeinderat Günther Drescher: »Wenn der Bürgermeister das Grundstück nicht verkauft hätte, gäbe es kein Problem. Aber der Stauber hat nichts für die Bevölkerung übrig, er setzt sich nur für ein paar Unternehmer ein.«

Gemeinde kann nichts tun
»Das Grundstück ist privat. Da kann die Gemeinde nichts machen. Wenn der Grundeigentümer die Bäume entfernen will, so sind uns die Hände gebunden«, meint die derzeit amtsführende Vizebürgermeisterin Maria Knauder (SPÖ).  GR Drescher legt den Unterkärntner Nachrichten ein Schriftstück vom November 2016 vor, in dem Bürgermeister Stauber mitteilt, dass »die bestehende Parkanlage und der darin integrierte Spielplatz erhalten bleiben und kein einziger Baum gefällt wird.« Allerdings befand sich zu diesem Zeitpunkt die Fläche noch in Gemeindebesitz, mittlerweile gibt es eben einen neuen Eigentümer.

Drescher lässt dieses Argument aber  nicht gelten. »Wo anders werden Grünflächen geschützt, in St. Andrä werden sie zugebaut«, ärgert sich Drescher. Vorerst können die Anrainer aber nichts tun, außer abzuwarten, ob ihren Einsprüchen Recht gegeben wird. Und das kann dauern.

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