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Statt als Kapuzinermönch durch das Land zu ziehen, wurde Edgar Unterkirchner Profimusiker Ausgabe 8 | Mittwoch, 21. Februar 2024

Der Lavanttaler Saxofonist und Komponist Edgar Unterkirchner (49) gewann zahlreiche Preise in Europa und den USA, stand weltweit auf Bühnen und vertonte zahlreiche Filmprojekte. Aktuelle schreibt er ein Buch über Begegnungen, die ihn besonders beeinflusst haben.

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Pölling. Bereits als kleiner Junge nahm der St. Andräer Edgar Unterkirchner Klarinettenunterricht. Im Alter von 14 Jahren erfolgte in der Musikschule Wolfsberg der Umstieg auf das Saxofon. »Ich habe mich dort aber nie so richtig wohl gefühlt und wollte eigentlich schon aufhören. Da bekam ich die Möglichkeit, in einer Band mitzuspielen und habe schließlich weitergemacht«, erzählt Unterkirchner.

Auch einige Jahre später, nach der Matura, war noch nicht klar, wohin Unterkirchners Weg führen wird. Eigentlich wollte er damals ins Kloster gehen und Mönch werden. »Ich war dann sogar zehn Tage in einem Kapuzinerkloster, habe dort aber bemerkt, dass das doch nicht mein künftiger Weg sein wird.« Also widmete er sich wieder der Musik und wurde bei einem Konzert von einem Kapuzinermönch dazu ermutigt an der Kunstuniversität Graz und am Konservatorium Klagenfurt das Konzertfach Saxofon-Klassik und Instrumentalpädagogik mit Schwerpunkt Jazz zu studieren. Sein Saxofon-Studium schloss er in beachtlichen 14 Semestern ab, also in zwei Semestern unter der Mindeststudiendauer. Außerdem schloss der begnadete Musiker beide Studien mit Auszeichnung ab.

Der Solist
Unterkirchner war stets als Solist unterwegs, wurde aber immer wieder eingeladen, bei verschiedenen Formationen bei Auftritten oder Festivals mitzuspielen. Seit dem Studium hat er unzählige Auftritte absolviert und erfolgreich seinen Weg beschritten. »Der Erfolg hat auch sehr viel mit Flexibilität zu tun. Ich habe nie nur eine Musikrichtung eingeschlagen und mir nie Grenzen gesetzt. Es ist aber auch beinharte Arbeit. Ich habe zeitweise bis zu zehn Stunden am Tag geübt«, erzählt Edgar Unterkirchner.  

Der Lavanttaler Musiker konnte im Laufe seiner Karriere auch zahlreiche Auszeichnungen gewinnen. So erhielt er unter anderem die »World Gold Medal« für seine Musik zum Dokumentarfilm über Manfred Bockelmanns Projekt »Zeichnen gegen das Vergessen« beim New York Festival und bei den Global Music Awards konnte er ebenfalls für die Vertonung von »Zeichnen gegen das Vergessen« in der Kategorie »Film Soundtrack« den Sieg holen. »Wenn man beim Festival in New York von 100 Einsendungen der einzige Europäer ist und sich gegen Sender wie FOX und Disney durchsetzt, ist das natürlich etwas ganz Besonderes«, meint Unterkirchner.

Viel auf Festivals unterwegs
Besonders in Erinnerung geblieben sind Unterkirchner seine Auftritte von New York bis Los Angeles in den USA, aber auch bei verschiedenen Festivals in Europa. »Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, mit Weltklassemusikern auf der Bühne zu stehen und vor tausenden Zuhörern zu spielen. Das sind unvergessliche Momente«, erzählt Unterkirchner.

Fast wäre er dem Lavanttal abhanden gekommen und hätte in den USA seine Zelte aufgeschlagen. »Ich habe mich dort einfach wohlgefühlt und wollte in die Nähe von Bosten ziehen. Doch dann waren meine Frau Karin und ich im Lavanttal auf der Suche nach einem Ferienhaus und haben etwas in Pölling gefunden und hatten sofort das Gefühl, dass das unsere Zukunft ist«, blickt der 49-Jährige zurück. Seit fünf Jahren leben Unterkirchner, seine Frau Karin und Sohn Noah (6) auf der Saualm.
In seinem Heimatort Pölling ist Unterkirchner maßgeblich für die erfolgreiche Veranstaltungsreihe »Kultur am Berg« verantwortlich.

Aktuell schreibt der Musiker gerade ein Buch über Begegnungen und Erlebnisse mit fünf besonderen Menschen – unter anderen Manfred Bockelmann und Arnold Mettnitzer – die er getroffen hat und die ihn wesentlich beeinflusst haben. Das Buch »Bewegnungen« soll im Herbst dieses Jahres erscheinen und es wird auch eine CD mit entsprechender musikalischer Begleitung geben.

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