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Wolfsberg. Als sich der Schreiber dieser Zeilen mit Bernhard Weißhaupt (32) zum Gespräch traf, folgte die Frage des Gastgebers: »Magst du etwas trinken?« Bei diesem Interview stellte sich aber weniger die Frage nach der Art des Getränks, sondern vielmehr nach der Sorte des Kaffees. Bernhard Weißhaupt hat vor Jahren seine Liebe zum Kaffee entdeckt. »Ich bin, was die Kulinarik betrifft, eigentlich für alles offen und probiere immer wieder gerne neue Sachen aus«, beginnt er zu erzählen. In den vergangenen Jahren war Weißhaupt viel auf Reisen. Trinidad und Tobago, die Seychellen, Dubai, Ägypten oder auch Brasilien waren einige seiner Ziele. »Das Interesse für Kaffee war schon damals da. In Ägypten habe ich das Kaffeemuseum besucht, in Dubai einem Kaffeeröster aus Syrien über die Schulter geschaut und auf den Seychellen im botanischen Garten habe ich mir die Kaffeepflanzen angesehen«, erklärt Weißhaupt, der auf seinen Reisen immer wieder sein Interesse für den Kaffee eingebunden hat.
»RoastLov«
Heute betreibt der 32-Jährige in Wolfsberg die erste Kaffeerösterei des Bezirks. »RoastLov«, wie sein Unternehmen heißt, bietet verschiedenste Kaffeesorten an, die aus Kamerun, Brasilien, Nicaragua, Peru und Honduras kommen. Sein Interesse war längst geweckt, doch bis es zum Vertrieb des selber gerösteten Kaffees kam, dauerte es noch. Er besuchte ein Röstseminar einer Grazer Kaffeerösterei. »Dann habe ich mir das Kreuzband gerissen und war drei Monate im Krankenstand. In dieser Zeit habe ich mich zuerst mit Kakao-Röstung auseinandergesetzt, aber das Thema war einfach zu komplex. Schließlich habe ich erste Röstversuche mit meinem Gasgriller im Garten gestartet, für den ich eine eigene Trommel gebastelt habe. Ich konnte damit schon teilweise vielversprechende Ergebnisse erzielen«, so Weißhaupt, der hauptberuflich seit 17 Jahren als Papiertechniker bei Mondi in Frantschach-St. Gertraud beschäftigt ist.
»Erste Röstversuche habe ich mit meinem Gasgriller im Garten gestartet«
Bernhard Weißhaupt, Gründer von »RoastLov«
Nach den ersten Rösterfolgen, begab sich der Wolfsberger auf die Suche nach einer Röstmaschine: »Ich habe bei verschiedenen Röstereien angefragt und bin schließlich in Wien fündig geworden. Dort bekam ich eine ausrangierte Röstmaschine um einen relativ günstigen Preis.«
Nach einem Jahr des Probierens stellten sich die Erfolge ein. »Bekannte und Freunde sind immer wieder an mich herangetreten und haben wegen gerösteten Kaffees angefragt. Also habe ich mich dazu entschieden die Röstung gewerblich zu betreiben«, so Weißhaupt, der mit seiner Verlobten und den beiden Kindern den Betrieb in der heimischen Garage gestartet hat.
Die Kaffeebohnen verlieren bei der 15- bis 20-minütigen Röstung etwa 15 bis 20 Prozent ihres Gewichts. Im Angebot von »RoastLov« stehen aktuell fünf Sorten für Kaffee-Vollautomaten sowie drei Sorten für Siebträger. »Die Sorten unterscheiden sich auch durch ihre unterschiedlichen Röstungen«, weiß der Inhaber.
Direkt und umweltschonend
Seine Kaffeebohnen bezieht der Wolfsberger ohne große Zwischenhändler. »Es ist mir wichtig, den Weg vom Produzenten zu mir möglichst kurz und direkt zu halten. So werden faire Preise generiert und die Farmer profitieren davon am meisten«, so Weißhaupt, der bei den Verpackungen ebenfalls auf das Material und damit auf die Nachhaltigkeit achtet.
Erhältlich ist der Kaffee von »RoastLov« im »Dei Dorflodn« in St. Stefan, beim Lavanttaler Lebensmittel-Lieferdienst »Farm Fresh Food«, über die Seite www.einkaufen-wolfsberg.at, demnächst auf www.roastlov.at und natürlich bei Bernhard Weißhaupt in der Rösterei – hier bittet Weißhaupt um einen rechtzeitigen Anruf im Vorfeld. Probepackungen gibt es außerdem bei »Pasta Passion« am Hohen Platz in Wolfsberg.
// INFO
»RoastLov«
Bernhard Weißhaupt
Lerchenweg 36,
9400 Wolfsberg
Web: www.roastlov.at
Mail: office@roastlov.at
Instagram: #roastlov
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