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Mario Poinsitt läuft über 7.000 Kilometer im Jahr: Den Salzburg-Marathon beendete er als FünfterAusgabe 22 | Mittwoch, 29. Mai 2024

Weil er ein paar Kilogramm Körpergewicht verlieren wollte, fing Mario Poinsitt an zu laufen. Mittlerweile spult der 32-Jährige täglich rund 25 Kilometer auf seiner Laufstrecke ab. Beim Salzburg-Marathon, seinem zweiten Antreten auf dieser Distanz, wurde er Fünfter.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Bild oben: Mario Poinsitt beim Zieleinlauf in Salzburg. Für die 42,195 Kilometer lange Strecke benötigte der Lavanttaler lediglich 2:39 Stunden. Bild unten: Nur eine Woche vor dem Salzburg-Marathon ging der 32-Jährige (Mitte) beim 20. Rabenstein-Berglauf in St. Paul an den Start, den er vor Hannes Kitz (l.) und Christoph Gutsche (r.) gewann. Fotos: KK (1), LG St. Paul (1)

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Wolfsberg. Stellen Sie sich vor, Sie gehen nach draußen und laufen 25 Kilometer. Und morgen stehen Sie auf und laufen wieder 25 Kilometer. Und am Tag danach das selbe Spiel. Und das machen Sie nahezu an jedem Tag des Jahres. Für viele kaum nachvollziehbar oder vorstellbar, macht Mario Poinsitt aus St. Stefan genau das. Der 32-Jährige hat mit dem Laufen nicht nur ein Hobby gefunden, für das er viel Zeit aufwendet, sondern bei dem er auch enorm viel Potenzial zeigt.

So wurde Poinsitt am 12. Mai beim Salzburg-Marathon Gesamt-Fünfter – eine überragende Leistung für einen Hobbyläufern. Noch beeindruckender seine Zeit: 2:39:18 Stunden benötigte der St. Stefaner für die 42,195 Kilometer lange Strecke durch die Mozartstadt. Seine Leistung wird umso größer, wenn man bedenkt, dass es erst der zweite Marathon war, den der 32-Jährige bestritten hat. Im Oktober des Vorjahrs lief er den Graz-Marathon in 2:50:05 Stunden und wurde 19. der Gesamtwertung. Poinsitt: »Ich hatte mir als Ziel gesetzt, den Marathon unter 2:40 Stunden zu laufen. Dass das funktioniert hat, freut mich natürlich sehr.«

Laufen zum Abnehmen
Zum Laufsport gefunden hat Poinsitt, der als Lagerist bei einer Speditionsfirma in Wolfsberg arbeitet, weil er übergewichtig war, wie er erzählt: »Ich war als 16-Jähriger bei einer medizinischen Vorsorgeuntersuchung. Ich habe von Sport nicht viel gehalten, war faul und hatte Übergewicht und zu hohen Blutdruck. Deshalb habe ich beschlossen, etwas zu ändern und habe mich in einem Fitnessstudio angemeldet. Dort habe ich am Laufband mit dem Laufen begonnen. Schließlich habe ich auch mit dem Laufen außerhalb des Studios angefangen. Und so sind die Kilos gepurzelt«, lacht der 1,64 Meter große St. Stefaner, der damals 84 Kilogramm wog. Aktuell wiegt er 60 Kilogramm. »Weniger sollten es auch nicht mehr werden«, lacht Poinsitt, der sich, nachdem seine Leidenschaft für den Laufsport entfacht war, im Internet umgeschaut hat, welche Vereine es in der Umgebung gibt, die sich dem Laufen widmen. »Ich habe mich dann im Jahr 2019 für die Laufgemeinschaft St. Paul entschieden, weil dort ein guter Zusammenhalt herrscht.«

»Mir war klar, dass ich die Trainingskilometer erhöhen muss, um eine gute Zeit zu laufen«
Mario Poinsitt über seine Vorbereitung

Zu seinem ersten Laufbewerb kam Poinsitt eher durch Zufall: »Die Firma, in der ich damals gearbeitet habe, hat an einem Businesslauf teilgenommen. Es war ein Lauf über fünf Kilometer, bei dem ich mich ganz gut geschlagen habe. Dort wurde mir klar, dass daraus etwas werden kann.«

In den Folgemonaten legte Poinsitt immer weitere Distanzen zurück, bis er auch Viertel- und Halbmarathons lief. Nun hat er den Marathon im Fokus, auf den er seit dem Vorjahr diszipliniert hingearbeitet hat. »Ich habe ein paar Wochen vor dem Graz-Marathon damit begonnen, täglich rund 25 Kilometer zu laufen. Mir war klar, dass ich die Trainingskilometer erhöhen muss, um auf dieser Distanz eine gute Zeit laufen zu können«, so der 32-Jährige, der nie die Sorge hatte, er könnte den Marathon nicht zu Ende laufen: »Ich bin als Vorbereitung schon weitere Strecken gelaufen, auch über 30 Kilometer und mehr. Ich habe mir in Graz gedacht, dass ich das schon schaffen werde, und am Ende habe ich gemerkt, dass es eigentlich ganz einfach ist.«

Mehr als 7.000 Kilometer
Hochgerechnet auf ein Jahr läuft der St. Stefaner über 7.000 Kilometer. Hinzu kommen noch die Wettbewerbs-Kilometer. »Ich kann sagen, dass ohne das Laufen bei mir nichts mehr gehen würde«, lacht Poinsitt, der nur aus gesundheitlichen Gründen mit seinem Lieblingssport aufhören würde. Von Verletzungen und gesundheitlichen Problemen blieb der Lavanttaler bisher zum Glück verschont. Noch in diesem Jahr wird Mario Poinsitt außerdem eine Ausbildung zum Lauftrainer absolvieren. Erst am vergangenen Wochenende lief er beim Drau-Drava-Halbmarathon nicht nur die Tagesbestzeit, sondern unterbot auch seinen persönlich Rekord (siehe auch S. 20).

Für die nahe Zukunft hat sich Poinsitt eine Marathon-Ziel-Zeit von 2:30:00 Stunden vorgenommen, die er unterbieten möchte. Bereits fix ist die Teilnahme am Salzburg-Marathon im kommenden Jahr. Einen weiteren Marathon möchte der 32-Jährige in Linz oder Wien laufen. »Die kürzeren Distanzen laufe ich derzeit kaum noch«, sagt der Lavanttaler, der sich auch lieber den Läufen in der Ebene als dem Berglauf widmet.

Was aber nichts daran ändert, dass der Lavanttaler auch in diesem Bereich Top-Leistungen erbringt. Beim 20. Rabenstein-Berglauf in St. Paul lief der St. Stefaner mit 50:44 Minuten die Tagesbestzeit auf der 10,5 Kilometer langen Laufstrecke. Nur eine Woche später ging er beim Salzburg-Marathon an den Start und wurde bei seinem zweiten Antreten über diese Länge gleich starker Fünfter im Gesamtklassement.

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