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Wolfsberg, St. Pölten. Einen wichtigen Schritt für ihre Karriere als Profi-Fußballerin ist kürzlich Sarah Anna Trinkl aus Wolfsberg gelungen. Die 13-Jährige wurde bei der »ÖFB Frauen Akademie«, dem niederösterreichischen Sport-Leistungszentrum für Frauenfußball aufgenommen.
Begonnen hat ihre Karriere, als sie gerade einmal vier Jahre alt war. »Eine Freundin meiner Mutter hat gefragt, ob ich zu einem Probetraining beim SC St. Stefan kommen möchte«, blickt Sarah Anna zurück. Bereits das erste Training hat ihr gut gefallen: »Ich wollte mich gleich ins Tor stellen und habe nach dem Training mit dem Trainer gesprochen und ihn gefragt, ob ich im Tor bleiben sollte. Er meinte, wenn es mir Spaß macht, soll ich dran bleiben.« Und das tat die Fußballerin auch. Acht Jahre lang blieb sie dem SC St. Stefan als Torfrau treu, bis sie sich für einen Wechsel zum WAC entschied. »Wir haben schon früher eine Anfrage vom WAC bekommen, aber ich habe mich zuerst noch für einen Verbleib bei St. Stefan entschieden, weil der Schritt für mich noch zu früh war. Ein Jahr später bin ich dann gewechselt«, erklärt Trinkl.
Respekt verdienen
Sowohl bei St. Stefan als auch beim WAC trainierte und spielte die Torfrau mit Burschen ihres Alters, was nicht immer einfach war, wie die 13-Jährige erzählt: »Ich musste mir öfter anhören, dass ein Mädchen nichts kann und schon gar nicht im Tor. Aber dann habe ich die Leute im Training beeindruckt. Sie haben gemerkt, dass ich gut bin und von da an wurde ich dann auch respektiert.«
»Ich musste mir öfter anhören, dass ein Mädchen nichts kann«
Sarah Anna Trinkl, Fußballerin
Aktuell absolviert sie ihre dritte Saison bei den Wölfen und ist auch in der Kärntner Auswahl regelmäßig mit dabei. Zukünftig wird sie ihre Handschuhe aber in St. Pölten anziehen.
Probetraining in St. Pölten
Sie hat sich für ein Probetraining bei der Frauen-Akademie in St. Pölten angemeldet. »Wir mussten drei unterschiedliche Trainings absolvieren, bei denen unter anderem auf unsere Technik geachtet wurde. Ich habe mir zuerst keine großen Hoffnungen auf eine Annahme gemacht, da ich mit 163 Zentimetern doch relativ klein bin für eine Torfrau. Andere waren deutlich größer, deshalb dachte ich, dass sie mir gegenüber einen Vorteil haben. Aber nach den Trainingseinheiten habe ich mit dem Nationaltrainer der Frauenmannschaft gesprochen, der gemeint hat, dass ich über eine gute Technik und eine gute Sprungkraft verfüge und meine Chancen nicht schlecht wären«, erzählt die Wolfsbergerin.
Von den insgesamt 90 Bewerberinnen wurden lediglich neun genommen und mit Sarah Anna Trinkl nur eine Torfrau. Außerdem mussten auch schulische Tests absolviert werden. Nach drei Wochen Wartezeit überbrachte Sarahs Mutter ihr die positive Nachricht: »Ich habe nur geschrien vor Freude und konnte es nicht glauben.« Ab August wird sie die Akademie besuchen, wo neben dem Schulalltag auch zweimal täglich Fußballtraining am Programm steht, und die sie in ein paar Jahren mit der Matura abschließen wird.
In ihrer Freizeit sieht sie, man könnte es vermuten, gerne Fußball, wo sie ihrem Vorbild, Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona, auf die Beine sieht.
Allen zukünftigen Fußballerinnen gibt sie folgende Botschaft mit auf den Weg: »Alle Mädchen, die etwas erreichen wollen, sollen sich trauen und ihre Ziele verfolgen.« Natürlich hat sie sich auch selbst hohe Ziele gesteckt: »Der große Traum ist, in das Nationalteam zu kommen und in der Champions League zu spielen.«
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